Das ist «Knack 2»
Das Metall-Monster Knack und sein bester Freund Lucas unternehmen zusammen einen Ausflug in die Highlands. Dort kommen sie allerdings einem Mysterium auf die Spur. Gefährliche Roboter, die früher in Kriegen zum Einsatz kamen, beginnen sich aus ihren Schrott-Gräbern zu erheben und bedrohen erneut die Menschheit. Darunter sind auch mächtige Titanen, bis zu 30 Metern hohe Ungetüme. Knack und Lucas machen sich daran herauszufinden, was die Gründe für die Auferstehung sind. Dabei kommen ihnen aber auch wieder die Goblins aus dem ersten Teil in die Quere.
Trailer zu «Knack 2»
Gameplay: So spielt sich «Knack 2»
Die Entwickler um Mark Cerny, der auch der leitende Architekt der PS4 war, haben sich der Kritiken zum ersten «Knack» angenommen und viele Konzepte verändert. Statt ein Old-School-Spiel mit möglichst wenigen benötigten Controller-Tasten zu kreieren, spielt sich der Nachfolger nun wie ein modernes 3D-Jump-’n’-Run, das teilweise schon fast an «Ratchet & Clank» – ebenfalls von Cerny mitkonzipiert – erinnert. Das Spiel mischt dabei Kämpfe, Hüpfereien und Puzzle-Abschnitte in relativ schnellem Wechsel, wobei Knack zwischendurch auch in einen Panzer steigen darf, um damit grössere Gegner ins Visier zu nehmen.
Den grössten Fortschritt haben die Kämpfe gemacht: Neben leichten und schweren Attacken kann Knack zum Beispiel auch einen Bodyslam vollführen. Und statt nur zwei Attacken auszuhalten, bevor er stirbt, besitzt der Held nun einen Lebensbalken der wächst, je grösser er mit eingesammelten Metallteilen wird. Angenehm auch, dass man ziemlich rasch lernt, welche Gegner für welche Angriffe gedacht sind. Trägt ein Goblin zum Beispiel einen Schild, muss dieser zuerst mit einem schweren Angriff zerbrochen werden. Bei anderen Feinden nutzt Knack hingegen den Greifhaken oder attackiert sie mit einem Flugkick. Die Möglichkeiten sind massiv umfangreicher als im Vorgänger.
Aber auch die Hüpfeinlagen haben sich weiterentwickelt. In einem späteren Abschnitt muss Knack auf mobilen Ebenen über heisse dampfende Rohre springen, während andere Plattformen auf- und wieder zuklappen. Auch hier zeigt sich die verbesserte Steuerung, die diese Abschnitte zu einem Genuss machen. Der Held kann sich zudem schnell von der grossen wieder in die kleine Ausgabe verwandeln, um durch kleine Löcher zu schlüpfen oder schmale Wege zu betreten. Noch Arbeit benötigen die Fahrzeugsequenzen, die beim Anspielen ziemlich unausgegoren wirken.
Der spassigste Abschnitt war eine Szene mit einem rund 10 Meter grossen Knack, der sich wie ein Berserker durch eine Goblinfestung prügelt und so auch vor Gegnern mit Kanonen nicht zurückschreckt. Hier darf er seine ganze Macht ausspielen, was trotz tiefem Schwierigkeitsgrad unglaublich befriedigend wirkt. Das gleiche gilt auch, wenn Knack einen Kristall findet, der ihn für 10 Sekunden unverwundbar macht und ihn temporär mit einem mächtigen Schwert ausrüstet. Kommt dazu, dass in der Umgebung viele zerstörbare Objekte stehen, die der Held spektakulär in Einzelteile zerlegt.
Im Gegensatz zur ersten Ausgabe besitzt das Game einen Fertigkeitenbaum, mit dem der Held 35 neue Talente freischaltet. Mal gibt es neue Attacken, mal lassen sich bereits erlernte verstärken, indem man zum Beispiel den Wirkungsbereich des Bodyslams vergrössert. Das ganze Spiel lässt sich übrigens auch zu zweit im Kooperations-Modus spielen, was neue Angriffe ermöglicht. Gibt der eine Knack dem anderen einen Hieb, spicken aus diesem Schrotteile heraus, die wie Projektile auf die Gegner fliegen. Und wer nach einmaligem Durchspielen nicht genug hat, kann sich insgesamt 143 Herausforderungen stellen, in denen es zum Beispiel einen Level innerhalb einer gewissen Zeit abzuschliessen gilt.
Fazit
Vieles, was im ersten Teil noch nervte, hat man für «Knack 2» verbessert. Die Steuerung wirkt griffiger und exakter, das Angriffsrepertoire des Helden hat sich massiv erweitert und mit dem Fertigkeitenbaum lässt sich das Gameplay auch den eigenen Bedürfnissen anpassen. Bleibt zu hoffen, dass auch die Story etwas an Fahrt aufnimmt. Von der gab es während des Anspielens nur den Beginn zu sehen und die hat uns noch nicht vom Hocker gerissen. Ansonsten ist das Game gegenüber dem ersten Teil eine massive Verbesserung. Erscheinen soll «Knack 2» am 6. September 2017 für PS4.