Boris Johnson auf Intensivstation!
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Zustand verschlechtert:Boris Johnson auf Intensivstation!

Zweite Nacht auf der Intensivstation
Boris Johnsons Fieber geht zurück

Grossbritannien bangt um Boris Johnson: Der Premierminister verbringt die zweite Nacht auf der Intensivstation. Es soll ihm bereits besser gehen. Sein Fieber sei zurück gegangen.
Publiziert: 08.04.2020 um 00:24 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2020 um 09:44 Uhr
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Boris Johnson musste am Montagabend auf die Intensivstation verlegt werden.

Der Kampf von Boris Johnson (55) gegen das Coronavirus geht weiter: Grossbritanniens Premierminister verbrachte die zweite Nacht infolge auf der Intensivstation, nachdem er am Sonntagabend erst ins St. Thomas' Hospital eingeliefert und am Montagabend verlegt wurde.

Sein Zustand war am Dienstag nach Regierungsangaben stabil. Der 55-Jährige musste bis dahin auch nicht an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Ihm werde zwar Sauerstoff zugeführt, aber er atmet selbstständig ohne jegliche Unterstützung, hiess es. Zudem sei sein hohes Fieber zurückgegangen, wie die «Times» berichtet.

4 Liter Sauerstoff

Es ist ein gutes Zeichen, dass Johnson bislang nicht an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden musste. Die «Times» berichtete unter Berufung auf eine Quelle im Krankenhaus, dass Johnson 4 Liter Sauerstoff benötigt habe: «Der normale Grenzwert für die Intensivpflege liegt bei 15 Litern, was darauf hindeutet, dass er in einem besseren Gesundheitszustand war als solche Patienten im Allgemeinen.»

Zur Erinnerung: Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssen die meisten Menschen auf der Intensivstation beatmet werden. Etwa 15 Prozent der Corona-Infizierten werden ernsthaft krank und benötigen eine Sauerstofftherapie im Krankenhaus. Weitere fünf Prozent werden auf die Intensivstation verlegt, damit ihre Atmung durch mechanische Beatmung übernommen werden kann. Einige benötigen auch Unterstützung für andere Organe.

Wird Johnson bevorzugt behandelt?

Für Kritik sorgte am Dienstagabend in Grossbritannien der Fakt, dass Johnson offenbar wegen 4 Liter Sauerstoff auf die Intensivstation verlegt wurde. Andere Patienten würden erst bei einem Bedarf von 15 Liter auf die Intensivstation kommen. Aussenminister Dominic Raab (46), der interimistisch für Johnson die Geschäfte übernahm, wollte sich dazu am Dienstagabend nicht äussern.

Raab beruhigte die Briten: «Ich bin zuversichtlich, dass er es schaffen wird. Er wird uns in Kürze wieder durch diese Krise führen. Wir wissen genau, was er von uns will und was er jetzt von uns erwartet.» Man werde die ganze Aufmerksamkeit darauf richten, das Coronavirus zu besiegen, so Raab weiter.

Genesungswünsche von Trump und Co.

Politiker aus aller Welt wünschten Johnson eine schnelle Genesung, viele noch in der Nacht zum Dienstag. Darunter waren auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (65), US-Präsident Donald Trump (73), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron (42), Kremlchef Wladimir Putin (67) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61). Auch Königin Elizabeth II. (93) wünschte ihm eine rasche Genesung.

Unterdessen musste sich auch Staatsminister Michael Gove (52) in Selbstisolation begeben. Ein Familienmitglied leide unter milden Corona-Symptomen, teilte Gove im Kurznachrichtendienst Twitter mit. «Ich habe keine Symptome und arbeite normal weiter.» Gesundheitsminister Matt Hancock (41) und der medizinische Berater der Regierung, Chris Whitty (53), haben ihre Infektion bereits überstanden.

Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds (32) verbrachte nach eigenen Angaben eine Woche mit Symptomen der Lungenkrankheit im Bett. Der Premier und Symonds hatten Ende Februar ihre Verlobung bekanntgegeben. Das Baby soll im Frühsommer auf die Welt kommen.

So steht es um Grossbritannien

Die Queen würdigte anlässlich des Weltgesundheitstages am Dienstag ausdrücklich die Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Sie danke allen für ihren «selbstlosen Einsatz und ihren Fleiss», teilte die 93 Jahre alte Monarchin mit. Die Hilfsbereitschaft unzähliger Krankenpfleger, Hebammen und anderer Mitarbeiter im Gesundheitsbereich sei unter diesen herausfordernden Umständen ein Vorbild für alle, sagte sie mit Blick auf die Pandemie. Die Queen und ihr Mann Prinz Philip (98) sind wegen ihres hohen Alters besonders gefährdet. Sie haben sich auf Schloss Windsor in der Nähe von London zurückgezogen.

Mehr als 6150 Menschen sind in Grossbritannien bislang an den Folgen ihrer Coronavirus-Infektion gestorben. Berücksichtigt wurden allerdings nur Todesfälle in Krankenhäusern. Mehr als 213 000 Personen wurden auf den neuartigen Erreger getestet; bei über 55 200 von ihnen konnte eine Ansteckung nachgewiesen werden. Nach Schätzungen dürften sich aber mehrere Hunderttausend infiziert haben. (nim/SDA)


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