Hyundai und Sportwagen? Bislang war das Coupé mit 167 PS das höchste der Gefühle. Kein Wunder, wurde der zwar elegante Zweitürer oft als Sekretärinnen-Ferrari verspottet. Doch all diesen Kritikern dürfte nun der Spott im Hals stecken bleiben. Denn mit dem neuen Genesis Coupé hat Hyundai nun einen echten Sportler im Angebot.
Ob mit 2,0-l-4-Zylinder-Turbo (213 PS) oder mit 3,8-l-V6 (303 PS): der Koreaner mit Frontmotor stemmt in beiden Fällen mächtig Schub auf die Hinterachse. Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt der Genesis in 8,0 bzw. 6,4 Sekunden. Mit dem optionalen 6-Stufen-Automat inklusive Schaltwippen am Lenkrad ist der V6-Benziner gar nochmals einen Zehntel schneller.
Dank tiefem Schwerpunkt, straffem Fahrwerk und einer Gewichtsverteilung von 55 zu 45 % (vorne/hinten) überzeugt das Coupé mit sehr agilem Handling. Der 4,63 Meter lange Sportler wedelt bei ausgeschaltetem ESP im eleganten Drift um die Kurve. Im Normalfall schützen Traktionskontrolle, ABS, elektronische Bremskraftverteiler und elektronische Drag Control (Motor-Schleppmomentkontrolle) vor zu viel Übermut.
Der 2+2-Plätzer punktet aber auch mit kecker Optik – weit nach unten gezogener Schnauze, 19-Zoll-Felgen und Heckspoiler (Serie). Schade nur, dass die Türen beim Schliessen billig scheppern und das übersichtliche Cockpit mit Chromapplikationen aus Plastik nicht ganz dem von Hyundai angestrebten Premium-Anspruch entspricht. Aber irgendwo muss ja gespart werden. Denn mit 35890 Franken (Einstiegspreis) ist der Sportwagen aus Korea schon fast unverschämt günstig. Kein Wunder, möchte Hyundai bis Ende Jahr noch 300 Genesis Coupé in der Schweiz verkaufen.