Mercedes Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 2019
Der Lebensretter

Zur am Montag 10. Juni beginnenden Fahrzeug-Sicherheitskonferenz in Eindhoven (NL) präsentiert Mercedes mit dem Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 2019 ein technologisches Aushängeschild voller Ideen für sicheres Fahren.
Publiziert: 10.06.2019 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2019 um 09:29 Uhr
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Das Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 2019 fasst mehr als ein Dutzend wegweisende Innovationen auf dem Gebiet der Sicherheit anschaulich zusammen. Ein ins Dach integriertes Warndreieck warnt, auch wenn das Fahrzeug autonom unterwegs ist.
Foto: Werk
Raoul Schwinnen

Experimental-Sicherheits-Fahrzeug, kurz ESF 2019. Hinter dieser spröden Bezeichnung versteckt sich nichts anderes als ein futuristischer Technologieträger auf Basis des neuen Mercedes GLE mit vielen interessanten Ideen zur Verbesserung der Sicherheit im Strassenverkehr. Solche ESF haben bei Mercedes Tradition und waren schon Geburtshelfer für heute längst selbstverständliche Sicherheitssysteme wie Gurtstraffer, Airbag, ABS, ESP oder zuletzt Pre-Safe 360°.

Nach zehn Jahren wieder ein ESF

«Die Entscheidung, zehn Jahre nach dem letzten ESF 2009 nun wieder ein ESF zu präsentieren, fiel vor zwei Jahren», verrät uns Rodolfo Schöneburg, Leiter Fahrzeugsicherheit bei Daimler: «Aus der Erkenntnis heraus, dass die technische Entwicklung und die Erwartungshaltung ans automatisierte Fahren die Anforderungen an die Sicherheitstechnik verändern.» Dabei stellten sich Schöneburg und sein Team unter anderen folgende Fragen: Wie soll ein Sicherheitssystem für ein automatisiertes Auto aussehen, das im gemischten Verkehr mit wechselnder Infrastruktur und unterschiedlich ausgerüsteten Verkehrsteilnehmern fährt - mal automatisiert, mal vom Fahrer gelenkt? Welche klassischen Systeme der passiven Sicherheit müssen angepasst werden? Welche neuen Möglichkeiten der Unfallvermeidung oder -minderung bietet die Technik des automatisierten Fahrens? 

Showcar und Entwicklungstool

Einige Antworten darauf zeigt das ESF 2019 - als Showcar und zugleich Entwicklungstool. «Ein typisches Feature des ESF 2019», erklärt Schöneburg, «sind beispielsweise Lenkrad und Pedalerie, die bei vollautomatisierter Fahrt aus dem Bewegungsraum des Fahrers zurückgezogen werden.» Dies biete dem Fahrer mehr Komfort und Bewegungsraum. Im Fall eines Crashs wird das Risiko für Verletzungen der unteren Extremitäten durch Pedale verringert. Natürlich hat das veränderte, bequemere Sitzen beim automatisierten Fahren auch Auswirkungen auf Sicherheitsgurten oder Airbags. Auch dazu zeigt das ESF 2019 praktikable Lösungen. «Und ob sich daraus künftig modifizierte Anforderungen in Vorschriften oder Testratings ergeben», so Schöneburg, «lässt sich an einem realen Fahrzeug wie dem ESF viel besser diskutieren als in der Theorie.»

Das ESF schützt auch sein Umfeld

Kernelemente des ESF 2019 sind neben dem verbesserten Insassenschutz auch die Kommunikation und der Schutz von Personen ausserhalb des Fahrzeugs. Es nutzt dazu die gleichen Sensoren wie fürs autonome Fahren. Deshalb liessen sich die folgenden drei Beispiele relativ schnell und einfach in die Serie umsetzen:

  • Zebrastreifen (Bild): Ähnlich wie heute Autofahrer Blickkontakt mit wartenden Fussgängern herstellen, signalisiert das ESF durch türkisfarbene Lichtsignale und Nachrichten im Kühlergrill, dass es den Passanten wahrgenommen hat – und wartet, bis dieser die Strasse überquert hat.
  • Zwischen geparkten Autos auftauchende Passanten: Latscht ein am Handy abgelenkter Fussgänger unaufmerksam vor dem geparkten ESF 2019 über die Strasse, warnt ihn das ESF akustisch mit unüberhörbarem «Vorsicht!», macht herannahende Fahrzeuge mit einem Warnschriftzug in der Heckscheibe auf die Gefahr aufmerksam und strahlt den Fussgänger zusätzlich mit dem Scheinwerfer an.
  • Selbständiges Warndreieck: Erkennt das ESF ein Unfall- oder Pannenfahrzeug, klappt auf dem Fahrzeugdach ein Warndreieck auf. Zudem macht sich ein kleines Warndreieck ähnlich einem Staubsaugroboter automatisch auf den Weg und positioniert sich im korrekten Abstand hinter dem ESF, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen - ohne dass sich der Fahrer um die Absicherung kümmern muss.
Werk

Kernelemente des ESF 2019 sind neben dem verbesserten Insassenschutz auch die Kommunikation und der Schutz von Personen ausserhalb des Fahrzeugs. Es nutzt dazu die gleichen Sensoren wie fürs autonome Fahren. Deshalb liessen sich die folgenden drei Beispiele relativ schnell und einfach in die Serie umsetzen:

  • Zebrastreifen (Bild): Ähnlich wie heute Autofahrer Blickkontakt mit wartenden Fussgängern herstellen, signalisiert das ESF durch türkisfarbene Lichtsignale und Nachrichten im Kühlergrill, dass es den Passanten wahrgenommen hat – und wartet, bis dieser die Strasse überquert hat.
  • Zwischen geparkten Autos auftauchende Passanten: Latscht ein am Handy abgelenkter Fussgänger unaufmerksam vor dem geparkten ESF 2019 über die Strasse, warnt ihn das ESF akustisch mit unüberhörbarem «Vorsicht!», macht herannahende Fahrzeuge mit einem Warnschriftzug in der Heckscheibe auf die Gefahr aufmerksam und strahlt den Fussgänger zusätzlich mit dem Scheinwerfer an.
  • Selbständiges Warndreieck: Erkennt das ESF ein Unfall- oder Pannenfahrzeug, klappt auf dem Fahrzeugdach ein Warndreieck auf. Zudem macht sich ein kleines Warndreieck ähnlich einem Staubsaugroboter automatisch auf den Weg und positioniert sich im korrekten Abstand hinter dem ESF, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen - ohne dass sich der Fahrer um die Absicherung kümmern muss.
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