Während noch viele Autoimporteure abwarteten, verkündeten Sie schon am Montag bis auf Widerruf 18 Prozent Rabatt auf die Listenpreise aller Smart- und Mercedes-Neuwagen. Warum diese schnelle Reaktion?
Marcel Guerry: Schnelle Veränderungen verlangen nach einem schnellen Handeln. Zumal die Konsumenten nach dem Entscheid der Schweizer Nationalbank den Währungsnachteil sofort spüren. Transparenz und Fairness gegenüber dem Kunden ist für Mercedes-Benz enorm wichtig. Und mit unserer schnellen Entscheidung möchten wir Frau und Herr Schweizer signalisieren, dass es keinen Grund gibt, ein Fahrzeug im Ausland zu erwerben.
Weshalb 18 Prozent? Da kalkulieren Sie ja mit einem Kurs von 98 Rappen. Planten Sie allenfalls schon vor dem SNB-Entscheid eine Preisreduktion?
Nein, das war so nicht geplant. Der SNB-Entscheid kam sehr überraschend und im Hinblick auf das volatile Klima ist eine genaue Einschätzung der Wechselkursentwicklung derzeit nur schwer möglich. Wir haben den Rabatt unter Berücksichtigung der uns bekannten Fakten festgesetzt und sehen die 18 Prozent als ausgesprochen fairen Wert an.
Wie verfahren Sie mit Kunden, die ihr Auto kurz vor dem 15. Januar bestellt haben. Gilt für die, das Leben ist halt nicht immer fair?
Grundsätzlich hat eine Aktion immer einen bestimmten Stichtag. Dies ist in unserer Branche nicht anders. Allerdings ist jede Kaufabwicklung unterschiedlich gelagert. Deshalb wird jeder Härtefall durch den Händler individuell beurteilt. Dabei streben wir natürlich eine maximale Kulanz an.
Erhalten Sie für Ihre Währungsrabatt-Aktion finanzielle Hilfe vom Hersteller?
Wir sind eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Daimler AG. Selbstverständlich sind wir bei einer solchen Massnahme vom Hersteller abhängig. Wir sind froh, dass wir in dieser ausserordentlichen Situation gemeinsam mit unserem Mutterhaus eine schnelle Reaktion zeigen konnten.
Mit Ihrem Angebot setzen Sie die Konkurrenz ganz schön unter Druck. Wird diese reagieren?
Druck löst vor allem der schwache Euro nach dem jüngsten Entscheid der SNB aus. Und ich möchte betonen, dass es die gesamte Autobranche in der Schweiz trifft – insofern werden alle Marktteilnehmer reagieren. Das war 2011 nicht anders. Die Mercedes-Benz-Organisation beschäftigt mit rund 100 KMUs in der Schweiz rund 4000 Menschen. Mit anderen Worten, 4000 Arbeitsplätze! Ich wünsche mir auch in Zukunft, dass ein Kunde sagt: «Ich möchte meinen Mercedes bei meinem Händler in der Schweiz kaufen.»
Was halten Sie persönlich vom SNB-Entscheid?
Hierzu haben sich bereits viele Experten geäussert. Klar kam der Entscheid auch für uns sehr überraschend und hat die gesamte Branche viel Geld gekostet. Aber wir alle wussten, dass die künstliche Staumauer der SNB nicht ewig halten kann. Ich möchte mir allerdings nicht anmassen, darüber zu urteilen, ob es nun der richtige Zeitpunkt war oder nicht.
Wie beeinflusst die Aufhebung des Euro-Mindestkurses das Neuwagen- und Occasions-Geschäftsjahr 2015 in der Schweiz?
Das hängt davon ab, wie schnell der Euro sich erholt. Für unsere Organisation bedeutet der Umgang mit den Wertverlusten auf Occasionen und Leasingrückläufern einen gewaltigen Kraftakt. Mit unserer Massnahme versuchen wir dem Absatzrückgang im Neuwagengeschäft beim Händler entgegenzuwirken. Denn wir brauchen auch mittel- und langfristig ein gesundes Händlernetz in der Schweiz für unsere Kunden. Unsere offiziellen Händler haben eine andere Kostenstruktur zu finanzieren als die Direktimporteure.
Sie blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück. Mercedes legte im Premiumsegment am stärksten zu. Ist Ihre Preisreduktion der Startschuss für eine weitere Offensive?
2014 war das erfolgreichste Jahr überhaupt in der Geschichte von Mercedes-Benz Schweiz! Dieser Erfolg ist unseren erstklassigen Produkten, unserer professionellen Mannschaft und unserer treuen Kundschaft zuzuschreiben. Gemeinsam mit unserem Händlernetz möchten wir das gute Momentum unserer Marke weiterhin nutzen. Auch dieses Jahr streben wir weiter nach unserem Ziel, bis 2020 die Nummer 1 im Premium Car Segment zu sein.
