Der Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona zieht jährlich über sechs Millionen Besucher aus aller Welt an. Die natürliche Felsformation gehört damit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in den USA.
Im Durchschnitt gibt es im Park etwa zwölf Todesfälle pro Jahr. Doch vergangene Woche hat es gleich zwei Touristen erwischt: Ein Mann aus Hongkong, der laut einem Sprecher des Grand Canyon National Parks zwischen 50 und 60 Jahre alt war. Und ein weiterer Ausländer, zu dem keine Altersangaben gemacht wurden.
Über 300 Meter in die Tiefe gefallen
Der Mann aus Hongkong war am Donnerstag mit einer Tourgruppe unterwegs, die den Eagle Point im Westen des Grand Canyon besuchten. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt wollte der Mann, ausgerüstet mit einem Selfiestick, das perfekte Foto knipsen. Dafür begab er sich an den Abgrund – und stolperte im dümmsten Moment.
Der Tourist fiel über 300 Meter in die Tiefe. Seine Leiche musste von einem Helikopter geborgen werden. Laut dem Sprecher gebe es bei diesem Abschnitt keine Absperrungen. Warnschilder würden jedoch auf die Gefahren hinweisen und die Besucher anhalten, vom Rand fernzubleiben. «Nur ein kleiner Prozentsatz der Todesfälle im Grand Canyon sind die Folge von einem Sturz», sagte der Sprecher gegenüber US-Medien.
«Zoomtaste ist dein Freund»
Das Sturz-Opfer vom Grand Canyon steht trotz Statistik nicht alleine da. Eine Studie ergab, dass in einem Zeitraum von sieben Jahren weltweit 259 Menschen beim Schiessen eines Selfies starben. «Wir sagen immer, dass die Zoomtaste dein Freund ist, stelle sicher, dass du sie benutzt, wenn du ein gutes Foto vom Canyon machen willst», sagte eine Sprecherin des Parks gegenüber «CBS».
Laut der Studie sind 70 Prozent der Selfie-Opfer Männer. Dies liege laut den Forschern daran, dass männliche Touristen mehr Risiken eingehen, um eine dramatische Aufnahme mit nach Hause zu bringen.
Ausländer in bewaldetem Gebiet gefunden
Nur zwei Tage vor dem Unglück starb ein Besucher mit ausländischer Identität in der Nähe des South Rim. Ranger und Spezialagenten fanden seine Leiche am vergangenen Dienstag in einem bewaldeten Gebiet. Laut offiziellen Angaben sei er, anders als der Tourist nach ihm, nicht heruntergefallen.
Bei dieser Person gehen die Ermittler von einem Hitzetod oder anderen medizinischen Problemen aus. Derzeit laufen noch Abklärungen, die Angehörigen wurden noch nicht über sein Ableben unterrichtet.