FunBoost Ice-Drift-Challenge
«Paps, ich will Rennfahrer werden!»

Junglenker Jan (21) träumt von ein paar Runden Formel-1-Auto. Das lässt sich für viel Geld kaufen – macht aber null Sinn. SonntagsBlick-Autoredaktor Raoul Schwinnen überredet seinen Sohn lieber zur FunBoost Ice-Drift-Challenge – und berichtet, wie Jan gefahrlos erste Racingluft schnuppert.
Publiziert: 27.03.2017 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2018 um 16:36 Uhr
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FunBoost Ice-Drift-Challenge
Foto: Stefano Schröter
Raoul Schwinnen

«Paps, ich will Rennfahrer werden!» Mit diesen Worten erwischte mich mein Sohn Jan voll auf dem linken Fuss: Seit dem Kindergarten Fussballer und später Unihockeyaner, verpasst mein 21-jähriger Junior zwar seit Jahren kein Formel-1-Rennen im Fernsehen und wurde auf der Playstation bereits unzählige Male F1-Weltmeister. Doch Ambitionen für eine Rennkarriere im realen Leben zeigte er gegenüber dem autobegeisterten Papa nie. «Zum Glück!», dachte ich stets: «Besser fürs Budget und die Gesundheit.» Selbst Autofahren schien Jan gerade noch kaum zu reizen. Während ich einst alles unternommen hatte, um genau zum 18. Geburtstag den Lernfahrausweis im Briefkasten zu haben (und schon erste praktische Erfahrungen am Steuer des Döschwo meiner damaligen «Oberstiftin» hatte), liess sich mein Jan für seine Fahrprüfung völlig gelassen noch bis nach der Rekrutenschule Zeit.

Autoredaktor Raoul Schwinnen (l.) gibt seinem Sohn Jan Tipps, der bei der FunBoost Ice-Drift-Challenge erstmals Rennluft schnuppert.
Foto: Stefano Schröter

Der Traum von der Formel 1

Und jetzt das: Seit fünf Monaten den Fahrausweis, will er Rennfahrer werden. Im Internet hat er auch schon ein Angebot gefunden. Drei Runden auf einer Rennstrecke in Barcelona im alten F1-Boliden. Für 2600 Euro! «Das ist zu teuer, und es fehlt dir an Fahrpraxis. Als Skianfänger fährt man ja auch nicht gleich das Lauberhorn», versuche ich ihm zu erklären: «Ehe du dich an F1-Auto, Strecke und Tempo herangetastet hast, sind die drei Runden vorbei – und die 2600 Euro weg.»

Klein anfangen

Also suchen wir gemeinsam nach einer besseren (und günstigeren...) Lösung, die meinem Filius neben Spass und etwas Rennfeeling praktischen Nutzen für den Alltag auf der Strasse bringt. Ich schlage ihm die FunBoost Ice-Drift-Challenge vor, veranstaltet von Profi-Rennfahrer Fredy Barth. In nur 350 Kilo leichten, aber 130 PS starken und mit Überrollkäfig gesicherten Buggys driftet man für 990 Franken einen Tag lang über präparierte Schnee- und Eispisten des Eventcenters Seelisberg UR und lernt so spielerisch kennen, wie einem das Heck unter dem Hintern wegrutscht. Etwas, das Jan in seiner kurzen Autofahrkarriere bislang noch nie erlebt hat.

Das spartanische Cockpit der FunBoost-Buggys kommt mit einem Drehzahlmesser und einem Hauptschalter aus. Nicht zu sehen ist der Schalthebel.
Foto: Stefano Schröter

Mit viel Vorfreude, aber auch mulmigem Gefühl findet sich mein Renn-Novize an einem Samstag um 9 Uhr im Fahrsicherheitszentrum Seelisberg ein. Mit ihm 27 weitere Teilnehmer, die sich in Vierergruppen auf die sieben Buggys verteilen. Schnell erkennt Jan, dass er mit Abstand der Jüngste ist – und sich die meisten anderen von früheren Anlässen kennen und sich gleich als Vierergruppe angemeldet hatten. Erst gibts eine kurze Theorie zur Strecke, zu Signalisationsflaggen und zu den Fahrerwechseln bei der zweistündigen Langstrecken-Challenge am Nachmittag.

