Frage der Woche vom 7. Mai:
Soll das Waffenrecht verschärft werden?
Eine Armeewaffe hat zu Hause nichts zu suchen!
R. SCHALLER, NEUENEGG BE
Wenn man den privaten Besitz von Schusswaffen einschränkt, kann man auch gleich Schraubenzieher, Cutter, Küchenmesser, Hämmer und Camping-Ahlen verbieten.
MICHAEL LIPPUNER, PER E-MAIL
Bla, bla, bla! Am Ende wird doch wieder nichts gemacht. Man hat ja gesehen, was bei den Regeln für Kampfhunde herausgekommen ist. Mich traf es vor 13 Jahren, als sich ein guter Freund von mir mit einer Militärwaffe in der Unteroffiziersausbildung das Leben nahm – im Magazin! Zwei Jahre darauf nahm sich sein Vater das Leben, weil er es nicht verkraften konnte.
P. PAWLIK-NAEF, PER E-MAIL
Dass jeder Schweizer nach Dienstende seine Waffe behalten kann, beruht auf einer alten Tradition, die heute absolut keinen Sinn mehr hat. Die Waffen im Wehrdienst sollten nur am Schiessplatz eingesetzt und am Ende eines militärischen Tageseinsatzes wieder eingezogen werden.
ROLAND JUD, PFÄFFIKON SZ
Schweizer Bürger müssen die Armeewaffe mit Munition nach Hause nehmen können, auch in Zukunft. Das demonstriert unser Vertrauen in die Schweizer Armee und ihre Abwehrkraft zur Verteidigung der Neutralität. Was geändert werden muss, ist das Ehevertragsrecht. Man kann doch als Frau/Mutter oder Mann/Vater nicht aus dem Ehevertrag und der Verantwortung für die Familie ausbrechen und einfach davonlaufen dürfen!
PAUL SCHÄR, AESCHAU BE
Potenzielle Mordinstrumente liegen überall herum. Da muss man sich schon ernsthaft fragen, was aus Sicht der Opfer humaner ist: beliebige, brutale Stiche, Schläge ... oder eine Kugel.
OTTO CADUFF, AESCH BL
Alle Gesetze, die aufgrund von Einzelfällen erlassen wurden, sind schlecht. Das gilt für tragische Fälle wie auch den Anlass für das zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in die Verfassung aufgenommene Absinthverbot. Die meisten Waffen sind ohnehin illegal. Übrigens: Auch Polizisten haben schon mit der Ordonnanzpistole getötet!
JACQUES MESSEILLER, PER E-MAIL
Die Frauen haben immer gewarnt, dass es eine hohe Dunkelziffer von Drohungen mit militärischen Waffen gibt. Und der Bundesrat hat nie gehandelt. Er hat die Frauen nie ernst genommen.
MICHAEL PALOMINO, BASEL
Wenn ein Mensch weder nach vorn noch nach hinten gehen kann und alles für ihn die grosse Gefahr bedeutet, sein Liebstes zu verlieren, dann wird er sich mit allen Mitteln wehren. Wenn aber einer die Kraft nicht mehr hat, keinen Ausweg mehr sieht, dann kommt die Schwermut über ihn, dann ist er seelisch zuunterst, dann passieren solche Dramen.
BENEDIKT KLAESI, UNTERKULM AG
Diese Diskussion, die unbedingt geführt werden muss, soll nicht von den Grundproblemen ablenken, die in den Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Eheleuten oder innerhalb der Familie, aber auch in der Funktionsweise unserer Gesellschaft zu suchen sind. Immer mehr Männer scheinen Probleme mit selbstbewussten Frauen zu haben, vor allem wenn die mehr verdienen oder berühmter sind als sie. Sie fühlen sich minderwertig, gedemütigt, ja überflüssig! Das muss stärker als bisher thematisiert werden, damit sich Mann und Frau wieder finden, bevor ein Drama geschieht!
DORA BIGLER, BERN
Der bedauerliche Doppelmord im Fall Rey-Bellet wäre auch ohne Dienstwaffe geschehen. Deswegen unser Waffenrecht zu verschärfen, ist unangebracht. Hingegen wäre es überfällig, den Ausländern endlich kompromisslos jede Waffe zu verbieten.
WERNER MEIER, ZEININGEN AG
Allein den Gedanken, dass im Haus eine Waffe liegt, finde ich schrecklich!
SUSANNA HOLMES, PER E-MAIL
Als Sportschütze und Mitglied des Vorstandes der Schwyzer Kantonalschützengesellschaft distanziere ich mich von der Verwendung der Waffe als Kampfmittel. Für mich sind das Gewehr und die Pistole Sportgeräte.
TONI SUTER, PER E-MAIL
Der Mensch ist der Mörder, nicht die Waffe. Sein Umfeld sollte besser werden. Der Stress, die Hektik, das Finanzielle bringen den Menschen an den Rand des logischen Denkens.
F. HALDEMANN, PER E-MAIL
Wenn Wehrdienstpflichtige die Waffen nach jedem erfolgten WK abgeben müssten, würde es in der Schweiz viel weniger solche tragischen Ereignisse wie das Familiendrama Rey-Bellet/Stadler und weniger Suizidfälle geben.
F. UND S. LÜTHI, STEFFISBURG BE
Nirgendwo auf der Welt ist es einfacher, an eine Schusswaffe zu kommen, als in den USA und der Schweiz. Wir lernen in der Armee das Töten mit Schusswaffen, trainieren es jährlich am Obligatorischen und am Feldschiessen – und fragen uns dann, wie so etwas passieren kann.
