Kim Wehrt ist Freestyle-Fussballerin
«Auf Profiniveau kann es sehr intensiv sein»

Kim Wehrt (18) aus Aarau ist leidenschaftliche Freestyle-Fussballerin. Statt ums Dribbeln und Toreschiessen geht es beim Freestyle viel mehr um das Perfektionieren und Aneinanderreihen von Tricks. Kim erzählt von ihren Erfahrungen mit dem Sport und der Community.
Publiziert: 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 11:29 Uhr
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Kim Wehrt (18) ist Freestyle-Fussballerin. Jede freie Sekunde feilt sie an neuen Trickabfolgen.
Foto: Kim Wehrt

Darum gehts

  • Freestyle-Fussballerin teilt ihre Leidenschaft und Erfahrungen im Sport
  • Fokus auf Kunst und Technik statt Teamwork und Spielregeln
  • Bis jetzt 15 aktive Freestyler in der Schweiz, davon eine Frau
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alessandro KälinRedaktor Community

Meine Leidenschaft ist Freestyle-Fussball. Ich trainiere jede freie Sekunde. Bis vor anderthalb Jahren war ich auch aktiv im Mannschaftsfussball. Aber meine Faszination mit Freestyle begann, als ich auf einem Ferientrip in Portugal zufällig die sechsfache Weltmeisterin Aguska Mnich traf. Sie war sehr freundlich und hat mich in den Sport eingeführt. Seitdem bin ich Feuer und Flamme – muss man fast schon sein, wenn einem die Weltmeisterin den Sport näherbringt. Was gibt es für ein besseres Zeichen?

«Kunst, Technik und Freiheit statt Spielregeln»

Freestyle und normaler Fussball könnten abgesehen vom Ball nicht unterschiedlicher sein. Freestyle ist eine Einzelsportart, bei der man Tricks und Abfolgen übt. Da liegt der Fokus viel mehr auf Kunst und Technik als auf Strategie und Spielregeln. Man ist auch unabhängig von Ort und Zeit. Das ist auch das, was mir gefällt. Freestyle ist so viel offener und kreativer. Mich persönlich entspannt die Flexibilität und Freiheit, die Freestyle ermöglicht. Aber auf Profiniveau kann es auch sehr intensiv sein. 

Meine Trainings sind vom Ablauf her immer ähnlich. Zuerst mache ich Dehnübungen und Kniebeugen. Nach dem Einjonglieren fange ich gleich mit den anstrengenden Tricks an. Mit Variationen des bekannten Tricks «Around the World» zum Beispiel: zuerst Dribbeln und dann, während der Ball in der Luft ist, versuchen, ihn mit dem Fuss zu umrunden. Es folgen ein paar entspanntere Tricks, dann ordentlich ausdehnen.

«Das Highlight ist die Community»

Es ist immer ein tolles Gefühl, einen Trick zu schaffen, an dem man schon lange feilt. Aber meine coolste Erfahrung bis jetzt war an der Weltmeisterschaft «Super Ball» in London. Mein Highlight war die Community. Ich konnte mich mit Freestylern aus der ganzen Welt unterhalten, alle unterstützen sich gegenseitig. Auch wenn es ein Wettbewerb ist, der einer Breakdance-Battle gleichkommt, ist es viel mehr ein Miteinander. Obwohl der Sport noch nicht viele Fans hat, sorgt die Community immer für Stimmung.

Ich würde solche Events in der Schweiz gerne fördern. Derzeit sind wir nur wenige aktive Freestyler in der Schweiz, ich die einzige Frau. Ich versuche laufend, Leute zu begeistern, etwa durch Workshops und Shows. Auch wenn sich viele für klassischen Fussball entscheiden, lasse ich mich nicht entmutigen. Mein Ziel ist es, irgendwann genug Spielerinnen für eine Schweizer Frauenmeisterschaft zusammenzuhaben. Daher ist der Tipp, den ich interessierten Frauen geben kann: Fangt einfach an.

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