Leser zum Metzger, der für ungenutzten Strom zahlen muss
«Nachhaltigkeit sollte belohnt und nicht bestraft werden»

Der Metzger Claudio Stauffer wird mit einer Nachzahlung von rund 17’000 Franken für Strom konfrontiert. Der Grund: Er hat nicht genug Strom verbraucht. Diese Situation hat in der Blick-Kommentarspalte zu intensiven Diskussionen geführt.
Publiziert: 27.03.2024 um 12:47 Uhr
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Claudio Stauffer hat Energie gespart und Hunderttausende Franken in eine Solaranlage investiert.
Foto: STEFAN BOHRER

Er hätte wohl nie gedacht, dass sein Engagement für Nachhaltigkeit solch hohe Kosten nach sich ziehen würde: Metzger und Unternehmer Claudio Stauffer (54) hat Energie gespart und Hunderttausende Franken in eine Solaranlage investiert. Doch letztendlich hat ihm sein Einsatz für grünen Strom finanzielle Verluste beschert. Denn: Plötzlich schuldet er seinem Stromanbieter Elektra rund 17'000 Franken – für Strom, den er überhaupt nicht verbraucht hat!

Der Grund: Stauffer hat nicht genügend Strom verbraucht. Eine beträchtliche Menge Strom war bereits für ihn reserviert, und zwar zu den alten, extrem hohen Preisen. Da Stauffer jedoch weniger Strom verbrauchte, verkaufte Elektra den Überschuss wieder auf dem Markt, diesmal jedoch zu deutlich niedrigeren Preisen. Dies führte zu einer Differenz von 17'000 Franken, die dem Metzger nun in Rechnung gestellt wird. Er wurde jedoch nie über die Konsequenzen eines Mehr- oder Minderbezugs informiert.

Was meint die Community?

Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt: Die Meinungen der Leserinnen und Leser sind gespalten. Einige zeigen kein Mitgefühl für den Metzger und argumentieren, dass es besonders als Unternehmer wichtig ist, Verträge vor der Unterzeichnung gründlich zu prüfen. Andere wiederum sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit belohnt und nicht bestraft werden sollte.

Leser Roland Greter findet: «Ein Vertrag ist ein Vertrag. Wenn er den Strom nicht von den grossen, halbstaatlichen und seriösen Anbietern beziehen will, weil er offenbar mit privaten Anbietern günstiger fährt, ist er definitiv selbst schuld.»

Michael Bächler etwa findet: «Wer Sicherheit haben möchte, muss dafür bezahlen.» Er habe auf Nummer sicher gehen wollen und habe daher genug Strom organisiert, der dann auch für ihn reserviert worden sei.

«Es ist gut, dass er sich dagegen wehrt»

Daniel Canonica hingegen ist der Meinung: «So etwas darf in der heutigen Zeit einfach nicht mehr vorkommen.» Da müsse sofort die Politik aktiv werden und die Energieunternehmen in die Schranken weisen. Der Leser ist der Ansicht, dass Nachhaltigkeit belohnt und nicht bestraft werden sollte.

Leserin Lara Allaia zeigt Mitgefühl: «Stauffer tut mir leid.» Seine Wut könne sie nachvollziehen und sie findet es gut, dass er sich dagegen wehre. Auch Steven Reynard findet: «Es ist schon richtig, dass er sich kategorisch weigert zu zahlen, aber letztendlich werden das Betreibungsamt und das Konkursamt darüber entscheiden, nicht er selbst.»

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