Lieben Sie die Schräglage beim Töfffahren, hassen aber schwere Lederklamotten? Dann haben Sie sicher schon von einem Töff mit Dach geträumt: ein Fahrzeug, das trocken und warm hält, Fahrspass bietet – und der Freundin nicht die Frisur ruiniert, weil sie keinen Helm braucht. Das gibt es – aus Schweizer Produktion. Die Firma Peraves baut seit über zwanzig Jahren Kabinenmotorräder. Die Dinger hiessen bislang Ecomobile: schneller als ein Porsche, auffälliger als ein Ferrari – doch teuer wie eine Mercedes S-Klasse und so rar wie ein Bugatti. Keine 100 wurden gebaut.
Erfunden hat das Gefährt Arnold Wagner (66), einst Jumbo-Kapitän bei der Swissair. Er ersann eine leichte, feste Compositekarosserie und per Knopfdruck einziehbare Stützräder. Die Technik hat Wagner als Ingenieur im Flugzeugbau gelernt. Vor der Strassenzulassung stand ein dreijähriger Kampf mit den Behörden – von dem Wagner wütend erzählt: «Sie könnten das Ding nicht zulassen, hiess es. Auf zwei Rädern sei es ein Motorrad, dürfe einen Scheinwerfer und ein Kennzeichen haben. Doch sind die Stützräder ausgeklappt, sei es ein Auto. Dann müsste es je zwei Scheinwerfer und Kennzeichen haben. Wie wollen Sie das lösen?» Wagner gab nicht auf. Mit mehreren Nationalräten verfasste er eine Eingabe an den Bundesrat, um den «Eco» zulassen zu können – und erreichte einen positiven Beschluss. Ab 1987 rollten endlich die Ecomobile aus der kleinen Fabrik in Winterthur-Töss ZH.
Inzwischen hat der Seniorchef an seine Söhne Felix (41) und Urs (38) übergeben. Und die haben zugelangt: Das «Eco» ist tot, es lebe der MonoTracer. «Nach zwei Jahrzehnten wurde es Zeit für eine Weiterentwicklung», sagt Felix Wagner. Der Fortschritt ist augenfällig: Braves Design wich einem modernen. Zugleich sank der Preis auf 89 500 Franken inklusive Klimaanlage. Das «Eco» kostete rund 30 000 Franken mehr.
Der MonoTracer ist nicht nur günstiger und hübscher, auch das Fahrgefühl ist frappierend anders. Als Erstes fällt die präzisere Lenkung auf. Die Ecos fuhren mit Motorradgabeln aus dem BMW-Regal. Für den MonoTracer haben die Wagners bei Marzocchi eine Upside-down-Gabel entwickeln lassen, die mit den 480 Kilo Gewicht besser zurechtkommt. Auch ist der Neue leiser: Die Ecos heulten bei Tempo 100 wie alte Geländewagen; der MonoTracer säuselt nur. Schliesslich trägt die neue Innenausstattung zum Wohlfühlaroma bei: hochwertiges Gewebe statt grobem Teppich, Schalensitze statt dünner Schemel. Entsprechend ist der Erfolg. Der erste MonoTracer ist ausgeliefert, 15 weitere sind bestellt. Die Kunden brauchen nur einen Töff-Ausweis und etwas Geduld: Sechs Monate beträgt die Lieferzeit.
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Gesteuert wird mit einem Töff-Lenker samt Gasdrehgriff rechts. Gekuppelt, wie im Auto, mit dem linken Fuss. Aber mit dem rechten Fuss wird nicht Gas gegeben, sondern gebremst. Bleibt zum Schalten die linke Hand. Die Lösung ist ein kleiner Kippschalter für den Zeigefinger. Mit dem klickt man die Gänge rein.
Ach ja: Bloss nicht das Stützfahrwerk vergessen! Das wird mit einem Kippschalter am linken Daumen aus- und eingefahren. Nur eine halbe Sekunde dauert das. Doch das Fahrgefühl ändert sich drastisch: Mit Stützrädern schwingt der MonoTracer nicht elegant um die Kurve, sondern rumpelt ungelenk wie ein Kindervelo.
Genug geübt, ab auf die Rennstrecke. Ich staune: Der 480-Kilo-Brocken wirkt nicht schwerfällig. Er reagiert auf kleinste Lenkimpulse und legt sich leichter in die Kurve als jeder herkömmliche Töff. Ein Gefühl wie ein Flug auf Höhe null – und das nach Bedarf sogar zu zweit. Zentimeter neben meiner Schulter rauschen in Kurven die Curbs vorbei. Niemals zuvor war solch ein heisser Ritt dermassen komfortabel.
Gesteuert wird mit einem Töff-Lenker samt Gasdrehgriff rechts. Gekuppelt, wie im Auto, mit dem linken Fuss. Aber mit dem rechten Fuss wird nicht Gas gegeben, sondern gebremst. Bleibt zum Schalten die linke Hand. Die Lösung ist ein kleiner Kippschalter für den Zeigefinger. Mit dem klickt man die Gänge rein.
Ach ja: Bloss nicht das Stützfahrwerk vergessen! Das wird mit einem Kippschalter am linken Daumen aus- und eingefahren. Nur eine halbe Sekunde dauert das. Doch das Fahrgefühl ändert sich drastisch: Mit Stützrädern schwingt der MonoTracer nicht elegant um die Kurve, sondern rumpelt ungelenk wie ein Kindervelo.
Genug geübt, ab auf die Rennstrecke. Ich staune: Der 480-Kilo-Brocken wirkt nicht schwerfällig. Er reagiert auf kleinste Lenkimpulse und legt sich leichter in die Kurve als jeder herkömmliche Töff. Ein Gefühl wie ein Flug auf Höhe null – und das nach Bedarf sogar zu zweit. Zentimeter neben meiner Schulter rauschen in Kurven die Curbs vorbei. Niemals zuvor war solch ein heisser Ritt dermassen komfortabel.
Fahrleistungen: 0-100 in
5,7 s, Spitze ca. 260 km/h.
Karosserie: Selbsttragende Faserverbundkonstruktion mit Motorträgern aus Flugzeugstahl.
Gewicht: 480 kg
Verbrauch: Werksangaben 4,15/5,05 l/100 km (bei 90/120 km/h) CO2-Ausstoss 94 g/km (bei 90 km/h).
Ausstattung: Airbag (in Vorbereitung), Bixenonlicht, Klimaanlage, Tempomat, «Recaro»-Schalensitze, Audiosystem mit 4 Lautsprechern und Navigation, u.a.
Preis: ab 89 500 Franken
Infos: www.monotracer.ch
Fahrleistungen: 0-100 in
5,7 s, Spitze ca. 260 km/h.
Karosserie: Selbsttragende Faserverbundkonstruktion mit Motorträgern aus Flugzeugstahl.
Gewicht: 480 kg
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Ausstattung: Airbag (in Vorbereitung), Bixenonlicht, Klimaanlage, Tempomat, «Recaro»-Schalensitze, Audiosystem mit 4 Lautsprechern und Navigation, u.a.
Preis: ab 89 500 Franken
Infos: www.monotracer.ch