Zwei auf einen Streich
Australien bringt sich vor Hurrikans in Deckung

Wirbelsturm Marcia traf heute mit rekordverdächtigen Windgeschwindigkeiten von bis zu 285 km/h auf die Küste Australiens. Und dies nur wenige Stunden, nachdem bereits ein Hurrikan Down Under ins Visier genommen hatte.
Publiziert: 20.02.2015 um 04:08 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:17 Uhr
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Gleich zwei aufs Mal. Hurrikan Lam (im Norden) und Hurrikan Marcia (im Osten) Australiens.
Foto: Bureau of Meteorology

Ausnahmezustand in Australien: Gleich zwei tropische Wirbelstürme haben Kurs auf den Kontinent genommen und an der Nord- und Ostküste für äusserst heftige Sturmböen und sintflutartige Regengüsse gesorgt.

Gegen 2 Uhr traf Hurrikan Lam mit Windgeschwindigkeiten von bis zu rund 230 km/h auf die Küste des Bundesstaats Northern Territory. Das entspricht auf der Hurrikan-Skala der zweithöchsten Kategorie 4 eines Wirbelsturms.

Während sich «Lam» auf dem Weg ins Landesinnere deutlich abschwächte, wurde Hurrikan Marcia im Verlauf der Nacht von Kategorie 4 auf 5 – einen Sturm, der «extrem gefährliche, umfassende Zerstörung» verursachen kann – hochgestuft. Mit Maximalgeschwindigkeiten von 285 km/h traf er gegen Mittag schliesslich in Queensland aufs Festland. Und geht damit als einer der heftigsten Wirbelstürme in die Geschichte Australiens ein.

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«Eine grauenvolle Erfahrung»

Mitten im Auge des Sturms: die 16'000-Einwohner-Stadt Yeppoon. Die Behörden hatten die Bevölkerung gewarnt, sich angesichts der Prognosen keinesfalls draussen aufzuhalten. Rund 300 Schulen und Kindertagesstätten in der Region blieben angesichts des Monster-Sturms heute geschlossen, Notunterkünfte wurden eingerichtet. Zahlreiche Flüge in die Region wurden gestrichen.

Man soll am bestgeschützen Ort des Hauses ausharren, «normalerweise ist das das Badezimmer», sagte Annastasia Palaszczuk, Regierungschefin Queenslands. Falls das Haus vom Sturm getroffen wird, soll man sich unter einer stabilen Bank, einem Tisch oder einer schweren Matratze verstecken und Strom, Wasser und Gas abstellen, heisst es zudem in einer via Twitter verbreiteten Anweisung der Feuerwehr.

Es werde sich um eine «grauenvolle und furchteinflössende Erfahrung» handeln, sagte Palaszczuk an der Medienkonferenz wenige Stunden vor Eintreffen des Sturms. «Wir werden Ihnen zur Seite stehen.»

Das Schlimmste überstanden

Als «Marcia» schliesslich auf das Festland traf, verlor auch dieser Wirbelsturm an Intensität. Noch vor Erreichen der Küstenstadt Yeppoon wurde er auf der Hurrikan-Skala um eine Kategorie zurückgestuft – was allerdings noch immer Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h entspricht.

Der meteorologische Dienst Australiens geht davon aus, dass damit allerdings schon bald das Schlimmste überstanden sein dürfte. Es wird erwartet, dass «Marcia» mit stets abnehmenden Windgeschwindigkeiten südwärts wandert, während Sturm Lam ebenfalls abschwächt und mit Kurs auf Südwest weiter ins Landesinnere zieht. (lha)

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