Der Buggy

Danach folgt eine kurze Instruktion am spartanischen Fahrzeug: Es gibt nur einen Hauptschalter, einen Startknopf und den Drehzahlmesser. Das Töffgetriebe wird sequenziell mittels nacktem Hebel rechts vom Fahrer geschaltet. «Ich empfehle, bei jedem Schaltvorgang zu Kuppeln», rät Fredy Barth: «Es geht zwar auch ohne, ist aber nicht materialschonend.» Dann werden die Hosenträger-Gurten angepasst, der Fahrer wird festgezurrt – und schon fahren die ersten sieben Piloten hinter einem Pace-Car auf die Erkundungsrunde. «Oft schalten braucht man auf dieser Unterlage nicht. Am besten fährt man alles im zweiten und dritten Gang», rät Barth.

Profi-Rennfahrer Fredy Barth erklärt den Teilnehmern der Ice-Drift-Challenge ihren Rennwagen für Schnee und Eis.
Foto: Stefano Schröter

Nach zwei Einführungsrunden gibt das Safety-Car die Strecke für die sieben Buggys frei. Überholt werden darf nur an einer Stelle – und nur, wenn dies von den Streckenposten mittels blauer Flagge angezeigt wird. So wird später bei der Langstrecken-Challenge mit Fahrerwechsel trotz Ehrgeiz und Spektakel für Sicherheit und Ordnung gesorgt.

Jüngling am Steuer

Als letzter seiner Gruppe geht Jan auf seine freien Trainingsrunden. Sehr vorsichtig tastet er sich ans Limit von Strecke, Fahrzeug und Fahrer heran. Schnell wird ihm klar: Die eine Ideallinie gibts hier auf Schnee und Eis gar nicht. Was drei Runden dank Schnee einigermassen Grip bot und flott zu bewältigen war, wird durch das viele Befahren sehr plötzlich zur spiegelglatten Fläche. Jan tut sich vor allem in der Zielkurve vor den Boxen schwer – immer gleitet ihm sein Buggy untersteuernd über die Vorderräder weg.

Erst mit der Zeit verlieren die Teilnhemer die Angst vor dem ausbrechenden Heck und mit einem schönen Drift lässt sich die Zielkurve schneller nehmen.
Foto: Stefano Schröter

Bis er bei den Routinierteren entdeckt, dass sie mit einem gezielten Gasstoss und abrupter Lenkbewegung vor der Kurve das Heck kontrolliert zum Ausbrechen bringen und quer durch die Kurve driften. Bald wischt auch Jan elegant im Drift um die Zielkurve. Und bei der nachmittäglichen Challenge, bei der zwei Stunden am Stück gefahren und alle Viertelstunde der Fahrer an der Box gewechselt wird, steht er seinen Mann – und zeigt auch dem einen oder anderen Konkurrenten sein Heck.

Lehrreiche Erfahrung

Ich bin stolz auf ihn – doch was nimmt der Junglenker als Erfahrung vom Fun-Tag mit nach Hause? «Es war cool, völlig gefahr- und kompromisslos über Schnee und Eis zu driften!», bilanziert Jan begeistert. «Mit zunehmender Dauer wurde ich sicherer und fürchtete mich nicht mehr, in jeder Kurve vom eigenen Heck überholt zu werden.» Und wie urteilt Veranstalter Fredy Barth? «Mich freuts, wenn es den Teilnehmern Spass macht. Jan empfehle ich: Wenn er weiter zu günstigem Tarif Rennluft schnuppern will, soll er in den Kartsport einsteigen.»

Somit endet die Story vom rennfahrenden Sohnemann nicht – sondern findet ihre Fortsetzung. Jedenfalls besuchten Jan und ich am letzten Wochenende bereits einen Kart-Shop…

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