Diesel-Skandal: Rückruf bei Mercedes
16'000 Diesel in der Schweiz betroffen

Mercedes muss wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen europaweit 774'000 Diesel-Fahrzeuge zurückrufen. Auch in der Schweiz sind 16'000 Autos betroffen!
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Vom Rückruf bei Mercedes wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung sind auch Diesel-Modelle der C-Klasse...
Foto: Werk
Jürg A. Stettler

Zwei Wochen Zeit hatte Mercedes-Boss Dieter Zetsche, um Vorwürfe zu möglichen Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung zu klären. Nach weiteren intensiven und stundenlangen Verhandlungen mit Zetsche am Montag greift der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nun durch und teilt mit, dass der Bund «unverzüglich» einen amtlichen Rückruf anordne. Europaweit wären davon 774'000 Diesel-Fahrzeuge betroffen. «Wir bestätigen den Rückruf. In der Schweiz sind rund 16'000 Fahrzeuge betroffen», erklärt Verena Hutter von Mercedes-Benz Schweiz, «der Rückruf erstreckt sich zum grössten Teil auf die Modelle Vito 1,6l Diesel (OM 622) und 2,2l-Diesel (OM 651) sowie die C-Klasse und den GLC mit Vierzylinder-Diesel.» Die Mercedes-Sprecherin ergänzt: «Es sind zudem einzelne Modellvarianten der Baureihen E-Coupé, S-Klasse, G-Klasse und ML bzw. GLE betroffen. Es handelt sich ausschliesslich um Fahrzeuge mit der Schadstoffnorm Euro 6b.»

Der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer setzt seinen harten Kurs gegenüber der deutschen Autoindustrie fort, nun muss Mercedes Diesel zurückrufen.
Foto: Andreas Scheuer

Widerspruch angekündigt

Mercedes will den Rückruf umsetzen, kündigte aber auch Widerspruch dagegen an, um die rechtlichen Fragen zu klären. Nach Angaben des deutschen Vehrkehrsministeriums geht es neben dem Kleintransporter Vito mit 1,6-Liter-Diesel, bei dem das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schon vorher eine unzulässige Abschalteinrichtung moniert hatte, nun auch um eine Motorisierung der C-Klasse und des SUV GLC. Bis auf wenige Ausnahmen sollen diese Autos nach Mercedes-Angaben jedoch in den drei Millionen Dieseln enthalten sein, für die ohnehin ein freiwilliges Update der Motor-Software angekündigt worden war.

Mercedes-Boss Dieter Zetsche versprach, sich unverzüglich um die neue Software für die betroffenen Fahrzeuge zu kümmern.
Foto: Werk

Unverzügliche Aufarbeitung

Zetsche kündigte gestern beim Verlassen des Ministeriums an, man werde sich «unverzüglich» um die Software der betroffenen Fahrzeuge kümmern. Nach Angaben von Verkehrsminister Scheuer hat Mercedes erklärt, «dass mit maximalem Abarbeitungstempo und in kooperativer Transparenz mit den Behörden die vom Bund beanstandeten Applikationen in der Motorsteuerung beseitigt werden.»

Weiteres Vorgehen in der Schweiz

Verena Hutter von Mercedes-Benz Schweiz erklärt zum weiteren Ablauf des Rückrufs der rund 16'000 Diesel-Fahrzeuge in der Schweiz: «Mercedes wird schnellstmöglich nach der Freigabe des KBA die in Frage stehenden Programmierungen in Form eines Software-Updates aktualisieren. Jeder betroffene Kunde wird schriftlich benachrichtigt und gebeten, einen Werkstatttermin zu vereinbaren.»

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