Schon ein Zweier Rotwein bringt es auf 150 Kalorien. Erschwerend kommt hinzu, dass Alkohol den Fettabbau hemmt, weil die Leber erstmal ihn abbaut und nicht das Fett.
Zu allem Überfluss folgt auf den Rausch noch der Heisshunger – immer auf Fettiges und Ungesundes, garantiert nie auf Gemüse. Völlig erklärt ist der Säufer-Fressdrang bis heute nicht. Bekannt ist die Theorie, dass Alkohol Salze aus dem Körper schwemmt, bzw. die Nieren anregt und der Trinker öfter aufs WC muss. Der Organismus versucht, sich die Nährstoffe zurückzuholen.
Einen neuen Erklärungsansatz – allerdings nur in Tests an Mäusen gewonnen – liefern Forscher des Londoner «Francis Crick Institute»: Ihrer Meinung nach regt die Alkohol-Substanz Ethanol bestimmte Nervenzellen des Gehirns an. Diese gaukeln dem Körper Hunger vor. Die Forscher verabreichten den Nagern drei Tage lang Alkohol in Mengen, die beim Menschen ca. eineinhalb Flaschen Wein entsprächen. Das Ethanol aktivierte im Mäusegehirn AGRP-Nervenzellen, die vor allem dann aktiv sind, wenn der Körper extremen Hunger leidet. Die betrunkenen Mäuse stürzten sich aufs Fressen. Dann blockierten die Forscher die Neuronen mit Hilfe eines Medikaments. Die Mäuse frassen deutlich weniger.
Eine weitere Theorie geht von zu viel Magensäure aus, die sich beim Konsum gebrauter Alkoholika (Bier, Wein, Sekt) bildet. Der Körper sende als Warnsignal das Hungergefühl, damit die Magensäure ihren eigentlichen Job machen kann. Diese Theorien sind allerdings nicht gesichert. Sicher ist nur: Wer schlank bleiben will, sollte nicht zu tief ins Glas gucken.