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11 Fragen an die Energieexperten
Warum sind Windturbinen weiss?

Auf dem Mont-Soleil im Berner Jura befindet sich das grösste Windkraftwerk der Schweiz. Pro Jahr lockt es Tausende Interessierte an. Was diese besonders wundernimmt? Wir haben die häufigsten Fragen zusammengestellt – samt Antworten.
Publiziert: 27.09.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2024 um 10:49 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • 2023 produzierte der Windpark JUVENT 91 Millionen Kilowattstunden Strom
  • Windturbinen sind besonders im Winter eine gute Ergänzung zu Solaranlagen
  • Windturbinen wandeln kinetische Energie in Strom um

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von BKW

1. Wie funktionieren Windturbinen?

Das Prinzip ist einfach: Setzt der Wind die Rotorblätter in Bewegung, entsteht Bewegungsenergie, auch kinetische Energie genannt. Diese überträgt sich über eine Achse auf einen Generator, der sie in elektrische Energie umwandelt. Der Strom wird ins Netz eingespeist und steht dann zum Gebrauch zur Verfügung. Falls du noch mehr über Windturbinen erfahren möchtest, schau dir auch unser Video mit Pierre Berger an. Er wartet die Windturbinen auf dem Mont-Soleil und gibt zudem sein Wissen an Besuchende des Windkraftwerks weiter (Führung buchen). Hinweis: Aus Sicherheitsgründen ist es – anders als im Video – nicht möglich, die Windräder selbst zu besteigen.

2. Wie schnell muss sich der Rotor drehen, damit Energie gewonnen werden kann?

Je nach Turbinen-Typ kann das variieren. Bei den grössten Windenergieanlagen auf dem Mont-Soleil liegt die Mindestgeschwindigkeit bei 3, bei den kleineren bei 4 Metern pro Sekunde. Das kommt etwa 10 respektive 14 Stundenkilometern gleich. «Ab einer Windgeschwindigkeit von rund 12 Metern pro Sekunde, was 43 Stundenkilometern entspricht, erreichen die Anlagen die maximale Leistung», sagt Jan Stahl. Er ist Betriebsführer des Windparks JUVENT und arbeitet für Arowya, eine Konzerngesellschaft der BKW. Auf die Frage, was passiert, wenn es auf dem Mont-Soleil stürmt, meint er: «Wenn die Windgeschwindigkeit 25 Meter pro Sekunde beziehungsweise 90 Stundenkilometer überschreitet, schalten die Windenergieanlagen automatisch ab.»

Pierre Berger führt nicht nur Besucherinnen und Besucher durch den Windpark: Er wartet auch die Windturbinen. Hier steht er auf der sogenannten Gondel.
Foto: Oliver Oettli
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3. Wie viel Strom produziert eine Windturbine?

Das kommt auf den Standort und die Art der Anlage an. Grundsätzlich gilt: Je mehr Wind und je grösser der Rotor, desto mehr Energie kann eine Anlage produzieren. Die vier leistungsstärksten Modelle im Windpark JUVENT auf dem Mont-Soleil haben einen Rotordurchmesser von 112 Metern und sind 150 Meter hoch, wenn die Rotorblattspitze senkrecht nach oben zeigt. Sie können eine Leistung von 3300 Kilowatt Strom erzeugen. Je nach Windaufkommen entspricht das einer Energie zwischen 5.5 und 6.5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die restlichen zwölf Windturbinen haben eine Nennleistung von 2000 Kilowatt und eine Gesamthöhe von 140 Metern. Sie produzieren ca. 4 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

4. Wie viel Strom produziert der Windpark JUVENT?

2023 waren es insgesamt 91 Millionen Kilowattstunden. Ein Rekordergebnis, dank günstiger Wetter- und Windbedingungen. Pierre Berger freut sich: «Rund 20‘000 Haushalte* konnten dadurch mit Windenergie versorgt werden.» Zwei Drittel der elektrischen Energie wurden übrigens im Winterhalbjahr produziert. Also dann, wenn die Schweiz üblicherweise nicht genug Strom erzeugen kann und darum auf Importe angewiesen ist.

* Ein Haushalt von 4 Personen verbraucht im Schnitt ca. 4500 Kilowattstunden elektrische Energie pro Jahr. (Quelle Elcom)

5. Wie nachhaltig ist Windenergie?

Wind ist eine natürlich vorhandene, unerschöpfliche Energiequelle. Die aus ihm produzierte Energie ist also erneuerbar. Windturbinen produzieren während ihres Betriebs zudem keine Emissionen wie CO₂ oder Methan. Das CO₂, das bei ihrer Herstellung anfällt, wird im Betrieb also mehr als kompensiert. Weil Windkraftwerke im Winter, wenn es oft windet, den meisten Strom produzieren, sie sind eine gute Ergänzung zu Solaranlagen, die im Sommer viel Strom generieren.

6. Wieso haben die Rotoren immer drei Flügel?

Windturbinen sind lang erprobte, ausgeklügelte Systeme. «Bei Windanlagen, die horizontal vom Wind angeströmt werden, gelten drei Rotorblätter als der optimale Kompromiss zwischen Effizienz, Betriebssicherheit, Kosten und Umweltauswirkungen», erklärt Jan Stahl.

