Smartphone-Gigant aus China
Xiaomi bringt erst 2027 E-Autos nach Europa

Xiaomi möchte zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Tesla und Co. werden. Doch vorerst lässt sich der Techkonzern aus China Zeit mit dem Sprung aus dem Heimatmarkt. Erst 2027 soll es so weit sein. Die Gründe.
Publiziert: 21.08.2025 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 17:18 Uhr
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Mitgründer und CEO Lei Jun will Xiaomi zu einem der fünf grössten Autohersteller der Welt machen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Xiaomi plant Verkauf von E-Autos in Europa erst ab 2027
  • Firma kämpft mit Produktionsengpässen und langen Wartelisten in China
  • CEO Lei Jun will Xiaomi bis 2043 unter die fünf grössten Autohersteller bringen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor News

Bisher sind die Autos des Smartphone-Riesen Xiaomi erst in China erhältlich. Doch nun gibt es zumindest ein Startdatum für den Verkauf in Europa. Konzernpräsident William Lu (49) bestätigte in einer Telefonkonferenz für Analysten Pläne, 2027 den Sprung nach Europa zu wagen.

«Das Geschäftsmodell, das wir in China entwickelt haben, kann auch auf den Überseemarkt übertragen werden», erklärte Lu laut der Agentur Bloomberg. «Wir sind dabei, dies zu prüfen und vorzubereiten. Konkrete Produktpläne haben wir bislang noch nicht.»

Lange Wartelisten in China

Dass Xiaomi noch eineinhalb Jahre warten will, überrascht auf den ersten Blick. Denn CEO Lei Jun (55) will seine Firma bis 2043 unter die fünf grössten Autohersteller der Welt bringen. Lu weist allerdings darauf hin, dass die Marke zwar bereits international bekannt ist, aber nicht als Autohersteller. Das will man aktuell mit sportlichen Rekorden ändern. Im April knackte der hochgetunte SU7 Ultra den Streckenrekord für Elektroserienfahrzeuge auf dem Nürnburgring – vor Hypersportlern wie Porsche Taycan GT Turbo oder Rimac Nevera!

Zudem kämpft Xiaomi mit Produktionsengpässen. In China sind die Limousine SU7 und der neue SUV YU7 echte Verkaufsschlager. Es existieren lange Wartelisten – Kundinnen müssen im Schnitt über ein Jahr auf die Auslieferung ihres YU7 warten. Firmenchef Jun riet Interessenten vor einigen Tagen sogar, auch andere chinesische Hersteller in Betracht zu ziehen.

Strafzölle bremsen Chinesen aus

Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung könnten die Strafzölle sein, die die EU auf chinesische Elektroautos erhebt. Bis zu 35 Prozent müssen die Hersteller aus dem Reich der Mitte zusätzlich zum allgemeinen Importzoll von 10 Prozent bezahlen. Und vom US-Markt ist Xiaomi ohnehin ausgeschlossen – dort betragen die Zölle für chinesische E-Autos sogar 100 Prozent.

Bis zu Xiaomis Grossangriff auf Tesla und Co. ist es also noch ein weiter Weg. In China hingegen ist die Autosparte auf Kurs: So lieferte Xiaomi im zweiten Quartal 81'302 Fahrzeuge aus, was einem Anstieg von 198 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Bereich erzielte einen Umsatz von 20,6 Milliarden Yuan, umgerechnet rund 2,3 Milliarden Franken.

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