Die Notfallmedizin in der Schweiz ist am Anschlag. Dazu sagt der oberste Notfallmediziner Vincent Ribordy in dser «SonntagsZeitung»: «Das aktuelle Ausmass der Belastung ist beispiellos.» Grund dafür ist der Personalmangel. Doch was denkt die Blick-Leserschaft über diese Erkenntnis? Hier kannst du es erfahren.
«Es braucht endlich eine Pauschale»
Manche Leserinnen und Leser ärgern sich über jene, die wegen Kleinigkeiten in den Notfall gehen. So meint Leser Herbert Huber: «Man geht heute auch wegen jedem Wehwehchen in den Notfall.» Das trage zur Überlastung bei.
Auch Leser Max Klug sieht eine Problemquelle bei den Bagatellen im Notfall. Er ist dafür, dass die Behandlungskriterien im Notfall verschärft werden: «Diejenigen, welche keine Notfälle sind, also solche mit kleinen Schnittwunden, Schürfungen, kleines Hüstelchen usw. gleich wieder nach Hause schicken.» Zudem glaubt er, eine Pauschale könnte helfen, die Notfall-Abteilung zu entlasten. Und die sollte nicht zu klein sein: «Es braucht endlich eine spürbare Pauschale, die man gleich vor Ort entrichten muss.»
«Wir haben nicht zu viele Patienten, sondern zu wenig Personal»
Leser Antonio Annu hingegen findet klare Worte: «Wir haben nicht zu viele Patienten, sondern zu wenig Personal. Seit Jahren haben wir diese Problematik, was wurde oder wird unternommen? Nichts!» Leser Michael Eggenberger äussert ebenfalls Kritik. Er schreibt: «Ein Problem ist sicher auch die explodierende Bevölkerungszahl, da man in vielen Ländern das Hausarzt-Modell nicht kennt und direkt in den Notfall geht. Hier ist sicher auch ausschlaggebend, dass die Hausärzte zurzeit fast keine neuen Patienten aufnehmen. Wo soll man also hin?. Es sind nicht einzelne Probleme, sondern das ganze System ist krank.»
Und auch Leserin Sophie Böhm weiss, dass der Fachkräftemangel kein neues Phänomen ist. Sie schreibt: «Jedes Jahr das gleiche Lied. Und trotzdem ist der Lohn für das Pflegepersonal eine Katastrophe.» Sie ist sich sicher: Solange der Bund finanziell mehr Geld für Rüstung als für Gesundheit ausgibt, wird sich nichts ändern.