In kaum einem anderen Beruf war man in der Pandemie so gefordert wie die Angestellten in der Pflege. Mehr denn je werden Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft von den Pflegefachpersonen beeinflusst, die an vorderster Front gegen Covid-19 kämpfen. Und das erst noch für einen unterdurchschnittlichen Lohn. Es brauche endlich mehr Respekt und Anerkennung für diesen mehrheitlich weiblichen Beruf, fordert Unia. Die Löhne entsprächen in keiner Weise der hohen Verantwortung und der täglichen Leistung, die die Pflegenden tragen und erbringen.
Gemäss dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) meldeten fast 80 Prozent der nationalen Pflegeverbände extreme Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit der Pflegepersonen. Dazu gehören unter anderem Angst, das Virus wegen mangelnder Schutzausrüstung zu verbreiten, zunehmende Gewalt und Diskriminierung, hohe Arbeitsbelastung und posttraumatische Stresssymptome.
«Nurses: A Voice to Lead»
20 Prozent der nationalen Pflegeverbände geben an, dass ein immer grösserer Anteil den Beruf verlässt. Die Gründe sind auf Arbeitslast, Burnout und Stress aufgrund der Pandemie zurückzuführen. In Zeiten, in denen wir so stark auf das Pflegepersonal angewiesen sind wie noch nie, wollen wir dieser Berufsgattung mehr Anerkennung schenken. Zu diesem Anlass möchten wir den Pflegerinnen und Pflegern unseres Landes eine Stimme geben und von euch wissen: Warum habt ihr euch für diesen Beruf entschieden. Und ist das auch heute noch ein Traumberuf, und wenn ja, weshalb? Teil es uns im Formular unten mit!
Der internationale Tag der Pflege wird von Pflegefachpersonen weltweit am 12. Mai gefeiert, dem Geburtstag von Florence Nightingale, die als Begründerin der professionellen Krankenpflege gilt. Der International Council of Nurses (ICN) legt jedes Jahr ein Schwerpunktthema fest. Die aktuelle internationale Kampagne «Nurses: A Voice to Lead» will die Beteiligung der Pflegefachpersonen in Entscheidungsgremien und in der Politik fördern. In der Schweiz wird dieser Tag gemäss Angaben der Gewerkschaft Unia unter dem Motto «Applaus ist nicht genug» mit dezentralen Aktionen in elf Städten begangen.