Sabine Schönborn verbringt 30 Stunden pro Woche im Wasser. Doch die 34-jährige Deutsche ist keine Profi-Schwimmerin. «Mermaid Bine», so heisst Schönborn bei ihren Freunden, ist von Beruf Meerjungfrau.
Ausgerüstet mit einem bunten Fischschwanz bringt sie kleinen Kindern bei, sich im Wasser wie ein Delphin zu bewegen. «Mermaiding ist für mich wie Schweben», schwärmt Schönborn im «Spiegel». «Abtauchen, einfach geniessen!»
Vor ihrer Karriere als Fabelwesen arbeitete sie 16 Jahre lang als Krankenschwester in der Psychiatrie. Statt einer Fischflosse trug sie einen weissen Kittel und schuftete bis zum Umfallen. Die Folge: Ein Burn-out.
Schönborn tauchte zunächst für sechs Monate ab, um eine Therapie zu machen. Dann tauchte sie als Nixe wieder auf.
Für 1500 Euro kaufte sie sich im Internet 20 Flossen und gründet ihre eigene Meerjungfrauenschule. Das Geschäft floriert: Bis zu 210 Meerjungfrauen trainiert sie jede Woche. «Als Meerjungfrau verdiene ich mehr, als ich es mir zu meiner Zeit als Krankenschwester je hätte träumen lassen», sagt Schönborn. Doch das Geld ist für sie nicht der wichtigste Antrieb: Als Meerjungfrau ist sie endlich glücklich. (vsc)