Mazda CX-9 schon gefahren
Ein Ami für die Schweiz?

In den USA lanciert Mazda die zweite Generation seines SUV-Flaggschiffs CX-9. Ob er in die Schweiz kommt, ist noch offen. Dass er sich bei uns gut machen würde, zeigt eine erste Testfahrt in San Francisco (USA).
Publiziert: 23.05.2016 um 23:28 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:45 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Handlicher Riese
2:26
Mazda CX-9:Handlicher Riese
Martin A. Bartholdi

Eigentlich hätte der Mazda CX-9, auch die erste Generation, gar nie in die Schweiz kommen sollen. Doch weil die Nachfrage in Russland 2010 einbrach, waren plötzlich 100 Modelle verfügbar, und Mazda Schweiz ergriff die Gelegenheit und verkaufte sie.

Nun kommt die zweite Generation des für die USA entwickelten SUVs auf den Markt und Damian Donnellan, Chef von Mazda Schweiz, hofft, ihn wieder ins Angebot aufnehmen zu können. «Der CX-9 stärkt den Ruf unserer Marke in der Schweiz. Wir können dann in jedem wichtigen Segment ein Modell anbieten.» Vor allem hätte Mazda in der Schweiz weiterhin einen Siebenplätzer im Angebot.

Autoredaktor Martin A. Bartholdi nimmt schon mal Mass im CX-9.
Foto: Werk

Luxuriöser Siebensitzer

Das Flaggschiff der Japaner aus Hiroshima kommt als letztes Modell im dynamischen Kodo-Design daher. Ins Auge sticht der dominante Kühlergrill, aber auch die breite Chromspange darunter. Die dynamische Linie wird durch die schräge Heckscheibe unterstrichen. Als Folge davon ist die Kopffreiheit für Erwachsene in der dritten Sitzreihe etwas eingeschränkt, doch für Kinder, die wohl mehrheitlich dort Platz nehmen werden oder für kurze Strecken reicht es locker.

1/22
Mazda CX-9
Foto: Werk

Das macht den 5,06 Meter langen CX-9 zusammen mit der grosszügigen zweiten Sitzreihe zum vollwertigen Siebensitzer. Richtig luxuriös geht es im Cockpit zu und her. Die bequemen Sitze sind mit feinstem Nappa-Leder überzogen, Zierelemente aus Aluminium verpassen dem Cockpit einen feinen Glanz und echtes Holz komplettiert die Noblesse. Ein modernes Head-up-Display projiziert nicht nur die Geschwindigkeit in die Windschutzscheibe, sondern auch Radar-Tempomat-Einstellungen, Navigations- und Totwinkel-Warnhinweise.

Nappaleder, Aluminium und feines Holz veredeln das CX-9-Interieur.
Foto: Werk

Gegen das Turboloch

Unter der langen Motorhaube des CX-9 arbeitet ein 2.5-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 250 PS. Mit zwei Technik-Kniffen haben die Ingenieure dessen Verbrauch gesenkt und die Leistung gesteigert. Zum einen haben sie die Zuleitung zum Turbo verkleinert, damit er schon bei 1500/min seine volle Leistung entfaltet und das Turboloch somit kleiner ausfällt.

5,09 Meter lang, bietet Mazdas Flaggschiff bis zu sieben Personen Platz.
Foto: Werk

Zum anderen setzt Mazda auf eine gekühlte Abgasrückführung. Um die steigenden Temperaturen, wenn mehr Leistung benötigt wird, nicht wie bei herkömmlichen Turbomotoren durch das Verbrennen von mehr Sprit zu senken. Das Resultat kann sich sehen lassen: Bei einer Testfahrt entlang der Pazifikküste nördlich von San Francisco zeigte der CX-9 einen Verbrauch von rund 9,7 l/100 km (Werk: 8,7 l/100 km) – für einen fast zwei Tonnen schweren Siebenplätzer mit Benzinmotor durchaus akzeptabel.

Zwei umklappbare Sitzreihen bringen im CX-9 viel Stauraum.
Foto: Werk

Dazu kommen eine angenehme Laufruhe und ein spontanes Ansprechverhalten, wie man es ansonsten eher von Dieselmotoren her kennt. Auf der kurvigen und auch hügeligen Strecke zeigte sich der SUV zudem überraschend agil. Er liess uns seine Grösse und sein Gewicht vergessen – auch beim Bremsen.

Und die Schweiz?

Offen bleibt, ob der CX-9 wirklich in die Schweiz kommt. «Deutschland und Österreich müssten beim Import mitziehen», erklärt Donnellan, «aber der Markt für dieses Auto ist auch in Europa vorhanden.» Donnellan würde wohl frühestens ab nächstem Jahr nur die Topversion mit Allrad ab rund 50'000 Franken anbieten. Ein attraktives Angebot.

Mazda CX-4

Mit dem CX-4 hat Mazda sogar noch einen zweiten SUV in seiner Palette, der für Europa interessant wäre. Mit seiner Coupé-Form trifft er voll den Nerv der Zeit, doch Mazda-Schweiz-Chef Damian Donnellan ist sich ziemlich sicher, dass er trotzdem nicht nach Europa kommt! «Dieses Modell wird in China für China produziert. Um ihn auch in anderen Ländern anbieten zu können, müssten in anderen Werken zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Das wäre zu teuer.» Mazda stellte den CX-4 vor Kurzem auf der Peking Motorshow vor und plant für ihn zwei Benziner (158/192 PS) mit Front- oder Allradantrieb sowie Automatik.

Mit dem CX-4 hat Mazda sogar noch einen zweiten SUV in seiner Palette, der für Europa interessant wäre. Mit seiner Coupé-Form trifft er voll den Nerv der Zeit, doch Mazda-Schweiz-Chef Damian Donnellan ist sich ziemlich sicher, dass er trotzdem nicht nach Europa kommt! «Dieses Modell wird in China für China produziert. Um ihn auch in anderen Ländern anbieten zu können, müssten in anderen Werken zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden. Das wäre zu teuer.» Mazda stellte den CX-4 vor Kurzem auf der Peking Motorshow vor und plant für ihn zwei Benziner (158/192 PS) mit Front- oder Allradantrieb sowie Automatik.

Der Mazda CX-4 soll nur Chinas Strassen erobern.
Foto: Werk
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen