«Tyranny» angespielt
Auf der bösen Seite der Fantasywelt

Nach dem Erfolg des Kickstarter-finanzierten «Pillars of Eternity» werkelt Obsidian Software am nächsten Retro-Rollenspiel. Auch hier darf man wie früher bei «Baldur’s Gate» und Co. das Geschehen aus einer fixen Vogelperspektive beeinflussen. Ansonsten hat sich aber einiges verändert.
Publiziert: 06.07.2016 um 14:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:18 Uhr
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Übersicht

Das Rollenspiel versetzt die Spieler in eine Welt, in der die Bösen bereits vom dem Start des Games über die Guten gesiegt haben. Overlord Kyros tyrannisiert das Land. Der Spieler ist ein sogenannter Fatebinder, einer der höchsten Soldatenränge im Land. Seine Aufgabe: Das Recht des Diktators zu sprechen und auch gleich durchzusetzen – eine Art mittelalterlicher Judge Dredd. Jedoch gibt es immer noch verschiedene revolutionäre Fraktionen, und auch die Konkurrenz aus den eigenen Reihen können dem Anti-Helden und seiner Gruppe einen Strich durch die Rechnung machen.

Screenshots zu «Tyranny»

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Gameplay

Eigentlich gab es an der E3 nicht nur eine, sondern drei Demos anzuzocken. Denn als Spieler kann man sich entscheiden, für welche der Fraktionen man sich in «Tyranny» ins Getümmel stürzt. Der gezeigte Ausschnitt dreht sich um die Ascension Hall, die im Moment im Besitz der Rebellen ist und von den Kyros-freundlichen Bündnissen Scarlet Chorus und Disfavored – die aber miteinander in Konkurrenz stehen – erobert werden soll. Die Gruppe des Protagonisten agiert unabhängig von den Mächten, kann aber für eine von ihnen in die Schlacht ziehen. Oder mitten in der Mission desertieren und zu einem anderen Bündnis überlaufen. Je nach Auswahl muss man sich den Truppen der beiden anderen Fraktionen stellen.

Die Kämpfe spielen sich ähnlich wie in «Pillars of Eternity» oder früher in den «Baldur’s Gate»-Teilen. Die Figuren führen automatisch ihre Angriffe aus. Allerdings lässt sich das Spiel jederzeit pausieren, um den bis zu vier eigenen Figuren detaillierte Anweisungen zu geben, wenn der Priester ein Gruppenmitglied heilen oder der Bogenschütze zu einem Spezialangriff ansetzen soll. Ebenfalls von «Pillars of Eternity» hat man das «Aggro»-System übernommen. So kann der gerüstete Krieger wieder Gegner an sich binden, um den nur in Stoff gehülten Magier zu schützen. Wollen die Gegner trotzdem ihr Ziel wechseln, müssen sie eine zusätzliche Attacke des Kriegers über sich ergehen lassen.

Im Kampfsystem gibt es aber auch einige Änderungen. Früher musste man gewisse Zaubersprüche genau platzieren, damit keine eigenen Mitstreiter in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das ist nun vorbei, weil man die «Friendly Fire»-Mechanik entfernt hat. Heisst: Eigene Kampf-Fähigkeiten können nur noch die Gegner treffen, auch wenn eigene Gruppenmitglieder im Einflussbereich stehen. Zudem hat man Mana und andere Ressourcen aus dem Spiel entfernt. Stattdessen besitzen besonders mächtige Attacken und Zaubersprüche nun einen Cooldown, damit man sie nur in festgelegten zeitlichen Intervallen einsetzen kann.

Der gezeigte Ausschnitt war sehr kampflastig mit kurz gehaltenen Dialogen. Die Entwickler versprachen uns aber, dass wieder Begleitcharaktere mit umfangreichen Hintergrundgeschichten im Spiel zu finden sind. Die wichtigsten Dialoge sollen mit englischen Sprechern vertont werden. Und gewisse Gesprächsoptionen sind nur verfügbar, wenn die Figuren genügend hohe Werte besitzen. So können athletische Charaktere ihr Gegenüber mit reiner Muskelmasse einschüchtern, während geschichtsbewanderte Figuren besser argumentieren und listenreiche Helden mal bluffen, um sich aus einer brenzligen Situation herauszuwinden.

Fazit

«Tyranny» ist eine konsequente Weiterentwicklung des schon hervorragenden «Pillars of Eternity». Die Grafik sieht nochmals detaillierter aus, und die Kämpfe spielen sich dank des fehlenden «Friendly Fire auch etwas flüssiger. Zudem lässt sich zumindest die gezeigte Szene tatsächlich aus drei komplett unterschiedlichen Perspektiven spielen. Ob sich diese Vielfalt durch das ganze Spiel durchzieht, muss sich aber erst noch zeigen. Lange müssen wir nicht mehr auf den Release warten. So kommt das Retro-Rollenspiel noch irgendwann in diesem Jahr für den PC heraus.

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