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Schon letzte Woche sagte Amag-CEO Morten Hannesbo im SonntagsBlick, dass man vom Entscheid der Schweizer Nationalbank überrascht wurde. Und dass es falsch wäre, jetzt überstürzt zu handeln. «Aktuell», so der Chef über die Marken Audi, Seat, Skoda und VW, «finden intensive Gespräche mit den verschiedenen Herstellern statt und wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen mit den Lieferwerken um einen Währungsausgleich zu erhalten.» Die Verhandlungen sind allerdings schwierig, weil die Amag-Gruppe die Fahrzeuge in Schweizer Franken einkauft und somit keinen Währungsvorteil hat. «Auf jungen Occasionen bieten die Amag-Garagen als Sofortmassnahme aber bereits Euro-Rabatte von bis zu 10'000 Franken und Sonderzins-Leasing an.»
Ähnlich wie die Amag lässt sich auch BMW mit Tochter Mini vom Vorpreschen von Mercedes nicht unter Druck setzen. «Natürlich laufen auch bei uns die Verhandlungen auf Hochtouren», so BMW-Sprecher Oliver Peter. Früher oder später dürfte aber auch BMW den Kunden entgegen kommen. So hat man zum Thema «Der Eurokurs bewegt Millionen. BMW auch» einen Link aufgeschaltet, wo sich Interessenten für Währungs-News registrieren lassen können und bei Preisanpassungen umgehend per Mail informiert werden.
Schneller reagiert als Amag und BMW haben die Importeure von Peugeot und Renault/Dacia. Sie bieten schon seit Anfang Woche Euroboni, Prämien und/oder Nullprozent-Leasing für ihre Neuwagen an. Und bis Freitagabend, 17 Uhr, folgten Ford und Toyota (Europrämien bis 4000 bzw. 7000 Fr.), Hyundai (12 % auf alle Lagerfahrzeuge), Mitsubishi (Euroboni gestaffelt bis max. 15 %), Opel (Euroflexprämien bis 5000 Fr.) und die Fiat-Gruppe mit Alfa, Fiat, Lancia (je 17 % Rabatt) sowie Abarth (Bonus bis 4500 Fr.) und Jeep (Rabatt bis 8000 Fr.) dem Beispiel der französischen Importeure und Mercedes.
Schon letzte Woche sagte Amag-CEO Morten Hannesbo im SonntagsBlick, dass man vom Entscheid der Schweizer Nationalbank überrascht wurde. Und dass es falsch wäre, jetzt überstürzt zu handeln. «Aktuell», so der Chef über die Marken Audi, Seat, Skoda und VW, «finden intensive Gespräche mit den verschiedenen Herstellern statt und wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen mit den Lieferwerken um einen Währungsausgleich zu erhalten.» Die Verhandlungen sind allerdings schwierig, weil die Amag-Gruppe die Fahrzeuge in Schweizer Franken einkauft und somit keinen Währungsvorteil hat. «Auf jungen Occasionen bieten die Amag-Garagen als Sofortmassnahme aber bereits Euro-Rabatte von bis zu 10'000 Franken und Sonderzins-Leasing an.»
Ähnlich wie die Amag lässt sich auch BMW mit Tochter Mini vom Vorpreschen von Mercedes nicht unter Druck setzen. «Natürlich laufen auch bei uns die Verhandlungen auf Hochtouren», so BMW-Sprecher Oliver Peter. Früher oder später dürfte aber auch BMW den Kunden entgegen kommen. So hat man zum Thema «Der Eurokurs bewegt Millionen. BMW auch» einen Link aufgeschaltet, wo sich Interessenten für Währungs-News registrieren lassen können und bei Preisanpassungen umgehend per Mail informiert werden.
Schneller reagiert als Amag und BMW haben die Importeure von Peugeot und Renault/Dacia. Sie bieten schon seit Anfang Woche Euroboni, Prämien und/oder Nullprozent-Leasing für ihre Neuwagen an. Und bis Freitagabend, 17 Uhr, folgten Ford und Toyota (Europrämien bis 4000 bzw. 7000 Fr.), Hyundai (12 % auf alle Lagerfahrzeuge), Mitsubishi (Euroboni gestaffelt bis max. 15 %), Opel (Euroflexprämien bis 5000 Fr.) und die Fiat-Gruppe mit Alfa, Fiat, Lancia (je 17 % Rabatt) sowie Abarth (Bonus bis 4500 Fr.) und Jeep (Rabatt bis 8000 Fr.) dem Beispiel der französischen Importeure und Mercedes.