Darum gehts
- Kei-Cars in Japan erfolgreich, ähnliches Konzept für Europa diskutiert
- Dacia präsentiert Hipster-Studie als erschwingliches elektrisches Einstiegsmodell
- Hipster: 3 Meter lang, 1,52 Meter hoch, 800 kg schwer
In Japan sind die winzigen und stark steuerbegünstigten Kei-Cars schon seit den 1950er-Jahren ein Verkaufsrenner in verkehrsgeplagten und verdichtet bebauten Grossstädten. Seit 1998 schreibt in Japan das Gesetz für diese Kleinstwägelchen eine maximale Fahrzeuglänge von 3,40 Metern und einen Hubraum von unter 660 ccm fest. Lange schwankte der Marktanteil der Kei-Cars zwischen 30 und 40 Prozent aller Neuzulassungen in Japan. In den Jahren, als die Regierung die Steueranreize reduzierte, gingen die Verkäufe zwar zurück. Doch seit 2024 liegt ihr Marktanteil wieder bei beeindruckenden 38 Prozent, und sie dominieren auch die Top Ten der Verkaufshitparade wieder.
Jetzt werden in Europa Stimmen laut, dass etwas Ähnliches wie die Kei-Kategorie auch in Europa den Absatz von Elektrofahrzeugen ankurbeln könnte. Damit würde die Autoindustrie dem einstigen A-Segment mit Modellen wie Citroën C1, Toyota Aygo oder VW Up wieder neues Leben einhauchen. Denn die Lücke, die in der Klein- und Billigstwagenklasse unter 10’000 Franken schon länger klafft, wird bislang nur höchst unzureichend mit einigen Mikromobilen gefüllt. Doch die Renault Twizy, Opel Rocks, Fiat Topolino oder Citroën Ami sind gefühlt eher überdachte Motorroller und mit 45 km/h Spitze bestenfalls für die überfüllte Innenstadt tauglich – und der zwar witzige Schweizer Kabinenroller Microlino ist viel zu teuer.
Zahlbare Elektro-Mikromobilität
Wenn es um bezahlbare Fahrzeuge geht, gilt Dacia in Europa mit Modellen wie Logan, Sandero, Jogger oder dem rein elektrischen Spring als die Referenzmarke (siehe Box). Aber auch bei Dacia dürfen die Entwickler träumen – und so zeigen sie uns jetzt mit der Studie Hipster, wie sie ein neues erschwingliches Einstiegsmodell mit Elektroantrieb sehen.
Bei Dacia ist gerade einiges in Bewegung. Die populären Bestseller Sandero, Sandero Stepway und Jogger werden aufgewertet – mit überarbeiteten Motoren, aufgefrischtem Innen- und Aussendesign sowie mehr Assistenzsystemen. Neben den optischen Retuschen mit unter anderem neuer Lichtsignatur fallen vor allem die Neuerungen bei den Motoren ins Gewicht.
Der beim neuen Bigster erstmals eingesetzte Hybridantrieb 155 (109 PS starker 1,8-l-Vierzylinder plus 50-PS-E-Motor und ein Hochspannungsgenerator) mit total 155 PS Systemleistung ist neu auch für den Jogger (anstelle des Hybrids 140) erhältlich und ab Herbst 2026 auch für den populären Sandero Stepway. Dazu erhält der Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner im Sandero 10 PS mehr, leistet jetzt neu 100 PS und bietet so ein besseres Fahrverhalten im Alltag. Was diese Neuerungen für Auswirkungen auf die Preise haben, ist noch nicht bekannt. Aktuell gibts den populären Sandero Stepway Expression TCe 110 ab 17’690 Franken.
Bei Dacia ist gerade einiges in Bewegung. Die populären Bestseller Sandero, Sandero Stepway und Jogger werden aufgewertet – mit überarbeiteten Motoren, aufgefrischtem Innen- und Aussendesign sowie mehr Assistenzsystemen. Neben den optischen Retuschen mit unter anderem neuer Lichtsignatur fallen vor allem die Neuerungen bei den Motoren ins Gewicht.
