Zum Niedergang der Motorshows
Die Letzten machen das Licht aus

Die Corona-Pandemie hat die Automessen auf dem Gewissen? Definitiv nicht, findet Blick-Autochef Andreas Faust.
Publiziert: 23.10.2022 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2022 um 10:58 Uhr
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Andreas Faust ist Autochef der Blick-Gruppe.
Foto: Thomas Meier
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Nach dem Pariser Autosalon ist klar: Die Zeit der Mega-Automessen ist vorbei. Der Trend zu sinkenden Ausstellerzahlen und sich leerenden Hallen ist nicht neu. Aber wer die Gründe noch immer in der Corona-Pandemie, in gebrochenen Lieferketten und steigenden Rohstoff- und Energiepreisen sieht, der liegt daneben.

Auch wenn Renault-CEO Luca de Meo betont: «Wir lieben Motorshows!», steht er damit eher allein da. Fakt ist: Die Autoindustrie hat grossteils kein Interesse mehr an den einstigen Massenauftritten. Lieber präsentiert sie ihre Neuheiten digital und fokussiert, als sie von Messebühnen herab ins Publikum zu schreien. Beispiel: Peugeot kündigt in Paris das Concept Car Inception an, aber zeigt es noch nicht! «Wir wollen ungeteilte Aufmerksamkeit», sagt CEO Linda Jackson.

Der Niedergang der grossen Shows ist auch Indikator für den Wandel der Autoindustrie: Manche Marke wähnt sich längst in Sphären jenseits der Massen. Wenn zum Beispiel Mercedes künftig nur noch auf Luxus machen und heute gut verkaufte Basismodelle streichen will, wenn einige Stromer nur noch online verkauft und diese künftig eher teurer als günstiger werden: Dann wird der exklusive Kundenevent wichtiger als das breite Publikum.

Dabei ist der Informationsbedarf so gross wie nie zuvor. E-Mobilität und die Vernetzung der Autos werfen Fragen auf. Darin liegt eine Chance für regionale Messen, an denen Hersteller und Händler näher am Publikum sind. Die Auto Zürich im November dürfte das zeigen.

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