Eines muss man vorwegschicken. Wer bei der RideOn-Skibrille ein perfektes, total ausgereiftes Produkt erwartet, wird enttäuscht. Darum wird sie von den Händlern auch nicht so gross beworben. Und wohl vor allem von Gadget-Freaks gekauft.
Wir haben das spannende Konzept aber trotzdem schon mal angeschaut und die von Brack.ch zur Verfügung gestellte Skibrille getestet. Der Preis der RideOn ist mit 1199 Franken ziemlich happig. Vor allem, weil man ihr die verbaute Technik gar nicht richtig ansieht.
Das ist denn auch gleich der erste positive Punkt. Die Skibrille sieht richtig gut aus – und ist von analogen Exemplaren erst auf den zweiten Blick unterscheidbar. Etwa, weil man dann die Linse der Kamera auf der Seite entdeckt. Oder sich über die dicken Seitenpolster wundert.
Pisteninfos direkt auf die Brille
Setzt man die Brille auf, merkt man sofort einen Unterschied. Denn vor dem rechten Auge ist ein kleiner, durchsichtiger Bildschirm platziert. Dieser blendet Informationen direkt ins Sichtfeld ein. Augmented Reality nennt man das, weil man eben die Skipiste plus die virtuellen Ergänzungen sieht.
Hat man die Brille gut gerichtet, klappt das sehr gut und wirkt recht natürlich. Störend ist das Display nicht – weil man eben problemlos durchschauen kann. Clevere Idee: Die Steuerung erfolgt ganz ohne Knöpfe. Die Menü-Icons erscheinen, wenn man gegen oben schaut. Zum Aktivieren reicht es, zwei Sekunden auf den Knopf zu schauen.
Die Bedienung ganz ohne Hände klappt richtig gut. Schade einzig, dass man die Brille trotzdem mit dem Smartphone verbinden muss. Aber viele Daten holt sich die RideOn aus der zugehörigen App.
Manches ist noch in der Entwicklungsphase
Drei zentrale Funktionen sind momentan verfügbar. Man kann den Musikplayer steuern, ohne das Handy aus der Tasche zu nehmen. Zudem lassen sich für die meisten grösseren Skigebiete Navigations- und Pistenkarten anzeigen. Zudem kann kann man aus der Ego-Perspektive seine Fahrt aufnehmen.
Die Brille hat eine 1080P-Kamera mit 16 GB Speicherplatz integriert. Damit kann man rund drei Stunden Videomaterial aufzeichnen. Andere Funktionen sind zwar angedacht, waren auch einmal als Testversionen aufgeschaltet, sind momentan aber nicht mehr verfügbar. Beispielsweise ein Messenger zur Kommunikation mit Freunden.
Das BLICK-Testfazit: Die RideOn-Skibrille verfolgt einen spannenden Ansatz. Die Hersteller wollen aber wohl zu viel auf einmal und sind darum auch noch nicht ganz fertig. Während die Smartphone-Bedienung mit Kopfbewegungen oder die Kamera-Funktion viele Gadget-Fans freuen werden, wirken andere Bereiche des Konzepts noch unausgereift und unfertig. Mit einem Kauf wartet man darum besser noch bis zur nächsten Schneesaison.