Darum gehts
- 47 Motorradfahrer starben letztes Jahr auf Schweizer Strassen, über 1000 wurden schwer verletzt
- Eine verbesserte Schutzausrüstung und neuartige Assistenzsysteme könnten die Anzahl Unfälle senken
- Airbag-Jacken können schwere Verletzungen mindern, sind aber nicht vorgeschrieben
Wenn die Temperaturen nach oben klettern, steigen auch die Zahlen verunglückter Töfffahrer – gerade zu Beginn der Saison. Letztes Jahr kamen in der Schweiz 47 Motorradfahrer ums Leben, mehr als 1000 haben sich schwer verletzt. Die Zahlen sind in den letzten Jahren konstant – trotz einer deutlichen Zunahme zugelassener motorisierter Zweiräder seit der Pandemie –, aber dennoch zu hoch. Dabei sind nur 40 Prozent der Unfälle sogenannte Alleinunfälle, bei denen Tempo oder Strassenverhältnisse von den Piloten falsch eingeschätzt wurde. Unser verlinkter Ratgeber zeigt dir, wie du sicher durch die Motorradsaison kommst.
Bei der Mehrheit der Unfälle sind aber andere Verkehrsteilnehmer – meist Autofahrer – Schuld am Crash, wenn sie die Töffs zu spät beim Abbiegen oder Überholen sehen. Der jährlich stattfindende Crashtest der Baloise Versicherung im Dynamic Test Center (DTC) in Vauffelin BE widmete sich heuer deshalb der Sicherheit von Töfffahrern, mit Fokus auf verbesserter Schutzausrüstung und neuen Assistenzsystemen.
Nur Helm ist zu wenig
Die Ausgangslage: Ein Crashtest-Dummy auf einem Motorrad trägt neben der empfohlenen Töffkleidung zusätzlich eine neuartige Airbag-Jacke, wie sie bei Rennen der Moto GP schon seit 2018 zum Einsatz kommen. Das Motorrad beschleunigt auf 50 km/h, bevor es seitlich in ein Auto kracht, in dem zwei weitere Dummys sitzen. Der Unfall simuliert eine klassische Vortrittsmissachtung, wie sie täglich auf Schweizer Strassen geschieht. Der Zusammenstoss ist heftig: Der Dummy wird vom Motorrad geschleudert und fliegt im hohen Bogen über das Unfall verursachende Auto. Die Analyse stellt schwere Verletzungen beim Töfffahrer fest, doch auch der Autofahrer wird mittelschwer verletzt. Im Gegensatz zum Dummy auf der Rückbank.
Erst in der Zeitlupe wird sichtbar, dass sich die rund 700 Franken teure Airbag-Jacke innerhalb von Millisekunden öffnet und somit noch schwerere Verletzungen am Oberkörper und Nackenbereich mindern könnte. «Gut, dass der verunfallte Motorradfahrer mit einer optimalen Schutzausrüstung ausgestattet war», kommentiert Fabian Aschwanden, Bereichsleiter Passive Sicherheit am DTC. Wie in vielen EU-Ländern gilt in der Schweiz allerdings nur eine Helmpflicht. «Viel zu wenig», mahnt Aschwanden. Er appelliert an die Schweizer Töfffahrer, sich eine adäquate Schutzausrüstung zuzulegen.
Aktive Assistenten helfen
«Hätte das Motorrad zudem über aktuelle Fahrassistenzsysteme wie beispielsweise ein Integral-Bremssystem, ABS oder Abstandsradar verfügt, wäre im echten Leben die Kollision aufgrund einer tieferen Geschwindigkeit wohl weniger heftig gewesen», fügt Aschwandens Kollege Marius Bloch, Bereichsleiter Aktive Sicherheit am DTC, an. Heutige Motorräder seien zwar serienmässig mit ABS und Antriebsschlupfregelung ausgestattet, darunter spezielle Kurvenversionen, die selbst in Schräglage und auf losem Untergrund für hohe Stabilität sorgen. «Zukünftige Fahrassistenzsysteme werden aber vermehrt aktiv eingreifen, um in kritischen Situationen bereits frühzeitig Unterstützung zu leisten, bevor die klassischen Stabilisierungssysteme an ihre Grenzen kommen.»
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