Test: «Mortal Kombat X»
Prügeln, bis die Finger schmerzen

Die «Mortal Kombat»-Reihe ist nichts für Zimperliche. So ist auch die neue Ausgabe ziemlich brutal – auch für die eigenen Finger. Wir haben den Prügler getestet.
Publiziert: 21.04.2015 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:27 Uhr
1/30
Von Martin Steiner

Darum gehts
Während andere Fighting-Spiele mit komplexen Tastenkombinationen und damit verbundenen eleganten Manövern aufwarten, ist die «Mortal Kombat»-Reihe seit jeher fürs Grobe zuständig. Zwar sind auch hier die Manöver-Listen der Kämpfer sehr umfangreich, die allermeisten Aktionen sind aber auch für Controller-Phlegmatiker relativ simpel ausführbar. Zudem ist im neuen Spiel die Inszenierung äusserst blutig. Dies gilt besonders für die typischen Fatalities, mit denen man mit richtiger Tasteneingabe den besiegten Gegner zum Schluss in seine Einzelteile zerlegen kann.

So spielt sichs
Durch die relativ simple Handhabung und das vergleichsweise niedrige Tempo zählen in «Mortal Kombat X» weniger die flinken Finger. Stattdessen sollte man mit dem richtigen Schlachtplan ins Gefecht ziehen. Mit einer sich sukzessive füllenden Anzeige kann man sich schnell vom Boden erheben, gegnerische Combos unterbrechen oder dem Gegner mit einer filmreif inszenierten X-Ray-Attacke einen Drittel seines Lebensbalkens klauen. Hier muss man schnell beurteilen, welche Manöver sich zu welchem Zeitpunkt lohnen. So kann es zum Beispiel schon mal von Vorteil sein, eine Runde absichtlich zu verlieren, um sich die X-Ray-Attacke für den nächsten Kampf aufzusparen.

Das hat uns gefallen
Neulinge lernen mit dem Tutorial schnell die Grundzüge des Spiels. Zudem verfügt das Game über einen witzigen Story-Modus. Dieser besteht grundsätzlich aus einer zweistündigen Zwischensequenz, die durch 49 Kämpfe und einigen Szenen, in denen es eingeblendete Tasten nachzudrücken gilt, unterbrochen wird. Die Geschichte ist relativ unterhaltsam und gibt den sonst oberflächlichen Figuren, von denen 12 zum Einsatz kommen, etwas Hintergrund. Zu ernst nehmen sollte man das Geschehen allerdings nicht. Im Game stehen zwar nur 24 Charaktere zur Verfügung. Allerdings besitzt jeder von ihnen drei Kampfstile, von denen jeder einzelne mehrere spezielle Manöver beinhaltet.

Wer mit der Story noch nicht genug hat, der kann sich an den Türmen versuchen, wobei jedes Stockwerk für einen einzelnen Kampf steht. Dabei gibt es auch solche, die sich bei einer Online-Verbindung täglich und sogar stündlich verändern. Dabei wechseln ab und zu die Voraussetzungen: So können zum Beispiel während einer Stunde Faustschläge besonders viel Schaden verursachen, während die Kämpfer zu einem anderen Zeitpunkt in der Arena von Lasern beschossen werden. Auch Online kann man es mit anderen Spielern aufnehmen, wobei auch hier verschiedene Modi wie Team-Battle oder King of the Hill zur Verfügung stehen.

Für praktisch jede Tätigkeit erhält man Koins, die sich in der Krypta einlösen lassen. Hinter den Grabsteinen gibt es neue Kostüme, Fatalities, Brutalities, Musikstücke und weitere Dinge zu finden. Die Krypta ist frei begehbar, und gewisse Abschnitte muss man sich erst freischalten, indem man einen Gegenstand an einem anderen Ort findet – fast so wie in einem kleinen Adventure.

Das hat uns genervt
Vor dem Spiel darf man einer von fünf Fraktion beitreten, die weltweit gegeneinander antreten. Dabei ist aber überhaupt nicht transparent, was man selber genau dazu beiträgt und wie der sogenannte Fraktionskrieg gewertet wird. Zwar kann man hier kleine Missionen lösen, wie zum Beispiel drei Kämpfe mit einem bestimmten Charakter gewinnen. Von diesen gibt es täglich aber nur drei. 30 von denen hätten die Motivation bestimmt höher gehalten.

Unser Tipp
Bei der deutschen Synchronisation der Story hat man die Lippensynchronität überhaupt nicht beachtet. So lohnt es sich, die Spracheinstellung der Konsole auf Englisch zu wechseln, damit man das Ganze in Originalsprache spielen kann.

Fazit

Das neue «Mortal Kombat X» ist ein äusserst unterhaltsamer Prügler, der Solisten, Onlinern, Anfängern und Profis gleichmassen vieles zu bieten hat. Die Optik kann besonders in den Gefechten überzeugen. Ohne technische Probleme – die Fraktionsfeatures sind während der Hälfte der Zeit abgeschaltet – und ohne die äusserst aufdringliche Werbung für gegen Cash erwerbbare Zusatzinhalte im Hauptmenü wäre vielleicht sogar noch eine höhere Wertung dringelelegen.

Wertung: 8 von 10 in Einzelteile zerstückelte Fighter

Mortal Kombat X, für PC, PS4 (Testausgabe) und Xbox One, ab 18 Jahren

Das neue «Mortal Kombat X» ist ein äusserst unterhaltsamer Prügler, der Solisten, Onlinern, Anfängern und Profis gleichmassen vieles zu bieten hat. Die Optik kann besonders in den Gefechten überzeugen. Ohne technische Probleme – die Fraktionsfeatures sind während der Hälfte der Zeit abgeschaltet – und ohne die äusserst aufdringliche Werbung für gegen Cash erwerbbare Zusatzinhalte im Hauptmenü wäre vielleicht sogar noch eine höhere Wertung dringelelegen.

Wertung: 8 von 10 in Einzelteile zerstückelte Fighter

Mortal Kombat X, für PC, PS4 (Testausgabe) und Xbox One, ab 18 Jahren

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