Jedenfalls, wenn es nach Google geht: Diese Woche präsentierte der Online-Gigant in Kalifornien einen Prototyp («Spiral 2»). Der Clou: Man kauft kein fertiges Gerät mehr, sondern eine dünne Montageplatte aus Aluminium, dazu Module wie Kamera und Speicher zum Einstecken (siehe Box). Das Konzept hat viele Vorteile:
- Der gewünschte Speicher, die Akku-Grösse, Display und Design lassen sich nach Belieben kombinieren.
- Beschädigte Elemente (etwa das Display) kann jeder selbstherausziehen und ersetzen – es ist keine teure Werkstatt mehr nötig.
- Wer sein Handy aufrüsten will, muss nur das betreffende Element (z. B. Kamera) neu kaufen.
- Wird ein Modul nur kurz benötigt, kann man es sich von Freunden ausleihen oder gegen andere tauschen, statt es zu kaufen.
- Die Herstellung braucht weniger Energie und Rohstoffe, verursacht weniger Elektroschrott. Der Alu-Rahmen soll 5 bis 6 Jahre halten.
Google-Manager und Projektleiter Paul Eremenko (36), der aus der Luftfahrt-Technologie kommt: «Das könnte die Mobil-Welt völlig verändern!» Er rechnet damit, dass sich Handys nach diesem Modell zu Materialkosten ab 50 Dollar fertigen lassen.
Zunächst sollen 20 bis 30 Einsteck-Elemente in zehn Kategorien angeboten werden – Käufer stellen sie über eine Webseite oder App selbst zusammen, können sie später auch gebraucht erwerben.
Der gezeigte Prototyp ist nurwenig dicker als bisherige Handys und verfügt über eine Ausrüstung der Mittelklasse: Display mit 1280 x 720 Bildpunkten Auflösung, 5-Megapixel-Kamera, 3G-Empfang (eine schnellere 4G-Version wird folgen).
Das Puzzle-Handy soll nach weiteren Überarbeitungen noch indiesem Jahr auf den Markt kommen – testweise zuerst in Puerto Rico. Angepeilte Zielgruppe: die fünf Milliarden Menschen, die noch kein Smartphone besitzen, weil es ihnen bisher zu teuer war.