Der frühere CS-Topmanager Iqbal Khan und seine Frau müssen am kommenden Mittwoch im Zusammenhang mit der Beschattungsaffäre bei der Credit Suisse vor der Staatsanwaltschaft aussagen.

Die Credit Suisse hat ihren zweiten Untersuchungsbericht zur Beschattungsaffäre publiziert. Personalchef Peter Goerke wurde demnach von einer Drittfirma beschattet. Konzernchef Tidjane Thiam und die VR-Mitglieder wussten dem Bericht zufolge nichts von den Beschattungen.

Neue Entwicklungen in der Beschattungsaffäre rund um die Grossbank Credit Suisse rufen die die Bankenaufseher auf den Plan: Die Finanzmarktaufsicht Finma setzt einen unabhängigen Prüfbeauftragten bei der Grossbank ein.

Die Credit Suisse hat ihr Ergebnis im dritten Quartal verdoppelt und die Prognosen übertroffen. Gewichtiger Treiber der Ergebnisverbesserung war der Verkauf der Fonds-Plattform InvestLab. Im laufenden Quartal rechnet die Bank mit der üblichen saisonalen Abkühlung.

Die Beschattungsaffäre offenbart: Die Credit Suisse hat ein unschweizerisches Verhältnis zu den Themen Sicherheit, Überwachung und Privatsphäre.

Das Kursplus der CS hielt nur kurz. Gegen Mittag dreht die Aktie wieder im roten Bereich – und endete am Abend mit einem dicken Minus.

Nach der Beschattung von Topbanker Iqbal Khan äussert sich erstmals jemand öffentlich zum Skandal: René Fitzi (68), Khans Lehrmeister. Er sagt: «Auslöser für das Zerwürfnis zwischen Khan und Thiam war nicht die Nachbarschaft, sondern Geschäftliches.»

Auf die Berichte über die Beschattungsoperation von Starbanker Iqbal Khan versucht die Credit-Suisse-Führung die Mitarbeiter zu beruhigen. Zu den Motiven für die Aktion schweigt die Credit Suisse weiter.