Darum gehts
- Neue Welle aus China: Range-Extender-Technik erlebt ein Comeback
- VW plant Einführung der Range-Extender-Technologie in Europa und Amerika
- Nissan mit weltweit über 1,6 Millionen Verkäufen von Range-Extender-Modellen erfolgreich
Wirklich neu ist die Range-Extender-Technik nicht: Chevrolet, Ford und Cadillac hatten bereits Range-Extender-Fahrzeuge im Angebot, genauso wie BMW beim E-Auto-Pionier i3 oder Opel beim Ampera. Damals gelang es den Autobauern jedoch nur bedingt, den Kundinnen und Kunden das Elektroauto mit nahezu unbegrenzter Reichweite schmackhaft zu machen. Die Modelle verkauften sich schlecht, weshalb sich die westlichen Hersteller wieder von dieser Idee verabschiedeten.
Gerade sie wollten vor allem reine Elektroantriebe, arrangieren sich aber seit Jahren als Ergänzung auch mit der teuren Plug-in-Technik oder bei den Verbrennern mit günstigeren 48-Volt-Bordnetzen und Startergenerator, um die Realverbräuche zu senken. Dabei bieten Extended-Range-Electric-Vehicles (EREV) einige Vorteile. Ihr Verbrennungsmotor dient nur als mobiles Kraftwerk zur Stromerzeugung an Bord und arbeitet – weil stets im optimalen Drehzahlbereich – sparsamer als beispielsweise in einem Plug-in-Hybriden PHEV. Im Vergleich zum rein batterieelektrischen Fahrzeug kann in einem EREV eine kleinere, leichtere und günstigere Batterie verbaut werden. Und rein elektrische Autos lassen sich einfacher (und kostengünstiger) zu EREVs umrüsten als zu Plug-in-Hybriden.
Das erkennen inzwischen auch wieder einige Autobauer. So plant der Hyundai-Konzern neue Range-Extender-Modelle. Mazda bietet seinen rein elektrischen MX-30 wegen des kleinen Akkus schon länger auch mit einem Wankelmotor als Range-Extender an. Nissan setzt seit Jahren beim Qashqai e-Power auf eine Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb. Ein 1,5-Liter-Dreizylinderturbomotor dient dort als Range-Extender. Er gibt seine Kraft nie an die Antriebsräder ab – dafür ist nur der Elektromotor zuständig –, sondern versorgt lediglich den Akku mit Energie.
Dieses System ist auch ein kommerzieller Erfolg. Nissan verkaufte in 68 Ländern bereits mehr als 1,6 Millionen e-Power-Modelle. Davon träumt die Stellantis-US-Marke Ram noch. Doch auch beim über 5,30 Meter langen Elektro-Pick-up 1500 Ramcharger dient der 3,6 Liter grosse V6-Benziner nur als 130 kW starker Generator, um die 92 kWh grosse Batterie im Fahrzeugunterboden mit Energie zu versorgen. So leistet der mächtige Pick-up dank zwei Elektromotoren nicht nur imposante 663 PS (488 kW) und 900 Nm Drehmoment, sondern schafft auch die beeindruckende Reichweite von 1110 Kilometern.
In China der grosse Renner
In China dagegen ist die EREV-Technik auf dem Vormarsch und die aktuell am schnellsten wachsende Antriebsart. Kein Wunder setzen China-Hersteller wie BYD oder Li Auto bereits im grossen Stil auf die Range-Extender-Technik. Und wenn davon die Rede ist, dass China einen Elektroauto-Anteil von rund 50 Prozent hat, dann sind damit alle sogenannten New Energy Vehicles gemeint – also die reinen Batterieautos BEV, die Plug-in-Hybriden PHEV, die Brennstoffzellenfahrzeuge FCEV und die Elektroautos mit Reichweitenverlängerer EREV.
Streng genommen ist ein Range-Extender bei einem Elektroauto ein Verbrennerantrieb, der von einem kleinen Benzintank mit Kraftstoff versorgt wird, der wiederum nur die Hochvoltbatterie des E-Autos mit Energie versorgt. Ist die Hochvoltbatterie leer gefahren, springt der Verbrenner an und versorgt den Akku wie ein Generator lediglich mit Strom. Einige Range-Extender-Fahrzeuge hatten früher allerdings auch einen Autobahnmodus, bei dem der Verbrenner bei höherem Tempo auch einen direkten Durchtrieb zur Achse hatte.
Weil die Akkugrössen reiner Elektroautos zuletzt schnell alltagstauglichere Reichweiten boten, verzichteten vor allem die europäischen Hersteller auf weitere Modelle mit Range-Extender-Technik. Doch jetzt kommt sie aus Asien, speziell aus China, zurück und könnte in Europa vielleicht schon bald die boomenden, aber teureren Plug-in-Hybrid-Autos ablösen.
Streng genommen ist ein Range-Extender bei einem Elektroauto ein Verbrennerantrieb, der von einem kleinen Benzintank mit Kraftstoff versorgt wird, der wiederum nur die Hochvoltbatterie des E-Autos mit Energie versorgt. Ist die Hochvoltbatterie leer gefahren, springt der Verbrenner an und versorgt den Akku wie ein Generator lediglich mit Strom. Einige Range-Extender-Fahrzeuge hatten früher allerdings auch einen Autobahnmodus, bei dem der Verbrenner bei höherem Tempo auch einen direkten Durchtrieb zur Achse hatte.
Weil die Akkugrössen reiner Elektroautos zuletzt schnell alltagstauglichere Reichweiten boten, verzichteten vor allem die europäischen Hersteller auf weitere Modelle mit Range-Extender-Technik. Doch jetzt kommt sie aus Asien, speziell aus China, zurück und könnte in Europa vielleicht schon bald die boomenden, aber teureren Plug-in-Hybrid-Autos ablösen.
VW springt auf den Zug auf
So erstaunt es auch nicht, dass VW kürzlich am Autosalon in Shanghai zusammen mit China-Partner SAIC den gemeinsam entwickelten ID.Era präsentierte: einen SUV, der dank Range-Extender-Technik über 1000 Kilometer weit kommen soll – 300 davon nur mit Akku. Zwar sei der ID.Era ausschliesslich für China vorgesehen, sagte VW-Chef Oliver Blume (56) in Shanghai. Doch VW beabsichtigt, die EREV-Technologie auch in Europa einzuführen. Man will die Technik in künftigen Elektroautos implementieren, hört man aus Wolfsburg. Ja, sogar eine Umrüstung der aktuellen rein batterieelektrischen Modelle ID.4 oder ID.7 auf Range-Extender-Technologie sei denkbar. Und ab 2027 will VW die Technik auch nach Amerika bringen, um dort die überschaubare Nachfrage nach den Elektro-Geländewagen und Pick-ups der eigens neu kreierten Offroad-Marke Scout anzukurbeln. So sollen sich die Reichweiten der über 500 PS und 1200 Nm starken Scout Traveler und Terra von jetzt über 500 Kilometern auf mehr als 900 Kilometer ausdehnen.
«Wenn man ein Fahrzeug mit Range Extender hat, fährt man immer noch ein Elektroauto», sagte Oliver Blume bei der Präsentation des VW ID.Era in Shanghai. Doch dessen grössere Reichweite könnte viele weitere zum Kauf eines Elektroautos bewegen, das Stromer-Geschäft endlich so richtig in Schwung bringen und die Hersteller damit auch näher an die von der Politik gestellten CO₂-Ziele führen.
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