BMW 640i Cabrio

Ein Cabrio mit Chefgefühl

Von wegen «Fahrgefühl»: Im BMW 6er Cabrio müsste es «Chefgefühl» heissen. Der 640i vermittelt uns, jemand zu sein – oder mindestens wohlhabend. Unpraktisch? Egal, 6er-Eigner haben noch einen X6 oder 7er in der Garage stehen, und die Kids sind längst aus dem Haus. Also gibt es im Fond noble, für Erwachsene aber schmerzhafte Sitznischen.

Bei BMW spielt die Musik (wir empfehlen mal «Hotel California» von den Eagles) eben beim Fahrer. Der geniesst, dass der bärenstarke 6-Zylinder mit hellwachen 320 PS so souverän wirkt, dass er den alternativen 407-PS-V8 zur Prestigefrage degradiert.

Klar kann, wer mag, den 6er wie einen Sportwagen fahren. Aber 1,9 Tonnen sind 1,9 Tonnen. Umso besser passt der Modus «Comfort» des Verstellfahrwerks (Option) zu seinem Charakter: Schlaglöcher ignoriert er dann mit sanftem Drüberschweben und unerschütterlich steifer Karosse. Selbst das exzellent gemachte Stoffverdeck, das sich in angemessen unhektischen 19 s auch unterwegs öffnen lässt, vermittelt Luxus pur.

Der kostet ab 122100 Franken – die selten das letzte Wort sind: Im Testauto stecken Optionen für 40000 Franken. Unerwartet durstig gibt sich der 640i trotz Stopp-Start-Automatik beim Tanken: 10,6 l/100 km im Test sind annähernd drei Liter mehr, als BMW verspricht.

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