Die Amag rechtfertigt sich zum verweigerten Airbag-Tausch
Ignorierte Warnungen führten zur brenzligen Situation

Weil sich ein Leser bei Blick gemeldet hatte, recherchierte die Amag seinen Fall nochmals. Und siehe da: Das Auto des Blick-Lesers ist vom Airbag-Rückruf betroffen. Drei schriftliche Rückrufe wurden von ihm allerdings ignoriert. Dennoch wird der Airbag jetzt ersetzt.
Publiziert: 07.03.2025 um 07:33 Uhr
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Ein Leser aus Neuenburg erhob gegenüber Blick schwere Vorwürfe an die Amag, man hätte ihm den Gratis-Austausch des Airbags für sein Fahrzeug verweigert.
Foto: Zvg.

Darum gehts

  • VW Fox mit schadhaftem Takata-Airbag entdeckt, Amag tauscht kostenlos aus
  • Besitzer ignorierte mehrere Aufforderungen zum Airbag-Austausch
  • Drei Jahre und zwei eingeschriebene Briefe vergingen ohne Reaktion
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Eine Sendung im französischen Fernsehen machte Blick-Leser A. C.* aus Neuenburg kürzlich erst auf die Thematik der grossen Airbag-Rückrufaktion von 2014 bis 2023 aufmerksam. Ist der VW Fox seiner Partnerin aus dem Jahre 2015 auch mit einem schadhaften Airbag des japanischen Zulieferers Takata ausgerüstet, der unter gewissen klimatischen Umständen fälschlicherweise oder zu heftig auslösen kann? Mit einem unguten Gefühl forderte Leser A. C. deshalb VW-Importeurin Amag auf, den Airbag des VW Fox präventiv auszutauschen. Weil er aber kein offizielles Rückruf-Schreiben vorweisen konnte, verweigerte die Amag den Austausch – vorerst. 

Nachdem sich A. C. frustriert bei Blick gemeldet hatte, machte die Amag weitere Abklärungen. Und die zeigen: Der von Leser A. C. gefahrene VW Fox ist tatsächlich mit einem möglicherweise schadhaften Takata-Airbag ausgerüstet – und dieser müsste deshalb schon längst ersetzt sein. Aus diesem Grund wurde die offizielle Besitzerin des Fahrzeugs schon vor drei Jahren mit einem Schreiben von der Amag Import AG im Auftrag des Bundesamts für Strassen (Astra) erstmals aufgefordert, bei einem VW-Servicepartner den Airbag kostenlos austauschen zu lassen. «Die Adresse für dieses Schreiben erhielten wir vom Astra, weil die offizielle Besitzerin des Fahrzeugs seit 2016 mit dem VW Fox nicht mehr bei einem offiziellen VW-Servicepartner war», weiss Amag-Sprecher Christian Frey.

Dreimal nicht reagiert

Weil das Fahrzeug nach diesem ersten Schreiben nicht zum Service gebracht wurde, folgte im April 2023 ein weiterer Brief – dieses Mal eingeschrieben – mit der erneuten Aufforderung, den Airbag austauschen zu lassen. Wieder keine Reaktion der Fahrzeugbesitzer. So folgte im April 2024 ein zweiter, erneut eingeschrieben geschickter Brief an die Besitzerin. Und weil wieder nicht reagiert wurde, meldete die Amag Import AG das Fahrzeug vorschriftsgemäss dem Astra als «offener Fall» ohne Reaktion des Besitzers. Danach obliegt es dem Astra, das Fahrzeug offiziell aus dem Verkehr zu ziehen.

Insofern ist Blick-Leser A. C. dieser letzten Massnahme mit seinem Schritt an die Öffentlichkeit knapp zuvorgekommen. Die Amag wird, nachdem sie dank des Blick-Artikels wieder Kontakt zu den Fahrzeugbesitzern hat, den Austausch des Airbags kostenlos vornehmen. Betont allerdings berechtigterweise, dass man ihr keine Schuld oder ein Versäumnis vorwerfen kann. Zumal alle VW-Besitzer neben den offiziellen Rückruf-Aufforderungen des Importeurs auch selbst auf der Amag-Website mit Eingabe der Fahrgestellnummer FIN überprüfen können, ob ihr Fahrzeug von einem Rückruf betroffen ist oder nicht. 

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