Der Zürcher Alexander Kühne (42) ärgerte sich: «Wenn das Licht schlecht ist, sehen die Leute bei Smartphone-Selfies und Videchats wie Zombies aus.» Auch Blitz-Aufnahmen mit der Frontkamera fand er nicht zufriedenstellend.
«Das kann ich ändern», sagte sich der Unternehmer, der mit seiner Schwester das Ballerina-Label «Pink inside» gegründet hat und das Bratpulver «Fät» vertreibt. Im Frühling 2014 bastelte er deshalb einen ersten Prototypen. «Profifotografen nutzen Beleuchtungsringe. Und tatsächlich wurden auch mit dem LED-Ring Handyfotos besser», sagt Kühne.
Die Idee war geboren, es fehlte aber an Geld. Die Agentur Produkt Design Zürich war trotzdem begeistert und half mit, eine fertige Version mit schicker Optik zu produzieren. «Schwierig war etwa, einen passenden Mini-Akku zu finden.»
Nun soll Vany als «Swiss Made»-Produkt in die Serienproduktion gehen. Das nötige Geld soll via Crowd-Funding zusammenkommen. Seit einigen Tagen können Unterstützer auf www.indiegogo.com investieren – und sich so ein erstes Exemplar des coolen Gadgets sichern.
35'000 Dollar braucht Alexander Kühne. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, wie andere Schweizer Beispiele zeigen. «Crowd-Funding ist ein gutes Instrument für hiesige Unternehmer und KMUs», bestätigt Kerstin Wagner, Professorin am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship an der Hochschule Chur. «Wichtig ist: Es geht nicht um Geld betteln. Alle Seiten haben etwas davon.»
Gerade die Form eines Produkte-Vorverkaufs habe grosses Potenzial für die Schweiz. «Projektinitiatoren erhalten übrigens neben der Finanzierung noch viele weitere Mehrwerte», sagt die Expertin. Feedback von Kunden etwa, Bekanntheit des Produkts und Reichweite durch die Online- und Offline-Verbreitung.