Würden Sie für eine kleinere Wohnung mehr Miete zahlen? Es ist eine der Absurditäten in der Autowelt, dass wir dort für weniger Nutzwert gern mehr ausgeben. Ein Beispiel ist die Mittelklasse. Während rund um den VW Passat viele Kombis um den Titel «Laderaumkönig» wetteifern, zählt bei den Stationswagen der Edelkategorie Prestige statt Platz.
Nach einem Jahr und 30000 Kilometern im T-Modell der Mercedes C-Klasse kommt die Erkenntnis hinzu: Mehr Raum, als hier geboten wird, braucht es auch eigentlich gar nicht.
Vielleicht, weil das T-Modell immer noch mehr Laderaum bietet als das Gros der Lifestylekombis – etwa sein Erzkonkurrent, der BMW 3er Touring. Oder weil andere Qualitäten zählen: Schnell erwirbt sich «unser» Dauerläufer den Ruf des entspannten und entspannenden Reisemobils. Wenn es sein muss, kann man ihn zwar auch mit Verve durch Kurven scheuchen. Die unaufgeregte Gangart entspricht ihm aber bei weitem besser: flott, aber stets leise, sanft und höchst komfortabel – auffällig unauffällig.
Ganz ohne Merkwürdigkeiten läuft unser Dauertest dennoch nicht ab. Nach knapp 8500 Kilometern will der weisse Kombi schier verglühen: Die Mittelkonsole wird heiss wie eine Herdplatte. Auf den Schreck folgt die Erklärung: Der Dieselpartikelfilter sitzt unter der Mittelkonsole und heizt sich auf, wenn er periodisch die angesammelten Russteilchen verfeuert.
Eine Reparatur verbesserte die Abschirmung, doch der über Minuten andauernde Effekt tritt bei 12200 Kilometern erneut auf. Die restliche Strecke bis zum Tachostand 30000 bleibt dann aber hitzefrei.
Einhelliges Lob erntet das Design. Unseren Testwagen aus der «Avantgarde»-Version ziert ein in den Kühlergrill integrierter Stern. Und überhaupt wirkt die C-Klasse als T-Modell für einen Mercedes regelrecht jugendlich.
Schade, dass die Begeisterung innen abrupt endet. Superbequeme Sitze und hübsche Instrumente in allen Ehren. Aber es fehlt jene Noblesse, die wir von Autos dieser Preisliga erwarten. Viel Plastik und nüchterner Stil: Auch wenn nichts klappert oder quietscht und der Benz stets solide wirkt wie eine Burg – weder Hände noch Augen werden hier verwöhnt.
Angesichts der sonst so guten Ergonomie irritieren auch einige Details des Multimediasystems. Offen bleibt etwa, weshalb der Monitor nicht fest, sondern ausklappbar ist, obwohl man ihn permanent nutzt. Die Bedienung via Drehrad in der Mittelkonsole könnte ebenfalls verbessert werden. Und weil nicht alle Telefonfunktionen drahtlos via Bluetooth verfügbar sind, muss das Handy angestöpselt werden.
Ohne Fehl und Tadel aber spulte der Motor unseren Einjahrestest ab. Zwar bleibt dem Fahrer nie verborgen, dass hier ein bärenstarker V6-Turbodiesel wirkt, doch das Hintergrundbrummen stört nie. Und wenn es sein soll, zeigt der C 320 CDI, weshalb Selbstzünder ihrer benzingetriebenen Konkurrenz oft den Rang ablaufen: Die gefühlte Souveränität seiner 224 PS liegt dank bulligen Durchzugs auf dem Niveau weit leistungsstärkerer Benziner.
Überholvorgänge sind blitzschnell erledigt, werden aber an der Tankstelle nicht bestraft. Der Testverbrauch liegt bei 8,9 Liter auf 100 Kilometer – wohlgemerkt: für einen 244 km/h schnellen 1,8-Tonner mit Automat und Allradantrieb.
Diese bewähren sich auf ihre Art: Der Automat mit sanftem Schalten (nur Lenkradpaddel wurden vermisst), der elektronisch gesteuerte 4Matic-Antrieb mit Toptraktion bergauf auf Schnee.
Fazit: Der Abschied von unserem Mercedes C 320 CDI 4Matic T-Modell fällt nicht leicht. Er wirkt weit jugendlicher als seine Vorgänger, bleibt aber den Markentugenden treu: Topkomfort, Solidität und höchste Zuverlässigkeit.
Er ist vielleicht kein auffälliger, aber stets ein sehr, sehr treuer Begleiter.
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• 9712 km: Spürbare Vibrationen im Wählhebel.
• 12 191 km: Mittelkonsole heizt sich erneut stark auf.
• 9712 km: Spürbare Vibrationen im Wählhebel.
• 12 191 km: Mittelkonsole heizt sich erneut stark auf.
(1) Als C 350 CDI T-Modell 4Matic «Avantgarde» (Typ 320 nicht mehr erhältlich).
(2) Nach 1 Jahr und 30000 km. Quelle: www.eurotaxglass.ch
(1) Als C 350 CDI T-Modell 4Matic «Avantgarde» (Typ 320 nicht mehr erhältlich).
(2) Nach 1 Jahr und 30000 km. Quelle: www.eurotaxglass.ch
Antrieb: V6-Turbodiesel, Hubraum 2987 ccm, 224 PS, Drehmoment 510 Nm bei 1600/min. Permanenter Allradantrieb, 7-Stufen-Automat (Serie).
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 7,1 s, Spitze 244 km/h.
Masse: Länge x Breite x Höhe = 4,60 x 1,78 x 1,46 m. Gewicht: 1810 kg, Laderaum: 485 bis 1500 l, Tank: 66 l.
Testverbrauch: gesamt/min./max. 8,9/6,3/10,8 l / 100 km. Werkswert 8,1 l / 100 km. Reichweite max. 736 km.
Umwelt: Test-/Werkswert CO2 234/215 g/km. Energieeffizienz D. Partikelfilter (Serie).
Serienausstattung: Neun Airbags, ESP, Bremsassistent, Vordersitze elektrisch verstellbar, Klimaautomatik, Tempomat, Fondsitzbank 1/3:2/3 klappbar, Laderaumrollo, CD-/MP3-Radio, 100000 km oder zehn Jahre Gratisservice, u.a.
Antrieb: V6-Turbodiesel, Hubraum 2987 ccm, 224 PS, Drehmoment 510 Nm bei 1600/min. Permanenter Allradantrieb, 7-Stufen-Automat (Serie).
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 7,1 s, Spitze 244 km/h.
Masse: Länge x Breite x Höhe = 4,60 x 1,78 x 1,46 m. Gewicht: 1810 kg, Laderaum: 485 bis 1500 l, Tank: 66 l.
Testverbrauch: gesamt/min./max. 8,9/6,3/10,8 l / 100 km. Werkswert 8,1 l / 100 km. Reichweite max. 736 km.
Umwelt: Test-/Werkswert CO2 234/215 g/km. Energieeffizienz D. Partikelfilter (Serie).
Serienausstattung: Neun Airbags, ESP, Bremsassistent, Vordersitze elektrisch verstellbar, Klimaautomatik, Tempomat, Fondsitzbank 1/3:2/3 klappbar, Laderaumrollo, CD-/MP3-Radio, 100000 km oder zehn Jahre Gratisservice, u.a.