Drei Wochen mit der Apple Watch
Was überzeugt – und was nervt

Die Uhr des IT-Giganten ist keine Revolution, sondern eine Weiterentwicklung des Smartwatch-Konzepts. Aber längst nicht perfekt.
Publiziert: 19.05.2015 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:28 Uhr
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Tester Digital-Redaktor ­Lorenz Keller mit der 400 Fr. teuren Sport-Version.
Von Lorenz Keller

Apple macht es Schweizern schwer. Weiterhin gibts keinen offiziellen Starttermin für den Verkauf der Watch. Wer sie im Ausland kaufen will, kann nur online bestellen und muss sich mit langen Wartezeiten und dem schlechten UPS-Lieferservice herumärgern.

Trotzdem ist das Interesse gross. Auch die grössten Smartwatch-Kritiker wollen die Apple-Uhr unbedingt anschauen und ausprobieren. Das passiert einem mit keiner anderen Smartwatch. Bedienung: Die Menüführung ist klar und intuitiv. An die Krone als neues Bedienelement hat man sich schnell gewöhnt. Allerdings: Die Uhr schaltet sich nicht ganz immer wie vorgesehen ein, wenn man die Hand hebt.

Das überzeugt im Alltag: Smartphone-Süchtige werden deutlich weniger zum Telefon greifen. Weil man schon auf der Uhr abchecken kann, ob Push-Meldungen oder Benachrichtigungen wichtig sind. Auch dass man Anrufe direkt auf der Uhr entgegennehmen oder ablehnen kann, schätzt man nach kurzer Zeit. Zudem gibts schon einige praktische App-Erweiterungen für die Uhr, etwa die Schweizer Einkaufsliste «Bring!» oder die Fussgängernavigation.

Das nervte im Test: Bei direktem Sonnenlicht ist das Display kaum mehr ablesbar. Zudem laden viele Apps mit einer ungewohnten Verzögerung. Schade, fehlt bislang auch noch ein Watch-Ableger von «WhatsApp». Und ja, auch nach drei Wochen bleibt der Eindruck, dass die Apple Watch keine wirklich schöne Uhr ist, sondern ein Gadget.

Das bringt die Zukunft: Ob sich smarte Uhren durchsetzen können, darüber wird das Angebot an guten Anwendungen entscheiden. Schon über 3000 Apps sind bereit fürs Handgelenk. ­Sogar Google hat eine erste Anwendung für die Konkurrenz programmiert. Übrigens: Auch «Blick» wird eine Watch-App lancieren.

Unser Fazit nach drei Wochen: Keine andere Smartwatch hat bisher so überzeugen können wie die Apple Watch. Ein Muss ist sie aber nur für Fans und Handy-­Powernutzer.

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