Das FabLab in Winterthur ist ein Paradies für Bastler. In der öffentlich zugänglichen Werkstatt kann jedermann Werkzeuge und Technik für seine digitalen Projekte nutzen. Selber machen ist hier die Devise – und dafür kann man unter fachkundiger Anleitung auch Profi-Tools wie Laserschneider nutzen. Solche FabLabs gibts übrigens auch in anderen Städten wie Zürich, Bern, Basel oder Luzern.
Damian Schneider aus dem Winterthurer Leitungsteam hat für BLICK ein ganz spezielles Projekt verwirklicht. Er hat einen im Online-Shop Wish bestellten Lautsprecher für 25 Franken auseinander gebaut und analysiert, danach ähnliche Bauteile in China bestellt und selber Bluetooth-Boxen konstruiert.
«Im China-Gehäuse steckt Technik für 10 bis 15 Franken», sagt Damian Schneider. Die Einzelteile kann man problemlos über Alibaba oder Aliexpress direkt bei den Herstellern in Fernost beziehen. Die Lautsprecher an sich genauso wie Akkus, Anschlüsse, Bluetooth-Controller oder Verstärker.
Wirklich gut konstruiert ist er aber nicht. Nur einer von drei Lautsprechern ist überhaupt angeschlossen, die anderen schwingen passiv mit. Zudem hats Löcher im Gehäuse, was schlecht für die Resonanz der tiefen Töne ist.
Jeder kann sich selber einen Lautsprecher bauen
Mit den Einzelteilen aus dem Online-Store hat der Tech-Enthusiast ausprobiert, was man selber für Sound-Maschinen bauen kann. Das Gehäuse für die Technik hat er selber im FabLab konstruiert. Und zwar aus Holzplatten, die er mit dem Laser millimetergenau geschnitten hat. Mit ultrapräzisen, feinen Schnitten kann man das Holz so einkerben, dass man es sogar biegen kann.
Das Resultat der Bemühungen: Schneider hat mehrere Lautsprecher gebaut und dabei Material von ähnlicher Qualität wie die Wish-Box verwendet. Und mehrere seiner Versuche klingen besser wie das gekaufte Produkt. «Auch wenn man schnell realisiert, wie wichtig die Software für den Sound ist», sagt er. Aber schon mit dem Equalizer des Handys kann man die Musik so anpassen, dass sie auch auf solch Basis-Lautsprechern anständig klingen.
Ein Learning ist aber auch, dass billig nicht unbedingt schlecht sein muss. Und man umgekehrt aber auch keine Wunder erwarten darf. Man kann mit günstigen Einzelteilen also erstaunlich viel Wirkung erzielen, aber auch einfach nur ein billiges Gadget bauen.
«Ich habe selber extrem viel dabei gelernt», sagt Damian Schneider. Darum wird er im FabLab Winterthur einen Workshop anbieten, in dem man selber einen kleinen Lautsprecher bauen kann. «Mitmachen kann jedermann, es braucht keine Vorkenntnisse», sagt Schneider. Das Material steht bereit, die Laser-Vorlage fürs Holzgehäuse hat er bereits vorbereitet. Infos dazu gibts auf der Webseite des FabLab Winterthur.
Der Verein FabLab Winti betreibt eine öffentliche Werkstatt mit modernsten Maschinen und hilft beim Umsetzen von kreativen Ideen. Einsteigerkurse ermöglichen auch Anfängern den Zugang in die digitale Produktionswelt. Infos auf Fablabwinti.ch
Der Verein FabLab Winti betreibt eine öffentliche Werkstatt mit modernsten Maschinen und hilft beim Umsetzen von kreativen Ideen. Einsteigerkurse ermöglichen auch Anfängern den Zugang in die digitale Produktionswelt. Infos auf Fablabwinti.ch