«Navi lotst Autofahrer in See!» Solche und ähnliche Meldungen gehören heute eher der Vergangenheit an. Heftige Aussetzer dieser Art könnten sich die Hersteller von Navigationsgeräten bei ihren Produkten nicht mehr erlauben. Zu gross und ernst zu nehmend ist die Konkurrenz durch Karten-Apps auf dem Smartphone. Wer aber ist besser?
So wurde getestet
Die Stiftung Warentest hat je sieben Navis und Apps (je für Android und iOS) getestet. Die Navis von Tomtom und Garmin kosten zwischen 200 und 397 Franken. Vier Apps sind kostenlos (Google Maps, Waze, Apple und Here) und drei kostenpflichtig: Tomtom (19 Franken pro Jahr, 75 km pro Monat gratis), ALK (ca. 33 Fr.) und NNG (42 Fr.). Alle Navigationshilfen wurden nach den sechs Kategorien Navigation, Handhabung, Vielseitigkeit, Akkulaufzeit, Verarbeitung und Datenverbrauch bewertet.
Die Resultate
Testsieger ist mit der Note «gut» (1.8) das Tomtom-Navi «Go 6200», das teuerste Modell für 397 Franken. Auf den Plätzen zwei und drei Folgen Garmin Drive Smart 61 (289 Fr.) und Tomtom Go Essential 6 (258 Fr.). Die beste App ist mit «Go Mobile» ebenfalls von Tomtom und folgt mit der Note «gut» (2.1) auf Platz fünf. Direkt dahinter kommt mit Google Maps die erste kostenlose Lösung. Mit der Note «befriedigend» landen die Apps von ALK, Here und NNG wegen schlechter Bedienung auf den hinteren Plätzen. Ein weiterer Grund für eine Navigationsführung sind heute Stauprognosen. Auch hier liegen laut Stiftung Warentest die Navis vor den Apps. Die besten Resultate liefern Google Maps und die Tomtom-App.
Jedem seine Lösung
Ist also immer ein teures Navigationsgerät die beste Lösung? Sie eignen sich besser für Vielfahrer. Sie haben ein grosses Display und brauchen keine Datenverbindung, weil die Karten auf dem Gerät vorinstalliert sind. Gelegenheitsnutzer fahren dagegen mit den Apps besser. Ihr grösster Vorteil ist die Geschwindigkeit. Die Berechnung der Route dauert wegen der starken Prozessoren in Smartphones etwa halb so lange wie bei konventionellen Navis.