Der beim neuen Bigster erstmals eingesetzte Hybridantrieb 155 (109 PS starker 1,8-l-Vierzylinder plus 50-PS-E-Motor und ein Hochspannungsgenerator) mit total 155 PS Systemleistung ist neu auch für den Jogger (anstelle des Hybrids 140) erhältlich und ab Herbst 2026 auch für den populären Sandero Stepway. Dazu erhält der Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner im Sandero 10 PS mehr, leistet jetzt neu 100 PS und bietet so ein besseres Fahrverhalten im Alltag. Was diese Neuerungen für Auswirkungen auf die Preise haben, ist noch nicht bekannt. Aktuell gibts den populären Sandero Stepway Expression TCe 110 ab 17’690 Franken.
Im Vergleich zu den derzeit auf dem Markt erhältlichen Elektrofahrzeugen würde der Hipster den CO₂-Fussabdruck halbieren. Romain Gauvin, Leiter Advanced Design und Exterior Design bei Dacia: «Dies ist das typischste Dacia-Projekt, an dem ich je gearbeitet habe. Für mich hat es die gleiche gesellschaftliche Bedeutung wie der Logan vor 20 Jahren. Und es geht darum, etwas zu erfinden, was es heute noch nicht gibt.»
Ein Würfel auf Rädern
In einer 3 Meter langen, 1,52 Meter hohen und 1,55 Meter breiten Kabine bietet der Hipster Platz für vier Erwachsene sowie einen winzigen Kofferraum von 70 Litern. Werden allein die beiden Frontsitze genutzt, stehen jedoch bis zu 500 Liter Gepäckablage zur Verfügung. Das Leergewicht des Viersitzers liegt mit nur 800 Kilogramm nochmals deutlich unter dem Spring. Die rund 10 kWh grosse Batterie würde allerdings selbst bei sommerlichen Temperaturen nur Reichweiten von überschaubaren 100 Kilometern ermöglichen. Diesbezüglich müsste man für eine spätere Serienfertigung wohl nochmals über die Bücher.
Das Aussendesign lässt sich als Würfel auf Rädern ohne Überhänge mit schlanken Scheinwerfern zusammenfassen, die dem Hipster eine seriöse, aber freundliche Optik verleihen. Es gibt nur eine einzige Karosseriefarbe plus drei lackierte Teile: die Front des Fahrzeugs sowie die Seitentür-Einstiegselemente. Der Aussentürgriff wird durch einen Riemen ersetzt, der leichter und kostengünstiger, aber dennoch effektiv ist. Hinten zieht sich die Heckklappe über die gesamte Fahrzeugbreite und lässt sich zweigeteilt öffnen. Das Styling der Rückleuchten ist das Ergebnis einer typischen Dacia-Lösung: Da sie unter der Heckklappe positioniert sind, benötigen sie keine eigene Glasabdeckung. Reduce to the max im wörtlichen Sinne.
Modular aufbaubares Interieur
Im Innenraum ermöglichen senkrechte Fenster und die steile Windschutzscheibe eine optimale Raumnutzung, während der Zugang zu den Rücksitzen durch die breite Türöffnung und den nach vorne klappbaren Beifahrersitz erleichtert wird. Die Vordersitze verschmelzen zu einer Sitzbank – etwas, das wir doch aus der Vergangenheit schon kennen, während die durchbrochenen Kopfstützen zur Gewichtsreduzierung beitragen. Natürlich sind das Armaturenbrett und die Innenverkleidungen betont einfach gehalten, der Dacia Hipster kann aber bei Bedarf dank praktischen Befestigungspunkten mit einzelnen Modulen wie Getränkehaltern, Armlehnen oder Lichtelementen aus dem Zubehörprogramm individualisiert und aufgepimpt werden.
«Unser Hipster Concept ist eine Vision für ein beliebtes Elektroauto von morgen für die Stadt und deren Ballungsgebiete. Von Grund auf neu entwickelt, atypisch und mit einem robusten Charakter», wirbt Romain Gauvin. Das für den täglichen Gebrauch konzipierte Fahrzeug lässt sich an einer normalen Haushaltssteckdose aufladen – «zwei Ladevorgänge pro Woche bieten ausreichend Reichweite für tägliche Fahrten», ist Gauvin überzeugt.