Darum gehts
- Vorsicht vor Tricks bei Autoreisen und Mietwagen im Ausland
- Tankservice in Italien kann bis zu 20 Rappen pro Liter teurer sein
- Betrüger täuschen Pannen vor, um Geld zu erpressen oder Wertsachen zu stehlen
Wer mit dem Auto in die Ferien reist oder sich vor Ort einen Mietwagen leistet, sollte sich vor legalen und illegalen Tricks in Acht nehmen, um das angesparte Feriengeld nicht sinnlos aus dem Fenster zu werfen. Wir sagen, in welchen Situationen Autoreisende besondere Vorsicht walten lassen sollten.
Zusatzversicherungen bei Mietwagen
Ferien mit dem Flieger bedeuten auch Stress: Schlangen am Gepäckschalter, Schlangen beim Boarding, Schlangen am Gepäckband. Wer einen Mietwagen gebucht hat, wartet meist auch bei der Abholung am Schalter. Endlich an der Reihe geht der Stress weiter – man will die wartenden Mit-Urlauber ja nicht unnötig aufhalten. Genau diese Situation nutzen manche Autovermieter knallhart aus und jubeln den sonnenhungrigen Feriengästen beim Unterschreiben der Papiere gleich noch eine Zusatzversicherung unter – trotz gebuchtem Komplettschutz! Deshalb gilt: Ruhe bewahren, Verträge genau durchlesen und erst unterschreiben, wenn alle Fragen geklärt sind (auch interessant: 8 Tipps für stressfreie Ferien mit dem Mietwagen).
Teurer Tankservice
Wer in Italien Ferien mit dem Auto macht, sollte eine besondere Regel an dortigen Tankstellen kennen: Anders als in der Schweiz gibts bei unserem südlichen Nachbarn noch viele Zapfsäulen mit Tankservice, genannt «Servito». Dabei übernimmt ein Tankwart oder eine Tankwartin das Befüllen des Fahrzeugs. Und das kann teuer werden: Häufig schlägt die Zapfhilfe mit bis zu 20 Rappen pro Liter Benzin drauf! Bei einem 50-Liter-Tank macht das zehn zusätzliche Franken. Doch auch wenn Reisende selber tanken, sollten sie darauf achten, tatsächlich an einer Säule zum Selbertanken (Fai da te) nachzufüllen. Wenn an einer Servito-Zapfsäule der höhere Preis angeschrieben ist, muss dieser auch beim Selbstbetanken gezahlt werden.
Unnötige Extras andrehen lassen
Ein weiterer Trick an italienischen Autobahntankstellen: Das freundliche Personal versucht den Reisenden, unnötige Extras wie neue Scheibenwisch-Blätter oder frisches Motorenöl anzudrehen – auch wenn Blätter und Öl noch tadellos sind. Die Versuche freundlich, aber bestimmt abwehren und auch beim Bezahlen darauf achten, bei Barzahlung den Geldschein erst aus der Hand zu geben, wenn das Wechselgeld auf der Theke liegt.
Vorgetäuschte Pannen
Und nochmals nach Italien, wo Autofahrerinnen immer wieder vom sogenannten Spiegeltrick berichten: Dabei behaupten Betrüger, dass man sie beim Überholen gestreift und Karosserie oder Aussenspiegel beschädigt habe. Die Ganoven verlangen Geld als Entschädigung und zeigen als Beweis einen schwarzen (aufgemalten) Streifen an der Karosse. Tipp: Darauf bestehen, die Polizei zu rufen, dann ziehen die Betrüger meist sprunghaft Leine.
Doch nicht nur in Italien müssen Autoreisende auf der Hut sein: Urlauber berichten auch aus Spanien oder vom Balkan immer wieder von vorgetäuschten Pannen. Häufig wird dabei ein Defekt am Hinterrad oder eine tropfende Ölwanne vorgegaukelt und die ahnungslosen Autofahrer zum Anhalten genötigt. Tipp in allen Fällen: Wird man während der Fahrt auf eine Panne hingewiesen und zum Anhalten aufgefordert, das Handy zeigen, mit dem Hilfe geholt werden könnte. Nie aus dem Auto aussteigen und Türen verriegelt lassen, damit die Betrüger keine Wertsachen aus dem Auto entwenden können.
Falsche Parkwächter
Ein Phänomen, das besonders in beliebten Ferienorten auf dem Balkan zu beobachten ist, sind falsche Parkplatzwächter, die, kaum ist das Fahrzeug abgestellt, zum Auto kommen und eine Gebühr kassieren wollen – ohne Quittung, ohne Erlaubnis. Wer sich weigert, wird nicht selten bedroht – und das Fahrzeug später schlimmstenfalls durch die illegalen Parkwächter beschädigt. Deshalb sollten Reisende möglichst offizielle und idealerweise bewachte Parkplätze wählen oder beim nächsten Hotel nach einer Einstellmöglichkeit fragen. Wer dennoch einen inoffiziellen Parkplatz nutzt, sollte zumindest Fotos vom Wagen machen oder im Zweifelsfall die kleine Gebühr zahlen, um Schäden zu vermeiden.