Schieber-Faustregel Nummer 1: Je stiller der Gegner, desto gefährlicher. Faustregel Nummer 2: Beim eigenen Jasspartner verhält es sich in Sachen Schweigsamkeit diametral umgekehrt.
Je ruhiger dieser, desto schlechter spielt man. Ich sass schon in Schieberrunden mit Menschen, die keinen Ton von sich gaben, dafür schnalzten, wenn man einen Fehler machte. Dies tat vor Jahren einmal ein Jasspartner, ein entfernter Bekannter, der mir in einer Hobbyrunde zugeteilt wurde. Ein Grobian! Denn Schnalzen tut man für mein Verständnis doch eher im Zusammenhang mit störrischem Vieh oder vielleicht zu Hause, alleine. Aber doch nicht, wenn die Jasspartnerin das Nell zu spät bringt.
Für manche ist ein Jass existentieller Kampf
Ich bin die klassische Durchschnitts-Jasserin. Konzentriert und ehrgeizig, aber ganz sicher werde ich nicht zum Spielverderber. Nicht wie andere. Halten gewisse Menschen ein Blatt in der Hand, wird es ungemütlich. Denn ein Jass ist für solcherlei Ehrgeizlinge nicht etwa gesellschaftlicher Zeitvertreib, sondern existenzieller Kampf. Humor? Inexistent.
Verbockt man in solcher Konstellation mal etwas, wünscht man sich wenigstens den sportlich-konstruktiven Austausch. Ja, er dürfte einem sogar um die Ohren hauen, dass, wer Rose verwirft – hueregopferteckelnamal – sicher keine Schilte will! Aber nein, das Gegenüber schweigt.
Die Höchststrafe unter Jasspartnern: Mitleid
Die Bewegungen militärischer, die Lippen schmaler, und in seiner ganzen Gestik und Mimik liegt: Vorwurf. So sitzt man wie die Schelle höchstpersönlich auf dem Stuhl vis-à-vis, während er die Karten laut zählt und zackig-genervt die Punkte auf die Schiefertafel schreibt. Der Moment, wo der Begriff «Differenzler» plötzlich eine psychologische Dimension erreicht. Leider führt derlei Teppichterror dazu, dass bei mir sowohl Unsicherheit als auch Fehlerquote rapide ansteigen. Und irgendwann lese ich im Gesicht des Gegenübers nur noch die Höchststrafe unter Jasspartnern: Mitleid.
Wie traumatisch fiese Jasser sein können, ermahnt mich jeweils an meine Contenance, spüre ich Überlegenheit in einer Runde. Ich befehle mir dann innerlich, auch untalentierte Jasserinnen und Jasser fair zu behandeln, ruhig zu bleiben, grosszügig zu sein. Meistens gelingt mir das auch ganz gut.
Unerträglich plump signalisierte er mir seinen sicheren Match
Nur einmal, da war es anders. Die Karten wurden verteilt, und ich war mit Ausspielen an der Reihe. Da sah ich, wie mein Jasspartner plötzlich den Hals reckte und breit grinste. Unerträglich plump signalisierte er damit, dass er den sicheren Match in der Hand hält und nur auf mein erlösendes «Gschobe!» wartet. Da musste ich konsequent sein. Und dem Füdli-Jasser eine Lektion erteilen. Also habe ich – schweigend wie ein Profi – selber ausgespielt.
♠ Seit dem 16. Oktober können Sie sich auf der Internet-Plattform jass.ch für den Final qualifizieren.
♠ Während 20 Spieltagen werden auf jass.ch täglich 5 Teilnehmer für das grosse Finalturnier in Zug gesucht– an den beiden Trumpf-Sonntagen (21. und 28. Oktober) sogar 15 Personen.
♠ Gespielt wird der allseits beliebte Schieber – und zwar über 12 Runden.
♠ Unter den 120 Finalteilnehmern wird am 17. November im Theater Casino Zug der 2. Schweizer Meister oder die 2. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!
♠ Seit dem 16. Oktober können Sie sich auf der Internet-Plattform jass.ch für den Final qualifizieren.
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♠ Unter den 120 Finalteilnehmern wird am 17. November im Theater Casino Zug der 2. Schweizer Meister oder die 2. Schweizer Meisterin im Schieber gekürt. Viel Glück!