Kurz zusammengefasst
- 65 % der Befragten sehen 10-Millionen-Bevölkerung mit Sorge
- Leser fordern qualitative Zuwanderung nach australischem Vorbild
Die Schweizer Bevölkerung wächst – und damit auch ihre Sorgen. Im «Chancenbarometer 2024» wurden die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zur Zuwanderung vorgestellt. Eine zentrale Erkenntnis: 65 Prozent der 6300 Befragten sehen eine mögliche 10-Millionen-Bevölkerung der Schweiz mit Sorge.
Die negativen Auswirkungen der Zuwanderung, etwa in Bezug auf Wohnraummangel, überlastete Infrastruktur und Umweltbelastungen, werden stärker wahrgenommen als die positiven Effekte wie das Wirtschaftswachstum. Im Fokus steht also nicht die Migration selbst, sondern die damit verbundenen Herausforderungen. Einen Zuwanderungsstopp lehnen die meisten ab.
Das meint die Community
In der Leserschaft sorgt diese Umfrage für verschiedene Reaktionen. Leserin Iris Bern zeigt wenig Verständnis: «Ein Zuwanderungsstop lehnen die meisten ab, verlangen aber mehr Wohnungen. Wo soll man denn die Wohnungen bauen? Es hat nirgends mehr Platz in der Schweiz!». Leser Lionel Werren stimmt zu: «Zuwanderungsstopp wäre die einzig wirksame Massnahme. Alles andere ist Beilage».
Leser Lukas-Fritz Hüppin ist ebenfalls besorgt: «Ein Bevölkerungswachstum von 21 Prozent zwischen 2000 und 2020 macht die Schweiz zum Spitzenreiter in Europa. Unsere Infrastruktur gerät ans Limit, Wohnraum wird knapp, der Verkehr stockt, und in Schulen und Spitälern wird es eng. Mehr Menschen bedeuten mehr Belastung für Umwelt und soziale Systeme.» Seiner Meinung nach sei es Zeit, darüber nachzudenken, wie wir mit der Zuwanderung umgehen. «Den Preis für diese verfehlte Politik zahlen wir Jungen und die kommenden Generationen», doppelt er nach.
«Gute Zuwanderung hat noch keinem Staat geschadet»
Für Leser Tim Wienken ist allerdings klar: «Gute Zuwanderung nach australischem Vorbild hat noch keinem Staat geschadet. Wer sich Begabte und Menschen mit den benötigten Qualifikationen ins Land holt, kann Vorteile realisieren. Es liegt an der Freiheit, der Gleichberechtigung und der Diskriminierungsfreiheit in einem Staat, ob es gelingt.»
Auch Heinz Schmid befürwortet dieses System. «Kanada, USA, Neuseeland, Australien machen es uns vor. Dort verbringen Grenzübertretende viel Zeit am Zoll und werden befragt. Es gibt hier genügend Personal, das Arbeit sucht. Baut die Grenzen aus und lernt dazu!»
Und auch Iris Stauffer ist gegen ein Zuwanderungsstopp. «Wir brauchen aber qualitative Zuwanderung. Wir brauchen Leute, die unsere Wirtschaft und unsere Sozialwerke stützen!», kommentiert sie.