Dieses Auto fühlt, wenn sich sein Fahrer nähert. Die Spiegel klappen in Fahrtstellung, und die sonst flach anliegenden Türgriffe fahren aus. Spielerei? Nein, «Technologie und Design», sagt Thierry Métroz, Chefdesigner bei DS. So will die Nobelmarke im PSA-Konzern – Schwester von Citroën, Opel und Peugeot – mit dem DS3 Crossback Kunden erobern, die sonst zum Audi Q2 oder zum Mini Countryman greifen würden.
Tolles Interieur
Lange galt DS eher als Glitzermarke für China, aber seit 2018 rollt sie eine komplett neue Modellpalette mit Substanz aus. Assistenzsysteme, elektrifizierte Antriebe, hochwertige Verarbeitung: So soll DS punkten. Das passt beim DS3 Crossback. Überall extravagante Rautenmuster, die von Diamanten inspiriert sein sollen, tolle Verarbeitung, viel Platz, virtuelle Instrumente, weiches Leder im Interieur. Allein an den Nähten habe der Sattler im Designteam zwei Jahre getüftelt, sagt Métroz.
Hinten etwas knapp
Die Citroën-Tradition kommt aber dennoch durch: Direkt von vorne erinnert der kleine SUV an den Citroën Ami 8. Hinten ists aber knapp, gibts viel Hartplastik, und der Zacken im Fenster nimmt Sicht. Wohl eher ein Auto für urbane Singles und Paare, denen auch die 350 Liter Kofferraum genügen. Statt Tasten tippt man auf sensitive Flächen.
Vernünftige Antriebe
Zum Start im Mai (ab 28'500 Franken für die Sparversion Chic) kommen drei Benziner mit 100, 130 oder 155 PS; die Letzteren mit Achtgang-Automatik. Die beiden Diesel leisten 100 und 130 PS. Allrad? Leider nein. Der 130-PS-Benziner überzeugt, der Dreizylinder-Klang ist gut gedämmt, und er fegt flott über die Bergstrassen in Nizzas Hinterland. Die 155-PS-Version liefert fast zu viel Drehmoment – man spürts am Ziehen in der Lenkung. Elektrifiziert wird aber auch (siehe Box).
BLICK-Fazit: Angemessen extravagant, hübsches Interieur, vernünftige Antriebe – das könnte was werden. Allerdings kommt der DS3 Crossback je nach Version auch preislich in die Region von Audi und Mini.
BLICK: Ist DS vor allem eine Marke für China?
Vincent Devos: Nein – die meisten der 56'000 Autos, die wir 2018 verkauft haben, gingen nach Frankreich. Aber wir konnten uns in China schnell etablieren und wurden dort noch nie – wie manchmal noch in Europa – mit Citroën in Verbindung gebracht. Schliesslich sind wir seit 2015 eigenständig.
Beschleunigen die strengen Emissionsregeln in China die Elektromobilität?
Teilweise. Aber leider ändern die chinesischen Behörden ihre Reglemente ständig. Chinesische Hersteller haben zahlreiche Elektroautos auf dem Markt, weil diese einfacher und günstiger zu produzieren sind als zum Beispiel Plug-in-Hybride europäischer Marken. Sie sollen durch die ständig verschärften Regularien geschützt und gefördert werden.
Wie ist DS auf den CO2-Grenzwert von 95 g/km ab 1. Januar 2020 vorbereitet?
Als CEO Carlos Tavares bei unserem Mutterkonzern PSA übernahm, ging er dieses Thema sofort an. Wir haben wöchentliche Meetings dazu. Wenn man den Grenzwert einhalten will, braucht man jetzt schon ein genaues Monitoring der Verkäufe – was heute bestellt wird, wird vielleicht erst nach dem 1. Januar 2020 ausgeliefert und zählt dann bereits. Wir werden agil bleiben müssen, um sozusagen in Echtzeit unser Angebot so anzupassen, damit wir unter dem Grenzwert bleiben.
Der neue Verbrauchszyklus WLTP ist ebenfalls schon berücksichtigt?
Weil künftig unter realistischeren Bedingungen gemessen wird, haben wir unsere kompletten Fahrzeuge optimiert. Viele Kunden schauen ja nur auf die Antriebe. Dabei erhöhen Mehrgewicht, ineffiziente Reifen, erhöhter Luftwiderstand durch Sonnendächer oder zusätzliche Ausstattung wie eine leistungshungrige Hi-Fi-Anlage auch den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoss. Vielleicht ums entscheidende Gramm.
BLICK: Ist DS vor allem eine Marke für China?
Vincent Devos: Nein – die meisten der 56'000 Autos, die wir 2018 verkauft haben, gingen nach Frankreich. Aber wir konnten uns in China schnell etablieren und wurden dort noch nie – wie manchmal noch in Europa – mit Citroën in Verbindung gebracht. Schliesslich sind wir seit 2015 eigenständig.
Beschleunigen die strengen Emissionsregeln in China die Elektromobilität?
Teilweise. Aber leider ändern die chinesischen Behörden ihre Reglemente ständig. Chinesische Hersteller haben zahlreiche Elektroautos auf dem Markt, weil diese einfacher und günstiger zu produzieren sind als zum Beispiel Plug-in-Hybride europäischer Marken. Sie sollen durch die ständig verschärften Regularien geschützt und gefördert werden.
Wie ist DS auf den CO2-Grenzwert von 95 g/km ab 1. Januar 2020 vorbereitet?
Als CEO Carlos Tavares bei unserem Mutterkonzern PSA übernahm, ging er dieses Thema sofort an. Wir haben wöchentliche Meetings dazu. Wenn man den Grenzwert einhalten will, braucht man jetzt schon ein genaues Monitoring der Verkäufe – was heute bestellt wird, wird vielleicht erst nach dem 1. Januar 2020 ausgeliefert und zählt dann bereits. Wir werden agil bleiben müssen, um sozusagen in Echtzeit unser Angebot so anzupassen, damit wir unter dem Grenzwert bleiben.
Der neue Verbrauchszyklus WLTP ist ebenfalls schon berücksichtigt?
Weil künftig unter realistischeren Bedingungen gemessen wird, haben wir unsere kompletten Fahrzeuge optimiert. Viele Kunden schauen ja nur auf die Antriebe. Dabei erhöhen Mehrgewicht, ineffiziente Reifen, erhöhter Luftwiderstand durch Sonnendächer oder zusätzliche Ausstattung wie eine leistungshungrige Hi-Fi-Anlage auch den Verbrauch und damit den CO2-Ausstoss. Vielleicht ums entscheidende Gramm.