Im Transport- und Flottengewerbe gehören sie längst zum Alltag: Tracking-Dienste, die eine Ortung eines Fahrzeugs ermöglichen, Routen nachverfolgen und notfalls bei Diebstahl den Ermittlungsbehörden den Standort verraten. Die Swisscom und die Amag bieten mit ihrem gemeinsamen Start-Up Autosense einen solchen Service auch in der Schweiz an – aber gehen noch weit darüber hinaus. Und zielen auch auf private Kunden.
Digitales Fahrtenbuch
Mit Autosense werden auch ältere Autos so digital und so vernetzt wie viele Neuwagen. Das System ermöglicht jederzeit die Ortung des Fahrzeuges, führt ein digitales Fahrtenbuch – wichtig für Spesen oder Steuern –, meldet sich bei Fehlern im Fahrzeug und analysiert das Fahrverhalten, um spritsparender und fahrzeugschonender unterwegs zu sein. Auch hilfreich, wenn man gerne wüsste, wie flott oder auch nicht der frisch fahrtaugliche Nachwuchs erste Spritztouren mit dem Familienauto unternimmt.
Nachrüsten lässt sich das System für viele Modelle mit Benzinern ab 2001 und Dieselmotoren ab 2004. Bei solchen älteren Modellen besonders interessant: Der integrierte WiFi-Hotspot, der die Vernetzung von bis zu fünf Endgeräten erlaubt.
Neue Services
Darüber hinaus bietet Autosense gemeinsam mit Partnern zahlreiche Zusatzservices an, beispielsweise mit einer digitalen Tankkarte von Migrol. Per App werden dann die günstigsten Tankstellen in der Umgebung angezeigt; die Tankrechnung lässt sich in der App zahlen. Versicherungsrabatte für vorausschauende, sichere Fahrweise oder Abrechnung «on demand», also nur für die gefahrene Strecke – auch solche Angebote wären möglich.
Das System kostet einmalig ab 69 Franken ohne Zusatzdienste; die Nutzung ist drei Monate kostenlos und schlägt danach mit fünf Franken im Monat zu Buche; Zusatzdienste kosten extra. Zur Autosense-App auf dem Smartphone kommt ein Adapter für die ODB-Schnittstelle – dort steckt sonst der Mech das Diagnosegerät ein.
Daten sollen sicher sein
Und der Datenschutz? Schliesslich könnte eine Analyse der Daten in falschen Händen Rückschlüsse auf die Nutzer erlauben. «Wir trennen personenbezogene Daten von den Fahrprofilen und Fahrtenbüchern», sagt Autosense-CCO Nicolas Noth. Erstere werden lokal bei Autosense gespeichert, letztere liegen in der Cloud. Und sollte jemand hacken? «Dann kann er die Fahrprofile nicht der konkreten Person zuordnen», sagt Noth.