Ein zentrales Steuergerät, ein Multi-Domain KI-System, soll den Autoherstellern im Kampf gegen die Technologiegiganten Google, Apple & Co. helfen, das Auto neu zu erfinden. Dieser Wundercomputer heisst «Evolver» (englisch für «sich entwickeln») und kommt von der schweiz-israelischen Firma OSR. «Wir wollen den Autobauern ein Werkzeug geben, damit sie die Kontrolle über die Technologieplattform im Fahrzeug oder die Kundenbeziehung nicht verlieren», sagt Orit Shifman, Gründerin und Vorstandsvorsitzende der OSR Enterprises AG.
Das Lernen
Dabei soll die Steuereinheit «Evolver» nicht nur autonomes Fahren ermöglichen, sondern auch ein Entwicklungswerkzeug sein. Die Künstliche Intelligenz (KI) soll lernen und besser werden. Das ist auch für kleinere Autobauer interessant, die keine Millionen von Franken haben, um autonome Systeme zu entwickeln. Und wenn der «Evolver» bei verschiedenen Marken eingesetzt wird, verfügt OSR über mehr Erfahrungswerte für die KI.
Die Konkurrenz
OSR ist mit einem grossen Zentralcomputer fürs Auto aber nicht alleine. Audi oder Grafikkarten-Spezialist Nvidia arbeiten ebenfalls an solchen Computerhirnen, die zur eierlegenden Wollmilchsau des autonomen Fahrens werden sollen. Der «Evolver» soll aber schneller, leistungsfähiger und effizienter sein als etwa der «Drive PX» von Nvidia
Die Gefahren
Eines haben allerdings alle gemein: Sie könnten sicherheitstechnisch anfälliger sein. IT-Experten sehen eine dichte Ansammlung von wichtigen Steuer- und Rechengeräten als kritisch. Einerseits muss nur ein System oder Gerät gehackt werden und andererseits reicht der Ausfall eines Systems oder Gerätes, um das ganze Auto lahmzulegen. OSR versichert aber, das bei Ausfällen andere Systeme einspringen und vertritt den Standpunkt, dass ein grosses Hauptsystem leichter zu schützen sei als eine Architektur mit vielen Steuergeräten.