Leserbriefe SonntagsBlick

Publiziert: 11.08.2006 um 10:21 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:42 Uhr

Frage der Woche vom 6. August 2006

«Hat die Schweizer Neutralität ausgedient?»


Was ist Schweizer Neutralität im geschichtlichen Sinn und Zusammenhang? Keine aktive Teilnahme an militärischen Auseinandersetzungen zwischen Staaten, Völkern und Rassen ausserhalb der Landesgrenzen (darum werden Schweizer, die in der Fremdenlegion dienen, nach ihrer Rückkehr bestraft). Geistes-Neutralität ist damit nicht gemeint. Man kann also für Schwächere seine Meinung äussern, sofern diese wirklich schwach sind und nicht ihre Schwäche willentlich herbeigeführt haben.
Erich Bernet, Winterthur ZH

Man darf ruhig Neutralitätskritiker sein, wenn man sich die Konsequenzen vorstellen kann und sie zu tragen gewillt ist. In aller Regel entpuppen sich Neutralitätskritiker aber als schäbige Opportunisten, weil sie sich heute gern selbstwirksam in politischem und diplomatischem Einfluss üben und sich morgen im Bedarfsfall als Erste hinter der vielleicht noch vorhandenen Neutralität verkriechen.
Hansueli Bachofen, Maur ZH

Neutralität heisst nicht, dass wir den Kopf in den Sand stecken und uns nichts berührt, was in der Welt geschieht. Zu Konflikten müssen wir klar Stellung nehmen, denn man kann es nicht allen Ländern und Religionen recht machen. Dazu braucht es eine Regierung mit Zivilcourage. Aber haben wir die?
Bruno Mollet, per E-mail

Die Neutralität wird von unserem Bundesrat mal so und mal so ausgelegt. Es gibt keine klare Linie. Sind geschäftliche Interessen im Spiel, bedeutet Neutralität: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Auf eine solche Neutralität kann ich verzichten.
Linus Sennrich, Willisau LU

«Neues Asylgesetz: Wir sagen Nein» – SonntagsBlick vom 6. August 2006

Eigentlich wünschte ich mir viel lieber ein Original-Albert-Anker-Bild im Kleinformat als die gegen das neue Asylgesetz protestierenden 700 Künstler auf einer Grossleinwand.
Eduard Lanz, Wiedlisbach BE

Hört auf, auf die Tränendrüse zu drücken. Solongo Chinbat lässt grüssen. Die Schweiz darf kein Asylparadies für Europa werden.
Karl Bertschinger, Ebmatingen ZH

Diese Leute scheren sich keinen Deut darum, was ausserhalb ihrer Promi-Welt geschieht. Die können und wollen doch gar nicht erleben, wie unser jetziges Gesetz hintergangen, betrogen und ausgenutzt wird.
Edwin Hässig, per E-mail

Mehr als 700 sogenannte Prominente erheben ihre Stimme gegen das neue Asylgesetz. Frage an diese Künstler: Seid ihr auch bereit, Asylsuchende privat aufzunehmen, um dem Staat Kosten zu ersparen?
Erwin Sidler-Savoy, Olten SO

Frank A. Meyer: «Blinde Linke» – SonntagsBlick vom
6. August 2006


Ich bin Präsident einer SP-Sektion und wundere mich immer wieder über die einseitigen Ansichten (zu vieler) meiner ParteigenossInnen. Ich hoffe, Ihr mutiger Artikel hat einigen etwas die Augen geöffnet.
Max Bürgis, Weiningen ZH

Wenn Sie Hisbollah und Hamas als das bezeichnen, was sie wirklich sind, Terroristen und keine Freiheitskämpfer, machen Sie sich natürlich nicht zu «Everybody’s Darling», aber dafür schaut Ihnen im Spiegel auch nicht «Everybody’s Depp» entgegen. Ich zähle weiter auf Ihren Mut zur Wahrheit im Nahost-Konflikt – nicht nur inmitten von blinden Linken, sondern auch von blinden Journalisten!
Susanne Reininghaus, Aadorf TG

F. A. Meyers Hauptargument: Israel sei «der einzige demokratische Rechtsstaat im Nahen Osten», weshalb es unverständlich sei, dass derart heftig gegen dieses Land protestiert werde. Aber für den Libanon – übrigens ebenfalls ein Land mit demokratischen Strukturen – macht es keinen Unterschied, ob seine Infrastruktur von einem demokratisch oder nicht demokratisch organisierten Israel zerstört wird. Dagegen laut und deutlich seine Stimme zu erheben, ist absolut notwendig.
Gotthard Steinmann, Jegenstorf BE

