Getestet: Zukunfts-Brille von Pearl
Virtuelle Realität zum Budgetpreis

Einen Blick in die virtuelle Realität (VR): Kann das eine Brille für knapp 30 Franken bieten? Wir haben das Günstig-Headset des Elektro-Versandhändlers Pearl.ch getestet.
Publiziert: 30.03.2015 um 10:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 06:43 Uhr
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Das Smartphone wird einfach vorne in die VR-Brille gesteckt.
Von Lorenz Keller

Sie sind das nächste grosse Ding: Brillen, mit denen man in dreidimensionale, virtuelle Welten abtauchen kann. Egal ob Microsoft, Facebook, Samsung, Sony oder Google, die Grossen der Branche bringen in den nächsten Monaten und Jahren die ersten Geräte auf den Markt.

Wie einfach das geht, demonstrierte Google letztes Jahr mit dem Cardboard. Einem Headset aus Karton, das sich die Fähigkeiten der Smartphone zunutze macht. Davon inspiriert bringt auch Elektro-Versandhändler Pearl.ch VR-Brillen auf den Markt. Ebenfalls aus Karton sowie eine Luxusversion aus Plastik. Genau diese für 29.95 Franken haben wir getestet.

Der erste Eindruck: eine Halterung, zwei einfache Linsen – fertig. Hightech ist das sicher nicht. Dafür ist dann das Smartphone zuständig, das unbedingt erforderlich ist. Positiv: Alle Android-Handys und iPhones mit 4- bis 6-Zoll-Bildschirm sind kompatibel. Nicht alle Geräte sitzen gleich fest in der Halterung, aber das ist wohl nicht anders machbar, wenn man möglichst viele Handys unterstützen will.

Wir nutzen Android, da das Angebot an 3D-Apps bei Google noch grösser ist. Das Smartphone wird in die Brille gesteckt. Es schickt dank den passenden Anwendungen getrennte Bilder an die Augen. Das Resultat: ein veritabler 3D-Eindruck.

Die Handy-Sensoren reagieren auf all unsere Kopfbewegungen. So kann man sich beispielsweise im virtuellen Dorf der «Cartoon Village VR»-App umschauen – wie in echt. Faszinierend, auch wenn die Bildauflösung nicht sonderlich gut ist und das Gesichtsfeld nicht ganz abdeckt wird.

Die Billigbrille lässt sich bequem tragen, ist aber etwas schwer. Schade für Brillenträger ist, dass sich die Schärfe nicht verstellen lässt. Man sieht also nicht viel oder muss seine Brille unters Gestell zwängen. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Bedienung: Um Apps zu starten, muss man das Handy jedes Mal wieder herausnehmen – ausser man kauft sich auch noch einen Bluetooth-Controller oder nutzt NFC-Tags. Was aber nicht bei allen Apps möglich ist.

Unser Fazit: Das Pearl-Produkt taugt für einen ersten Kurzbesuch in der virtuellen Realität. Mit den mindestens zehn Mal teureren VR-Brillen der grossen Hersteller kann sie sicher nicht mithalten, bietet aber einen spannenden Einblick in die Möglichkeiten der neuen Technik.

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