So sieht der geheime Tunnel von Innen aus
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Unter Brooklyner Synagoge:So sieht der geheime Tunnel von Innen aus

Zwölf Personen festgenommen
Geheimer Tunnel unter Synagoge in New York entdeckt

Kurioser Streit in New York: Die Polizei musste am Montag zu einer Synagoge ausrücken. Dort war es wegen eines geheimen Tunnels zu einem Aufruhr gekommen.
Publiziert: 10.01.2024 um 15:52 Uhr
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In einer New Yorker Synagoge wurde ein geheimer Tunnel entdeckt.
Foto: keystone-sda.ch

In einer New Yorker Synagoge kam es zu wilden Szenen. Junge orthodoxe Juden der Chabad-Lubawitsch-Bewegung brüllten durcheinander und zerstörten Holzwände.

Der Grund für den ganzen Ärger: Ein geheimer Tunnel, der im Dezember entdeckt worden war, sollte dichtgemacht werden. Bauarbeiter wollten den Schacht mit Beton füllen. Die Situation eskalierte. Die Polizei musste kommen. Am Ende wurden zwölf Personen festgenommen, wie US-Medien berichten. 

Mit einfachen Mitteln den Tunnel gegraben

Der Rabbi der Synagoge im Brooklyner Stadtteil Crown Heights , Yosef Braun, verurteilte die Krawalle scharf und betonte, dass die Randalierer bereit waren, «die Heiligen Mauern zu zerstören und zu verunstalten».

Der entdeckte Tunnel führt zu einem ehemaligen rituellen Frauenbad. Wieso die jungen Männer mit dem Tunnelbau begonnen hatten, ist nicht ganz klar. Offenbar arbeiteten sie bereits seit Monaten daran. Und zwar mit einfachen Mitteln, darunter Schaufeln, Spitzhacken und Vorschlaghammer.

Zwist zwischen Bewegung und Synagogen-Führung?

Möglicherweise steckt ein grösserer Streit hinter dem Tunnelbau. Unter anderem wird berichtet, dass es Unstimmigkeiten zwischen der Chabad-Lubawitsch-Bewegung und der Führung der Synagoge gab, insbesondere in wessen Besitz das Gotteshaus ist. 

Das Gebäude war einst die Heimat des Führers der Bewegung, Rabbi Menachem Mendel Schneerson (1902–1994), und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an.

Aktuell soll es um eine Erweiterung der Synagoge gegangen sein, die immer wieder hinausgezögert worden sein soll. Sehr zum Ärger der Chabad-Lubawitsch-Bewegung. 

Offenbar wollten die jungen Männer mit dem Tunnel, die Verantwortlichen der Synagoge dazu zwingen, endlich die Räumlichkeiten zu vergrössern. (jmh)

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