Kleine Tanks, Öko-Tasten und ungefragte Ratschläge
So erziehen uns unsere Autos

Mit Technik-Tricks versuchen unsere Autos, uns zum verbrauchsgünstigen Fahren zu motivieren. Aber welche funktionieren und nerven nicht nur?
Publiziert: 31.07.2019 um 06:10 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2019 um 18:25 Uhr
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Technik-Tricks zum Spritsparen: Kleine Tanks müssen öfter befüllt werden. Und man fragt sich jedes Mal, ob man wohl zu flott unterwegs war.
Foto: Timothy Pfannkuchen
Andreas Faust

Stopp-Start-Automatik und Schaltanzeige gehören längst zum Serienstandard im Auto. Erstere stellt den Motor am Rotlicht ab und zündet wieder, wenn man von der Bremse geht. Letztere zeigt an, welcher Gang angesagt ist, um die Drehzahl zu senken. Beide zusammen bringen einige Dezi Ersparnis auf 100 Kilometern.

Aber moderne Autos versuchen auch mit subtiler Technik, uns zum verbrauchsgünstigen Fahren zu erziehen. Mal feine Psychologie, mal klare Ansage –  was hilft tatsächlich beim Sparen?

1. Weniger Tanken

Foto: Werk

Kleinwagen mit knapp über 30, Kompakt- und Mittelklasse-Modelle mit rund 40 Litern: Tanks sind heutzutage deutlich kleiner als vor 20 Jahren. Das spart Gewicht und bringt vor allem in kleinen Autos mehr Platz im Fond. Und wirkt psychologisch. «Wie, schon wieder leer?», denken wir. Und halten uns mit der nächsten Tankfüllung noch mehr am Gaspedal zurück.

Unser Urteil: Akzeptabel, auch wenn die häufigeren Tankstopps auf Langstrecken lästig sind.

2. Das Gaspedal tritt zurück

Foto: Werk

Bei Nissan zum Beispiel mahnt ein Widerstand im Pedalweg, wenn man zu kräftig drauftreten will. Aber die Pedalerie kann heute auch mit dem Navi kommunizieren. Deshalb fordern manche Modelle beispielsweise bei VW oder BMW, vorsorglich den Fuss vom Gas zu nehmen, wenn eine Kurve, ein Ortseingang oder eine Abzweigung nahen. Lieber sparsam ausrollen, statt draufbleiben und dann per Bremse Energie vernichten. Und wenn mans ignoriert? Dann zuckt das VW-Gaspedal, und man nimmt im Reflex den Fuss doch noch weg.

Unser Urteil: Cool, weil uns das System zeigt, wie häufig man einfach rollen lassen könnte – über Land zum Beispiel in rund 35 Prozent der Fahrzeit.

3. Eingebauter Oberlehrer

Foto: Andreas Faust

Motor nicht im Stand laufenlassen? Die Automatik auf D statt in Sportmodus S stellen? Klingt nach Binsenweisheiten. Bei Modellen aus dem VW-Konzern melden sich solche Ökotipps, wenn man sinnfrei Sprit verbraucht. «Bitte Fenster schliessen» zum Beispiel, weil offene Fenster Luftwiderstand und Verbrauch erhöhen.

Unser Urteil: Nervig, wenn man im Sommer den heissen Innenraum durchlüften will. Aber sinnvoll, wenn man vergisst, von S wieder ins D zu schalten.

4. Sparsam auf Knopfdruck?

Foto: Werk

Einfach die grüne Taste drücken und schon weniger verbrauchen. Denkste – bei den meisten Modellen legen sich mit der Eco-Taste nur gefühlt die Hälfte der PS elektronisch betäubt schlafen. Weniger Leistung, weniger Verbrauch, logisch. Aber auch müdere Fahreigenschaften. Immerhin, tritt man das Gaspedal zum Beispiel zum Überholen durch, wachen die Pferde wieder auf.

Unser Urteil: Entbehrlich, weil die Minderleistung zum Hochdrehen des Motors verführt. Lieber mit voller Leistung, aber sensiblerem Gasfuss fahren. Nur bei Elektroautos ist Eco-Kraft oft noch mehr als genug.

5. Alles schön Grün!

Foto: Werk

E-Sports im Auto: Je länger die grünen Balken im Kombiinstrument werden, desto sparsamer ist man unterwegs. Bei Mercedes zum Beispiel sieht man auch gleich, woran es hakt: Zu starke Beschleunigung, zu viel Bremseinsatz statt Ausrollen und ungleichmässiges Fahren treiben den Verbrauch hoch. Früher gabs oft auch virtuelle grüne Bäumchen, denen neue Blätter sprossen, wenn man sich am Gaspedal zurückhielt. Und die umgekehrt wieder eingingen.

Unser Urteil: Packt uns an der Ehre – man kann sich dem Spar-Reiz kaum entziehen, bis alles auf Grün steht. Aber die Bäumchen waren Kinderkram.

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