Der Eisbär hat schon fast den Status des Pandas als Wappentier für den Umweltschutz erreicht. Der Klimawandel bedroht den «König des Nordens aus dem ewigen Eis». Durch die Erderwärmung schmilzt den Eisbären ihr Lebensraum unter den Pfoten weg. «Die Nahrungssuche am Ufer ist schwierig, der Nachwuchs kann nicht überleben. Die Eisbären müssen so weit rausschwimmen, dass sie es nicht mehr zurück schaffen», sagt Robert Zingg, Kurator im Zürcher Zoo.
Rund 22'000 bis 31'000 Eisbären leben heute schätzungsweise in der Arktis, bis 2050 könnten es bis zu ein Drittel weniger sein. Vor 30 Jahren waren es noch etwa 50'000 Polarbären, schätzt Zoologe Zingg. «Die schnelle Abnahme ist beängstigend, nicht der Bestand an sich», sagt er.
Dass das Tier bald aussterben wird, glaubt der Zoo-Kurator aber nicht. Er vermutet eher, dass der Rückgang bei etwa 15'000 Eisbären in der Arktis aufhört und sich der Eisbär in anderen Regionen fortpflanzt. «In Kanada wurden bereits Mischarten von Braun- und Eisbären gefunden.»
Die nächsten Menschen-Generationen werden den Eisbären wohl noch miterleben dürfen. Zur Feier des Tages des Eisbären zeigt BLICK die erstaunliche Karriere des weissen Bären, der als Baby so herzig und ausgewachsen ein gefährliches Raubtier ist.
5 spannende Fakten über den Eisbären
- Als «König des Nordens» ist der Eisbär eines der grössten Landraubtiere, wiegt bei der Geburt aber nur 600 Gramm. Natürliche Feinde hat er nicht und frisst bei Hungersnot auch Menschen oder neigt zu Kannibalismus.
- Eisbären können einen toten Wal aus einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern riechen. Auf Nahrungssuche wissen sie genau, wo unter Wasser eine Robbe schwimmt, und können gezielt zuschlagen.
- Der Eisbär läuft langsam, um Energie zu sparen und damit ihm nicht zu warm wird. Seine Körpertemperatur beträgt 37 Grad, gut geschützt durch eine Fettschicht, die bis zu zehn Zentimeter dick ist.
- Will ein Eisbär an der Beute eines anderen Eisbären mitfressen, versucht er mit seiner Nase an die Nase des anderen zu gelangen. Lässt der Jäger die Berührung zu, wird die Beute geteilt.
- Die Jagd auf Eisbären ist offiziell seit 1970 verboten. Einzig in Kanada und den Inuit in anderen Ländern ist sie für den Eigenbedarf gestattet. Das weisse Fell ist sehr begehrt, für einen Abschuss werden bis zu 40'000 Franken gezahlt.