Wann sieht die Linke ein, dass eine langsame, aber stetige Islamisierung in unserem Land Einzug nimmt? Waren diese Linken je in einem islamischen Land, haben sie dort gelebt oder gearbeitet? Kennen die Linken die islamische Mentalität? Ich habe zwei Jahre in einem islamischen Land gelebt. Als Christ hat man dort nichts zu sagen, man ist nur geduldet! Die Linken sollten sich etwas mehr besinnen, bevor sie an pro-islamischen Demos teilnehmen.
Martin Erdös, Holziken AG

Ich stimme Ihren Kolumnen von diesem und letztem Sonntag vollumfänglich zu. Aber: Wer ist für die Stimmung gegen Israel und Amerika mitverantwortlich? Ihr Journalisten, allen voran der BLICK, der immer auf Stammtisch-Niveau gegen Amerika polemisiert hat (und gegen Israel vermutlich nur des Holocaust-Bonus wegen nicht). Stimmung respektive Auflage ist gefragt, nicht Wahrheit!
Robert Kuhn, St. Gallen

Ihr Kommentar hat mir – mit einigen wenigen Abstrichen – aus dem Herzen gesprochen. Immerhin müssen sich also nicht alle Linken von Ihnen angegriffen fühlen.
Roland Stark, Präsident der SP Basel-Stadt 1981–1990, Basel

Wenn auch Israel unklugerweise den Fehler begeht, in die Falle der Hisbollah zu tappen (Bombardements fordern immer zivile Opfer und das ist kaum je zu rechtfertigen!), bin ich mit Ihren Zeilen praktisch Wort für Wort einverstanden. Roger de Weck ist in meinen Augen nur links, nicht linksliberal. Zudem ein begüterter Salon-Linker, wie er im Buche steht, zutiefst einseitig und ungerecht, vor allem den USA gegenüber. Machen Sie weiter so, Herr Meyer, und lassen Sie sich um Gottes willen von Ihrem echt unabhängigen Kurs (ich lese oft, wie Sie auch SVP oder FDP kritisieren) nicht abbringen.
Reto Hauser, Thalwil ZH

Hat Herr Meyer die Seiten gewechselt oder ist doch endlich, endlich die Weisheit des Älteren sogar bis zu ihm vorgedrungen? Wie immer grüsse ich Sie – freundeidgenössisch – mit dem Ruf: Es lebe die
freie, unabhängige, neutrale und christliche Schweiz!
J. P. Desgrandchamps, Kandersteg BE


«Schluss mit diesen Wucherpreisen» – SonntagsBlick vom 6. August 2006
Es gibt eine Hunde-Tageskarte für 32 Franken! Doch die SBB reden nicht darüber. Man wird nicht informiert. Viele Hundehalter haben noch nie etwas davon gehört. Auch ich habe es nur durch einen glücklichen Zufall erfahren.
Heidi Köppel, Brugg AG


«Hier gibts 4000 Jobs» – SonntagsBlick vom 6. August 2006

Als gut qualifizierter, ausgesteuerter Arbeitsloser muss ich mir ein weiteres Mal die Augen reiben, wie kritiklos die Medien Aussagen und Zahlen von Wirtschaft und Politik veröffentlichen! Fakt 1 ist: Wenn man die durchschnittlich 3000 pro Monat ausgesteuerten Arbeitslosen seit Januar berücksichtigt, sind aktuell 143 000 Menschen arbeitslos; die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent und ist nur leicht rückläufig; 65 000 weitere Menschen sind ohne feste Arbeit, weil sie gerade in einem Beschäftigungs- oder Ausbildungsprogramm stecken oder einen Zwischenverdienst erzielen. Die Zahl der effektiv eine Stelle Suchenden beträgt somit im Juli 2006 satte 208 000. Fakt 2 ist: Die offenen Stellen werden – auch bei den in Ihrem Artikel erwähnten Unternehmen – nur durch Leute im Alter zwischen 25 und 45 Jahren besetzt.
Paul Kellenberger, UItikon Waldegg ZH


«Ein schweinisches Vergnügen ...» – SonntagsBlick-Sport vom 6. August 2006

Als Tierschützer sage ich: Das Sau-Wrestling ist eine dumme Menscherei auf Kosten von wehrlosen, angst- und stressgeplagten Tieren. Ich behaupte auch, dass die Initianten dieser menschendoofen Veranstaltung irgendwelche Männer sind, die dafür zwei Frauen gefunden haben, deren Einfühlungsvermögen unterentwickelt ist.
Maro Schnyder, Zernez GR

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