BEAT WYSS, BONINGEN SO
Hören Sie doch bitte einmal auf, stets auf den Waffenbesitzern herumzuhacken! Versuchen Sie viel eher, Fernsehen und Filmemacher von dem Blödsinn abzuhalten, unaufhörlich Gewalt mit Faustfeuerwaffen zu demonstrieren. Die Jugend versucht zunehmend, die vorgezeigten Szenen nachzumachen.
PAUL VOGEL-EBERLI, ALLSCHWIL BL
Ein verschärftes Waffenrecht nützt nichts. Gerold Stadler hätte als Hauptmann sicher einen Waffenschein erhalten oder eine Waffe auf dem Schwarzmarkt kaufen können. Und für Messer, Fäustel, Hammer usw. braucht es keinen Waffenschein.
CHRISTIAN OGI, PER E-MAIL
Man wird den Gedanken nicht los, dass in unserer Schweiz solche Probleme nur noch dann diskutiert und behandelt werden, wenn ein Promi davon betroffen ist.
URSULA WYSS, PER E-MAIL
Ich denke, am besten ist es, wenn man in der Schweiz alles abschafft!
WALTER SCHUMACHER, ALTENDORF SZ
Was muss Stadler bloss durchgemacht haben!
HANS G. STAUFFIGER, ALLSCHWIL BL
Waffenschein für Soldaten, das ist Rassismus.
ROBERT OSER, WITTERSWIL SO
Hört jetzt endlich auf mit eurem Gestürm für eine nochmalige Verschärfung des Waffenrechts. Wenn Ausländer in der Schweiz herumballern, fragt ihr Journalisten ja auch nicht, woher die Waffen stammen!
JAKOB KUPPLER, PER E-MAIL
Es geht einfach nicht an, dass der gesetzestreue Bürger immer mehr mit Gesetzen eingeengt wird.
UDO SCHWEINZIGER, PER E-MAIL
Sicher ist es verführerischer, wenn eine Waffe nur aus dem Schrank geholt werden muss. Aber das Auto muss auch nur aus der Garage geholt werden – wer schreit hier nach schärferem Gesetz?
HANS MÜLLER, BERN
Das Gefährliche an einem Menschen ist nicht das Werkzeug in seiner Hand, sondern was ihm durch den Kopf geht. Jeder Gegenstand kann eine Waffe sein.
BORIS ZALA, BRUSIO GR
Aus meiner Rekrutenzeit weiss ich, dass man auch zum Schwachsinn Neigende, Drogenabhängige, Alkoholsüchtige oder Suizidgefährdete mit scharfen Waffen hantieren liess. Da der Staat für seine jährlichen Karl-May-Spiele dringend Statisten benötigt, drückt er in diesen Fällen fest die Augen zu!
PHILIPPE HURNI, BASEL
Erstens: Der Bestand an privaten Armeewaffen liegt im Verhältnis zu den für Untaten verwendeten Waffen im Promillebereich. Zweitens: Es werden für Delikte auch andere Waffen verwendet. Drittens: Wer keine Schusswaffe zur Verfügung hat, kann mit einem Messer oder Baseballschläger ebensolche Untaten verüben. Viertens: In Schweizer Haushalten hat es Millionen Fleischmesser, deren Klingen spitz und länger als zehn Zentimeter sind. Müssen Hausfrauen deshalb jetzt einen Waffenschein beantragen?
ADRIEN STOLL, THUN
Trotz der tragischen Raserunfälle wird das Auto ja auch nicht verboten!
HANSRUEDI SOLLBERGER, EINSIEDELN SZ
Wenn die Schweizer entwaffnet werden sollen, nehmt ihnen auch das Schweizerkreuz weg und gebt alles den Balkanstaaten.
FRITZ HUGGLER, RINGGENBERG BE
Das Waffenrecht sollte eigentlich schon längstens verschärft werden. Wir leben schliesslich nicht mehr im Wilden Westen.
REMO MEIER, USTER ZH
Es stellt sich doch die Frage, warum ein Mensch in eine solche Ausweglosigkeit kommt und warum gerade unsere viel gelobte, wunderschöne Schweiz die traurigen Ranglisten von Familiendramen und Selbstmordraten anführt. Ist das der unbezahlbare Preis für unseren Wohlstand? Ist der Stress in unserem Wohlstandsland – zu Hause, in der Schule, im Lehrbetrieb, im Berufsleben – so gross geworden, dass wir tagtäglich an unsere Leistungsgrenzen stossen? Ist die Belastung, unseren Wohlstand zu finanzieren, für viele Menschen in diesem Land so unerträglich hoch geworden, dass wir das eigentliche Leben verlernt haben? Geht die wirklichen Probleme an, auch wenn diese die Staats-, Kantons-, und Gemeindekassen nicht füllen – irgendwann zahlen sich diese Investitionen aus! Gebt unseren Jungen wieder eine Perspektive, macht die Familie wieder zum grössten Gut und lasst die Bevölkerung wieder spürbar mit Freude leben, dann werden wir schon sehr bald diese traurigen ersten Plätze abgeben. Irgendwann müssen wir diese Probleme angehen, sonst geht die Rechnung schon sehr bald nicht mehr auf!
ANDREAS ROMOR, PER E-MAIL