In der neuesten «sichtbar»-Folge erzählt Jan K. (41)*, dass er gebrauchte Socken, Unterhosen und Speichel von Frauen kauft. Für ihn geht es aber um mehr als nur einen Gegenstand.
Denn er bewundert diese Frauen, die ihm jene intimen Sachen verkaufen. «Und das finde ich schön», meint er.
«Diese Menschen können alles gut trennen»
Ist Jan K.* mit seinem Fetisch allein? Nein, wie ein Blick auf die Community zeigt. Denn laut einer Umfrage auf Blick.ch, bei der knapp 50'000 Userinnen und User teilgenommen haben, überlegen sich 37 Prozent selber, intime Sachen wie gebrauchte Socken oder Unterwäsche zu verkaufen. Einige haben es auch schon gemacht: «Ich habe jemandem gebrauchte Schuhe verkauft», schreibt ein anonymer User.
Rund 43 Prozent könnten sich gar eine Beziehung mit einer Person vorstellen, die einen Fetisch hat. «Fetischismus hat nichts mit Fremdgehen zu tun», schreibt Leserin Yvonne Lehner. Ihrer Meinung nach wird das Ganze oft miteinander verwechselt. «Man kann mit einem Fetischisten ganz gut zusammenleben, diese Menschen können alles gut trennen», doppelt sie nach. Deswegen ist sie auch gerne mit Fetischisten zusammen: «Sie getrauen sich, zu sagen, was sie mögen.»
Sexuelle Dienstleistung oder nur Spass?
Doch die Sache mit dem Betrügen ist nicht so einfach wie gedacht. So weiss zum Beispiel die Frau von Jan K.* nichts von seiner Vorliebe. Für die Community wäre dies ein grosses Problem, denn 53 Prozent sähen es als Betrug, wenn ihre Partnerin oder Partner ohne ihr Wissen intime Sachen verkaufen oder gar kaufen würde.
Kaufen und verkaufen – das klingt fast schon nach einem Geschäft. Sind denn die Menschen, die intime Sachen wie Unterhosen, Socken, Schuhe und Speichel verkaufen, in eine sexuelle Dienstleistung verwickelt? Die Blick-Community scheint eine Meinung zu haben: Nein. Es gehe hier nicht um das grosse Geld, sondern Spass, schreiben viele dazu.
Fetisch nicht heilbar
Doch eine Frage stellt sich auch bei der Blick-Community: Ist Fetischismus eine Krankheit? Dazu sagen 29 Prozent zwar Ja, sind aber davon überzeugt, dass es nicht heilbar ist. «Ich finde diese Neigung ein wenig eklig, aber Geschmäcker sind halt verschieden», kommentiert Leser Rudolf Wieland. Und auch Fabian Martin sieht kein Problem damit. Er meint: «Es schadet ja niemandem, ist für mich also harmlos.»