7. Wie viel Abstand ist zwischen den einzelnen Windturbinen nötig?

Das hängt von der Grösse der Turbinen ab sowie von der Windrichtung und der Windgeschwindigkeit. Grundsätzlich gilt es zu vermeiden, dass eine Anlage im Windschatten einer anderen steht, weil sonst weniger Energie produziert wird. In der Richtung, in der der Wind hauptsächlich weht, sollten Windturbinen das Fünf- bis Siebenfache ihres Rotordurchmessers voneinander entfernt sein. Ist das Gebiet hügelig oder sind die Windverhältnisse kompliziert, muss der Abstand unter Umständen vergrössert werden.

Weitere (Fun-)Facts zum Windkraftwerk

Wo liegt der Windpark genau? Wie hat sich seine Jahresproduktion seit 1996 entwickelt? Und was ist höher: der Prime Tower in Zürich oder die grösste Windkraftturbine auf dem Mont-Soleil?

Wo liegt der Windpark genau? Wie hat sich seine Jahresproduktion seit 1996 entwickelt? Und was ist höher: der Prime Tower in Zürich oder die grösste Windkraftturbine auf dem Mont-Soleil?

8. Wie laut sind Windkraftwerke?

Moderne Windturbinen sind relativ leise. Gemäss Suisse Eole, der Schweizer Organisation für die Förderung der Windenergie, beträgt der Schallpegel einer Anlage unter Volllast im Abstand von 200 Metern rund 50 Dezibel. Zum Vergleich: Eine ruhige Unterhaltung liegt bei etwa 60 Dezibel, in Grossraumbüros können es 70 Dezibel werden. Der reguläre Strassenverkehr liegt bei 90 Dezibel, ein Presslufthammer bei etwa 110 Dezibel.

9. Wie viele Vögel fallen Windanlagen zum Opfer?

«Erfahrungen zeigen, dass jährlich bis zu drei Vögel mit einer Windkraftanlage kollidieren», sagt Pierre Berger. Das sei sehr bedauerlich. «Jedoch töten die rund 1,85 Millionen Katzen in der Schweiz nach Schätzungen des Bundes pro Jahr etwa 30 Millionen Vögel.» In der Schweiz gibt es – Stand 2024 – knapp 47 Windkraftanlagen. 

Rekordjahr für den Swiss Energypark

Wie das Sonnenkraftwerk auf dem Mont-Soleil und das Wasserkraftwerk La Goule bei St. Imier BE speist auch das Windkraftwerk JUVENT die erzeugte Energie in das Netzwerk der Region Swiss Energypark ein. 2023 war dabei ein Rekordjahr: Zusammen mit allen privaten Photovoltaikanlagen im Swiss Energypark produzierten das Wasser-, das Sonnen- und das Windkraftwerk rund 139.6 Gigawattstunden Energie. Die Region verbrauchte währenddessen ca. 165.6 Gigawattstunden. Das heisst, etwa 84 Prozent des Stromverbrauchs wurden mit erneuerbarer und regionaler Energie gedeckt. Die Region Swiss Energypark dient als Pilotprojekt, um Erkenntnisse zu gewinnen, die im Hinblick auf die Energiewende wichtig sind.

Wie das Sonnenkraftwerk auf dem Mont-Soleil und das Wasserkraftwerk La Goule bei St. Imier BE speist auch das Windkraftwerk JUVENT die erzeugte Energie in das Netzwerk der Region Swiss Energypark ein. 2023 war dabei ein Rekordjahr: Zusammen mit allen privaten Photovoltaikanlagen im Swiss Energypark produzierten das Wasser-, das Sonnen- und das Windkraftwerk rund 139.6 Gigawattstunden Energie. Die Region verbrauchte währenddessen ca. 165.6 Gigawattstunden. Das heisst, etwa 84 Prozent des Stromverbrauchs wurden mit erneuerbarer und regionaler Energie gedeckt. Die Region Swiss Energypark dient als Pilotprojekt, um Erkenntnisse zu gewinnen, die im Hinblick auf die Energiewende wichtig sind.

10. Wieso sind Windturbinen weiss?

Der Hintergrund einer Windkraftanlage ist in der Regel der Himmel. «Da der Mensch es gewohnt ist, weisse Wolken am Himmel zu sehen, empfindet er weisse Anlagen als weniger störend», erklärt Experte Pierre Berger. «Mit zunehmender Entfernung erscheinen sie jedoch dunkler, weshalb wir Windparks aus der Ferne eher als dunkelgrau wahrnehmen.»

11. Was geschieht mit den Windturbinen, wenn sie ausgedient haben?

Die weissen Riesen haben eine Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Jahren, je nach Windbedingungen. In ihnen stecken viel Kupfer, Stahl und Aluminium – Materialien, die sich gut recyceln lassen. Nur die Rotorblätter stellen noch eine Herausforderung dar, weil sie aus Verbundmaterial bestehen. Forschende suchen nach neuen Lösungen, um ein besseres Recycling zu ermöglichen. Wenn möglich, werden alte Turbinen auch für einen zweiten Einsatz verkauft und anderswo wieder installiert. Zudem gibt es einen Occasionsmarkt für Windenergieanlagen.

Machen wir mehr. Gemeinsam.

Noch mehr spannend Fakten rund um das Thema Nachhaltigkeit erfahren? Auf greencircle.ch gibt es viele weitere Artikel. Green Circle ist die Nachhaltigkeits-Initiative von Ringier. Sie verbindet Bevölkerung, Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs. 5 Prozent der Werbeeinnahmen fliessen in nachhaltige Projekte. Die BKW unterstützt Green Circle als Main Partner.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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