Angespielt: The Witcher 3 – Wild Hunt
Der Start eines epischen Meisterwerks

Bei Entwickler CD Projekt Red in Warschau haben wir das Rollenspiel «The Witcher 3 – Wild Hunt» für über drei Stunden angespielt. Bereits nach den ersten drei Minuten waren dabei unsere sämtlichen vorhandenen Bedenken verflogen.
Publiziert: 26.01.2015 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:14 Uhr
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Von Martin Steiner

Übersicht
Nach einer überwältigenden 40-Minuten-Demo an der letzten Gamemesse E3 kamen im letzten Herbst Gerüchte auf, dass die Entwicklung von «The Witcher 3 – Wild Hunt» in eine Sackgasse geraten und die Welt noch kaum mit Inhalten gefüllt sein. Nach einer weiteren Verschiebung des Starttermins von Februar auf Mai waren wir besorgt um den vielversprechenden Titel. Nun gab es das Rollenspiel zum ersten Mal weltweit zum Anspielen. Wir waren dabei, und bereits kurz nach dem Start wichen unsere Bedenken gewaltiger Vorfreude.

Gameplay
Nach einer kurzen Traumsequenz als Tutorial stürzt uns das Game in die erste grosse Umgebung. Hexer Geralt von Riva sucht dabei zusammen mit seinem Begleiter, dem alternden Witcher Vesemir, nach Yennefer, der Liebe seines Lebens. Nach einem kurzen Pferderitt – auf Strassen reicht ein einfacher Knopfdruck, damit das Tier seinem Weg folgt – erreicht das Duo das Örtchen White Orchard, wo wir bereits mit Aufträgen überschüttet werden. Ein Greif treibt in der Umgebung sein Unwesen, dem örtlichen Schmied wurde sein Zuhause abgefackelt, bei einem abgelegenen Hof treibt sich ein Dämon herum und eine Frau vermisst eine wertvolle Pfanne.

Egal ob wichtig oder trivial: Jede Mission ist in eine kleine Story eingebettet. Die Zeiten, in denen man einfach einen Zettel vom Anschlagbrett abreissen kann und sofort einen Eintrag im Tagebuch hat, sind vorbei. Stattdessen sind die Leute im Spiel äusserst gesprächsfreudig. Zwar lassen sich nicht ellenlangen Dialoge wie in «Dragon Age – Inquisition» mit 30 Mal nachfragen führen. Die Gespräche erfüllen allerdings ihren Zweck, das Game absolut lebendig wirken zu lassen. Hier hilft, dass jede Plauderei als Zwischensequenz mit gelungenen Kamerawinkeln inszeniert ist

Stärker als zuvor geht der Hexer seiner Berufung als Monsterjäger nach. Dabei werden mit seinen Sinnen allfällige Hinweise in der Umgebung rot angezeigt. Grandios: Das Ganze gestaltet sich nicht einfach als Schnitzeljagd. Stattdessen spricht der Hexer oft mit sich selbst und teilt so dem Spieler mit, welche Schlüsse er aus den Hinweisen zieht. So erkennt er zum Beispiel, dass die Fussabdrücke des Brandstifters noch relativ frisch sein müssen. Oder beim Untersuchen des toten Greifenweibchens gibts weitere Informationen zum Alter und der genauen Art des Wesens. Oft sind in der Umgebung fünf oder mehr Hinweise zu finden. Dabei lohnt es sich zuzuhören, weil es auch mal Tipps gibt, wie sich ein künftiger Gegner besiegen lässt. Geralt von Riva hätte auch eine Karriere als Sherlock Holmes einschlagen können.

Neben den Missionen gibt es auch sogenannte «Points of Interest» zu finden, die auf der Karte als Fragezeichen markiert sind. Die gilt es aber nicht einfach abzulaufen. Stattdessen findet man in einem Banditenlager schon mal eine Blaupause für eine wertvolle Rüstung. Oder eine Wasserleiche besitzt einen Schlüssel, mit dem sich eine Schatzkiste öffnen lässt. Kurz: An jedem Ort gibt es noch etwas zu entdecken oder ein kleines Rätsel zu lösen. Alleine auf der Anfangskarte waren bereits rund 20 Fragezeichen zu erkennen, in der ganzen Welt sollen es mehrere Hundert sein.

Das Kampfsystem ähnelt dem des zweiten Teils, wobei Geralt je nach Gegner mit einem Eisen- oder einem Silberschwert zuhaut. Der rote oder silberne Lebensbalken des Monsters gibt einen Hinweis darüber, welche Waffe zum Einsatz kommt. Daneben kann Geralt seine fünf Zeichen – Zaubersprüche im «Witcher»-Universum – auslösen, wobei jedes davon nun zwei verschiedene Anwendungsarten hat. Mit jedem Levelaufstieg lässt sich zudem eine neue Fertigkeit freischalten, die zum Beispiel die Angriffe verstärkt oder die kritische Trefferchance erhöht.

Dem Spiel hilft auch, dass die Grafik für die riesige Umgebung absolut fantastisch aussieht. Noch selten war auf dem PC die Umgebung so detailreich, gepaart mit einer gewaltigen Fernsicht. Zudem sind auch die Gesichter der Figuren, insbesondere das des Hexers, hervorragend animiert. Auf der Xbox One muss man natürlich kleinere Abstriche hinnehmen, wobei auch hier das Game immer noch zu beeindrucken vermag.

Fazit

Viele Spiele mit einer offenen Welt leiden darunter, dass einige der Inhalte nicht wahnsinnig interessant sind. Dies ist bei «The Witcher 3 – Wild Hunt» zumindest beim Start absolut nicht der Fall. Sämtliche Symbole auf der Karte versprechen eine unterhaltsame Tätigkeit, und an allen Ecken und Enden gibt es etwas zu entdecken. Wenn die ganzen 100 Stunden so raffiniert sind wie der Anfang, steht einem grossartigen Rollenspiel absolut nichts mehr im Weg. Erscheinen soll das Game am 19. Mai 2015 für PC, PS4 und Xbox One.

Viele Spiele mit einer offenen Welt leiden darunter, dass einige der Inhalte nicht wahnsinnig interessant sind. Dies ist bei «The Witcher 3 – Wild Hunt» zumindest beim Start absolut nicht der Fall. Sämtliche Symbole auf der Karte versprechen eine unterhaltsame Tätigkeit, und an allen Ecken und Enden gibt es etwas zu entdecken. Wenn die ganzen 100 Stunden so raffiniert sind wie der Anfang, steht einem grossartigen Rollenspiel absolut nichts mehr im Weg. Erscheinen soll das Game am 19. Mai 2015 für PC, PS4 und Xbox One.

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