Was taugt das Netbook von M-Budget?

Der Billig-Laptop für 333 Franken von der Migros im Härtetest.
Publiziert: 04.01.2010 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 22:10 Uhr
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Von Peter Wolf

Ebenso tief wie sein Preis waren auch meine Erwartungen, die ich an den M-Budget-Laptop stellte. Und wurde ziemlich überrascht. Gleich vorweg: Zum Gamen oder für rechenintensive Anwendungen braucht man definitiv einen grösseren Computer. Ansonsten aber schlägt sich das günstige Gerätchen gut.

Was spricht für das Netbook? Zuallererst sicher mal der Preis: Wenn es herunterfällt oder gestohlen wird, sind höchstens 333 Franken futsch. Das ist weniger, als ein Smartphone heute kostet. Und dieses hat zwei gravierende Nachteile: Kleinen Bildschirm und noch kleinere Tastatur. Also wird man das Netbook vor allem für zwei Anwendungsbereiche favorisieren: Wenn man viel schreiben muss oder viel anschauen will. Hier zeigen sich aber auch die beiden grössten Einschränkungen im Vergleich zu einem “richtigen“ Laptop: Der kleine Bildschirm und die kleine Tastatur (jedoch lassen sich für den stationären Betrieb externe Tastaturen und Monitore anschliessen).

Um zu sehen, was der Günstig-Laptop kann, habe ich versucht, mit ihm all das zu machen, was ich auch sonst mit meinen Computern tue. Im Internet schlägt er sich wacker. Auch andere Browser wie Safari, Firefox oder Chrome lassen sich installieren. Webmail, Facebook, Twitter: alles kein Problem. Ausser dass halt der Bildschirm wahnsinnig klein ist. Bei YouTube, generell bei Videos, gerät der Acer ab und zu an seine Grenzen. Zwar kann man auf ihm sogar Filme in HD-Qualität mit dem Movie Maker zusammenschneiden und abspeichern. Bloss wenn man sie dann im Vollbild anschauen will, ruckelt das Ganze oft derart, dass Bild und Ton nicht mehr synchron sind. Bei YouTube-Filmen das selbe Phänomen: Im kleinen Fenster schauts anständig aus, sobald man aber Vollbild oder gar HD schauen will, kommt das Bewegtbild nicht mehr mit. Wenn das passiert, hilft oft ein Neustart. Ausserdem sollte man nicht zu viele Programme gleichzeitig offen haben.

Der Videochat hinwiederum funktioniert problemlos. Via Skype lässt sich wunderbar videokonferieren, und die eingebaute Webcam kommt auch mit schwachem Licht klar. Allerdings gilt auch hier: nicht allzu viele andere Programme gleichzeitig geöffnet haben. Und am besten einen Kopfhörer mit Mikrofon benutzen.

Wie sieht es mit Schreiben aus? Wenn man sich an die kleine Tastatur mal gewöhnt hat, gibt es keine grossen Unterschiede zum Tippen auf einem “grossen” Computer. Zumal auf dem Winzling die Office-Programme ebenfalls laufen. Man kann also wie gewohnt in Word oder Works schreiben.

Auch andere privat verwendete Programme wie Irfan View zur Bildbearbeitung, Picasa zur Bildverwaltung oder iTunes zum Herunterladen von Musik oder Podcasts laufen problemlos. Lässt sich der Mini-Computer aber auch geschäftlich nutzen? Erstaunlicherweise schafft er es, PowerPoint-Präsentationen mit animierten Elementen sogar gleichzeitig auf dem eingebauten Bildschirm und auf dem Beamer darzustellen. Wenn auch ein wenig träge. Bei eingebetteten Filmen jedoch kapituliert er kläglich.

Unterwegs spielt er natürlich seine grössten Stärken aus: Er ist leicht, handlich, und der Akku hält eine Zugfahrt lang. Fast ebenso wichtig: Das Netzteil ist angenehm klein. Mit einem USB-Modem oder angehängten iPhone lässt sich auch ausserhalb eines W-LAN-Netzes surfen. Überaus erfreulich ist, dass sich das Netbook zuklappen lässt und dabei nicht ins Koma verfällt, sondern gleich nach dem Aufklappen wieder zur Verfügung steht.

Als Zubehör würde ich noch eine Maus kaufen, weil das Touchpad doch arg klein ist, und einen Kopfhörer, denn die eingebauten Lautsprecher sind nicht sonderlich gut.

Alles in allem ist der M-Budget-Kleincomputer einerseits eine gute Ergänzung zu einem Smartphone, andererseits auch ein alltagstaugliches Arbeitsinstrument, wenn man es nicht mit weltfremden Ansprüchen quält.

Fazit
PLUS: Preis, Gewicht, bestens geeignet fürs Surfen, Mailen und Schreiben

MINUS: Überfordert bei grossen Vollbild-Videos, kleiner Bildschirm, kleine Tastatur
PLUS: Preis, Gewicht, bestens geeignet fürs Surfen, Mailen und Schreiben

MINUS: Überfordert bei grossen Vollbild-Videos, kleiner Bildschirm, kleine Tastatur
Technische Daten:
Acer Aspire One, als M-Budget-Netbook 333 Franken.

10-Zoll-Monitor, eingebaute Webcam, Kartenleser für SD-Karten, MemoryStick und xD-Karten. Läuft unter Windows 7.

Intel Atom N270 Prozessor mit 1,6 GHz, 1 GB RAM-Speicher, 160 GB-Festplatte
Acer Aspire One, als M-Budget-Netbook 333 Franken.

10-Zoll-Monitor, eingebaute Webcam, Kartenleser für SD-Karten, MemoryStick und xD-Karten. Läuft unter Windows 7.

Intel Atom N270 Prozessor mit 1,6 GHz, 1 GB RAM-Speicher, 160 GB-Festplatte
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